Überspannungsschaden bei Transceiver

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dk2tw

Überspannungsschaden bei Transceiver

Beitrag von dk2tw »

Hallo,
vor ein paar Monaten war hier ein Gewitter , und ich hatte einen Direkteinschlag. Das ist eigentlich schon ein paar mal passiert, aber normalerweise habe ich alles gut gesichert. (natürlich ist die Antenne sicher entfernt)
Nur diesmal hat ein nur über einen Hauptschalter vonm Netz getrennter JST- 245 offenbar etwas abbekommen. Die gleichfalls so verbundenen Geräte nicht.

Die Symptome:
Beim Einschalten fängt der Trasnsceiver an zu pumpen, d.h.das Netzteil (Schaltnetzteil) will hochfahren, und schliesst aber den Vorgang bald wieder mit einem im Lautsprecher laut hörbaren Knacks, worauf das ganze wieder von vorn anfängt.

Die "Pumpfrequenz" ist ungefähr 1 Hertz. Kann einer sagen, wie ich zuerst bei der Fehlersuche vorgehen könnte?

Danke, 73 und schönes Wochenende
Rolf, DK2TW
dj1zb

Beitrag von dj1zb »

Lbr Rolf,

also ich würde erst den Übergang der Betriebsspannung vom Schaltnetzteil zum eigentlichen Transceiver abklemmen und ihn mit einem anderen Netzgerät betreiben, um zu sehen, ob sonst alles heil ist oder nicht.

Mit Schaltnetzteilen habe ich auch keine Erfahrungen; es gibt ja auch verschiedene Prinzipien dafür. Ohne Schaltung kann man von ferne ohnehin nichts raten. Bei allen Versuchen, das zu tun, würde ich aber den Transceiver abgeklemmt lassen und das Schaltnetzteil mit einem dicken Widerstand belasten.

OK?
dk2tw

Beitrag von dk2tw »

Danke, Ha-jo

das ist eigentlich eine gute Idee.

Allerdings wird wohl das eingebaute Schaltnetzteil mehrere Spannungen an den Transceiver liefern.

Das müsste ich mal nachschauen. Macht viel Arbeit...(Habe zwar das Handbuch) Und darin sehe ich gerrade zu meinem Schrecken dass es einen main power supply Ausgang für 60V zu den PAs gibt, der aber auch zu einem sub-power-supply geht. Gleichzeitig geht aber leider auch ein zweiter Anschluss von main zu sub.

Und ausgerechnet von den beiden Modulen gibt es keine Schaltbilder!

Naja, jedenfalls vielen Dank,
Rolf, dk2tw
dj1zb

Beitrag von dj1zb »

Lbr Rolf,

na, dann wird es natürlich schwierig, mehrere Betriebspannungen für den Transceiver zur Verfügung zu stellen. Und bei Geräten ohne kompletten Schaltplan muß man sich dann leider doch an die Stelle wenden, die alle Einzelheiten über das Gerät kennt (bzw kennen sollte).

Parallel dazu aber müßtest Du einmal deine ganze Antenneninstallation daraufhin durchsehen, welche Kabel von den Antennen kommen und wo auf dem Wege in das Shack vor allem Schirme dieser Koaxialkabel geerdet sind.

Vor einiger Zeit hatte ich mal auf einem anderen Forum eine Unterhaltung mit DF3KV (der ja hier auf dem Forum die Rolle eines Moderators hat) über seine Erfahrungen mit Blitzschutzeinrichtungen und die Lehren aus spektakulären Blitzeinschlägen mit starken Zerstörungen. Ein Hauptfehler war, daß sich der Blitz beim Einschlag in die Antenne bzw in den Tower auch seinen Weg entlang der Koaxschirme bis ins Shack suchte, wobei die Entladung dann weiter ins Lichtnetz im Haus ging und sogar Mauerschäden verursachte. Das Erden der Koaxschirme an einem Blitzerder außerhalb des Hauses (sei es am Fuß eines Towers oder anderswo) dürfte eine der sichersten Maßnahmen sein, die Wahrscheinlichkeit für Zerstörungen im Haus zu verringern.

HW?
dk2tw

Beitrag von dk2tw »

Hallo Ha-Jo
danke für den Hinweis.

Die Kabelmäntel SIND am Mast geerdet.
Aber der geht natürlich auch an die Heizung und über den Potentialausgleich in die Null-und auch Schutzleiter wieder in die Wohnung zurück.
Jetzt habe ich zwei Hauptstecker, mit denen ich alles vom Netz trennen kann.
Auch das DSL-Modem. Das war nämlich auch kaputt.

Es muss ein starkes Gewitter gewesen sein. Denn nur 50 Sekunden nach dem Einschlag bei mir hatte der Blitz noch genügend Kraft, um 150 meter von mir entfernt einen Dachstuhl einzuäschern. War eine grosse Zeitungssache mit dem Dachstuhl. :evil:

Ich hatte in 40 Jahren 5 Direkteinschläge. Aber früher waren auch nicht so viele Geräte angeschlossen.
Immerhin hat es in der Wohnung noch 30 Minuten lang nach Ampere gerochen. Konnte aber nicht feststellen, wo.
dj1zb

Beitrag von dj1zb »

Lbr Rolf,

danke für die Erklärungen.

Nun habe ich abschließend noch eine Frage: Wie hoch ist dein Mast bzw die Antennen?

Ich selber bin bisher über Antennenhöhen von 10 m nie hinausgekommen, bisher allerdings vor solchen Schäden verschont geblieben.

HW?
1571017

Beitrag von 1571017 »

dk2tw hat geschrieben:Hallo Ha-Jo
danke für den Hinweis.

Die Kabelmäntel SIND am Mast geerdet.
Aber der geht natürlich auch an die Heizung und über den Potentialausgleich in die Null-und auch Schutzleiter wieder in die Wohnung zurück.
.
Die Masterdung NICHT mit anderen Erdern verbinden!
Alle Antennenkabel nur ausserhalb des Hauses erden,
oben wo sie auf den Mast übergehen, unten wo sie den Mast verlassen
und nach Möglichkeit an der Stelle wo sie ins Haus gehen.
Nur wenn der Potentialausgleich ausserhalb des Hauses geerdet
ist dort mit anschliessen und das auch nur bei kurzen Entfernungen.
Macht man das nicht so holt man sich den Blitzstrom ins Haus.

73
Peter
dk2tw

Beitrag von dk2tw »

Zunächst An Moderator
Danke,
eigentlich ist das plausibel. Allerdings gehen ja die Kabel weiter ins Haus.
Ich habe halt sehr viele Kabel, die in die Station gehen. Genauer gesagt 11 Stück. Es sind ja auch viele Steuerleitungen dabei.

Ausserdem ist die loop (160 m Umfang) über eine 120 meter lange Hühnerleiter angeschlossen. Diese gibt ihre Energie über Zündkerzen an denselben Potentialausgleich ab. (Im Haus)
Weiss also nicht, wie ich das alles ausserhalb machen soll, zumal der Mastfuss auch nur 4 meter entfernt ist. Und vom diesm Mastfuss geht dann der 25 Quadrat ins Haus, an die Station.
Ich kann mir nicht vorstellen, wie ich das alles separat erden soll, am besten wäre natürlich das, und ausserdem trennen, bevor es ins Haus geht.. Nur: Wie machen?? Früher träumte ich einmal von einem motorbetrieben Vielfach-Umschalter mit Messerkontakten. Blieb aber ein Traum.
Werde aber überlegen, Vielen Dank!!!!

Die Höhe des Mastes ist nur 22 meter, aber er hat an dieser Stelle schon immer alles angezogen, weil ein berg dahinter ist, der die Strömungen ablenkt.

Gruss,
DK2TW
1571017

Beitrag von 1571017 »

dk2tw hat geschrieben:Zunächst An Moderator
Danke,
eigentlich ist das plausibel. Allerdings gehen ja die Kabel weiter ins Haus.
Ich habe halt sehr viele Kabel, die in die Station gehen. Genauer gesagt 11 Stück. Es sind ja auch viele Steuerleitungen dabei.

Ausserdem ist die loop (160 m Umfang) über eine 120 meter lange Hühnerleiter angeschlossen. Diese gibt ihre Energie über Zündkerzen an denselben Potentialausgleich ab. (Im Haus)
Weiss also nicht, wie ich das alles ausserhalb machen soll, zumal der Mastfuss auch nur 4 meter entfernt ist. Und vom diesm Mastfuss geht dann der 25 Quadrat ins Haus, an die Station.
Ich kann mir nicht vorstellen, wie ich das alles separat erden soll, am besten wäre natürlich das, und ausserdem trennen, bevor es ins Haus geht.. Nur: Wie machen?? Früher träumte ich einmal von einem motorbetrieben Vielfach-Umschalter mit Messerkontakten. Blieb aber ein Traum.
Werde aber überlegen, Vielen Dank!!!!

Die Höhe des Mastes ist nur 22 meter, aber er hat an dieser Stelle schon immer alles angezogen, weil ein berg dahinter ist, der die Strömungen ablenkt.

Gruss,
DK2TW
Bei mir sind es auch eine Menge Kabel, 12 Koaxkabel z.Zt., 25 geplant und etliche Steuerleitungen.
Die enden zunächst an einer Kupferplatte mit mehreren Tiefenerdern,
die mit der Hauserde, auch ein Tiefenerder, ausserhalb des Hauses verbunden sind, einen Fundamenterder habe ich nicht.
In der Kupferplatte sind Durchführungen mit Blitzschutz, ähnlich:

http://www.comm-omni.com/polyweb/pb.htm

http://www.comm-omni.com/polyweb/pep.htm

http://www.comm-omni.com/polyweb/ie50.htm

http://www.comm-omni.com/polyweb/rct.htm

Meine Masten sind überwiegend relativ weit vom Haus entfernt und haben eigene Tiefen-oder Flächenerder. Die hängen nur über die Kupfermäntel der Koaxkabel (alles Cellflex/Flexwell 7/8"+ 1 5/8") an der Erdung des Hauses. Der weiteste Mast ist 150m entfernt, eine Bandeisen-Erdverbindung würde vermutlich schlechter leiten.

Eine Änderung meiner Verkabelung ist allerdings geplant.
Zukünftig laufen alle Kabel zunächst in einem Container auf, dort erfolgt dann über Stackmatches und Transferrelais die Umschaltung auf die einzelnen Antennen, ins Shack gehen dann nur noch 3 oder 4 Kabel.

In Deinem Fall würde ich den Mast und alle anderen Erdungen inklusive der Geräteerdungen im Shack, sowie die der Kommunikationsleitungen auf einem zentralen Punkt erden,
Fundamenterder mit Potentialausgleich+Tiefenerder.

Deine Zündkerzen sind nur für leichte statische Entladungen ausreichend,
da würde ich zusätzlich eine geerdete Grobfunkenstrecke anbringen

73
Peter
dk2tw

Beitrag von dk2tw »

df3kv hat geschrieben:
dk2tw hat geschrieben:Zunächst An Moderator
In Deinem Fall würde ich den Mast und alle anderen Erdungen inklusive der Geräteerdungen im Shack, sowie die der Kommunikationsleitungen auf einem zentralen Punkt erden,
Fundamenterder mit Potentialausgleich+Tiefenerder.

Deine Zündkerzen sind nur für leichte statische Entladungen ausreichend,
da würde ich zusätzlich eine geerdete Grobfunkenstrecke anbringen

73
Peter
Danke, Peter.
Aber so ähnlich habe ich es ja. Nur, dass der zentrale Shack-Erdungspunkt mit dem Mast-Erdungspunkt durch ein kurzes Stück 25 Quadrat verbunden ist. (4 meter) Vielleicht könnte ich an dieser Stelle noch versuchen, einen Staberder in den Boden zu treiben.

Allerdings: wie soll ich die Kommunikationsleitungen (Telecom) erden?
Deinen Vorschlag mit der Grobfunkenstrecke zusätzlich finde ich gut. Bis jetzt schlug der Blitz allerdings immer in den Mast. Und wenn er die Loop direkt treffen sollte, dann werden die 120 meter Alu-Feeder wohl tropfenweise auf den Gartenboden fallen. (1,4 mm im Quadrat)

P.S. Die Links sind gut! Danke
P.S. Deine Antennenanlage ist super. Und auch die geplanten Erweiterungen. (an Sicherheit !)
Es ist immer wieder erfreulich, welcher Aufwand in manchen QTHs möglich ist. Und der Funkamateur sollte es auch nutzen.

Herzlichen Glückwunsch und 73,
1571017

Beitrag von 1571017 »

dk2tw hat geschrieben:
Aber so ähnlich habe ich es ja. Nur, dass der zentrale Shack-Erdungspunkt mit dem Mast-Erdungspunkt durch ein kurzes Stück 25 Quadrat verbunden ist. (4 meter) Vielleicht könnte ich an dieser Stelle noch versuchen, einen Staberder in den Boden zu treiben.

Allerdings: wie soll ich die Kommunikationsleitungen (Telecom) erden?
Deinen Vorschlag mit der Grobfunkenstrecke zusätzlich finde ich gut. Bis jetzt schlug der Blitz allerdings immer in den Mast. Und wenn er die Loop direkt treffen sollte, dann werden die 120 meter Alu-Feeder wohl tropfenweise auf den Gartenboden fallen. (1,4 mm im Quadrat)
Hallo Rolf,

Ich denke auch das es schon recht optimal ist bei Dir.
Bei den Komunikations- und Steuerleitungen habe ich die Abschirmungen mit auf der Zentralerde und jede Einzelader über Überspannungsableiter
auf diese geerdet.
Die Überspannungsableiter stammen aus einer Surplus-Feldvermittlung der NVA, die ist natürlich wie geschaffen dafür.

Mit der Hühnerleiter hast Du Recht, die wird bei direktem Einschlag nicht hängen bleiben, aber bis sie durch ist fliesst auch schon ordentlich Strom.

Mein QTH ist für Amateurfunk ausgesucht worden, zwar nicht optimal wegen der Tallage, hat aber abfallendes Gelände nach W und JA
und ist (fast) gross genug.
Leider gab es Probleme mit Baugenehmigungen, so dass ich noch nicht alles wieder aufgebaut habe, 11 meiner Monobander sind zur Zeit nicht montiert, die 10m Antennen habe ich letztes Jahr nach dem WWDX abgebaut weil ich für 10m später einen neuen Mast aufbaue mit
4x5 in H-Form

73
Peter
dk2tw

Beitrag von dk2tw »

Hallo Peter,
Wirklich bemerkenswert, Dein QTH
Aber mal ehrlich: das (fast) gross genug kann natürlich jeder Funkamateur nach Belieben interpretieren.

Wenn es nur nicht diese etwas konservativen Baubehörden gäbe....
Ich kenne sie auch. Von Häusern und auch Masten.

Nochmals Glückwunsch!

Rolf, DK2TW
1171917

Beitrag von 1171917 »

Zur Diskussion:
Ich habe bei meinen Außenantennen überall Baluns, die Antennen sind DC-mäßig auf "0". (Nur Yagi z.Zt. keine Vertikal und Langdraht draußen). Letztlich ist der Koax-Mantel am Einspeisepunkt ebenfalls DC "0" (double check beim nächsten Klettern).

Nochmal im Shack erden --- m.E. absolut nein. Auch zum Blitzschutz - nur ein Ende wird geerdet - möglichst zentral (und weit weg vom shack :-) ). Ich habe vor zig Jahren einen Kurzschluß in einer 10kV Station gesehen und weiß, wie parallel verlaufende Ströme selbst massivste Metallstäbe verbiegen, von Groundloops als qrm-Quelle mal ganz abgesehen - die kenne ich vom IT-qrl aus dem FF und nutze sie im QTH für physikalische Spielereien (Bodenstrommessungen und ULF via Erdspiesse).

73 Peter
dk2tw

Beitrag von dk2tw »

Danke für die Info.
73,
Rolf, DK2TW
1571017

Beitrag von 1571017 »

dk2tw hat geschrieben:
eigentlich ist das plausibel. Allerdings gehen ja die Kabel weiter ins Haus.

Deswegen sollen sie ja vor dem Eintritt ins Haus geerdet werden

Ich habe halt sehr viele Kabel, die in die Station gehen. Genauer gesagt 11 Stück. Es sind ja auch viele Steuerleitungen dabei.

Na ja, was soll ich sagen, bei mir sind es 2 Stromkabel 6 Steuerkabel und 27 Koaxkabel

Ausserdem ist die loop (160 m Umfang) über eine 120 meter lange Hühnerleiter angeschlossen. Diese gibt ihre Energie über Zündkerzen an denselben Potentialausgleich ab. (Im Haus)

Wenn da ein Blitz reingeht sind die Zündkerzen Geschichte.
Grobfunkenstrecke aus Bandeisen anbringen und diese ausserhalb des Hauses erden


Weiss also nicht, wie ich das alles ausserhalb machen soll, zumal der Mastfuss auch nur 4 meter entfernt ist. Und vom diesm Mastfuss geht dann der 25 Quadrat ins Haus, an die Station.
Ich kann mir nicht vorstellen, wie ich das alles separat erden soll


Die Höhe des Mastes ist nur 22 meter, aber er hat an dieser Stelle schon immer alles angezogen, weil ein berg dahinter ist, der die Strömungen ablenkt.
Der wird doch über ein paar Tiefenerder vorschriftsmässig geerdet sein?
Dann kannst Du den doch für die Aussenerde benutzen.
Von dort Bandeisen bis zum Kabeleintritt ins Haus und auf eine Kupferplatte an der die Kabel geerdet werden, eventuell noch 2-3 Tiefenerder an dieser Stelle anbringen.

Wo ist denn der Potentialausgleich geerdet?
Das muss doch ausserhalb des Hauses sein!
Den dann aussen mit auf die Zentralerde legen.
Die Shackerde ebenfalls an die Kupferplatte anschliessen.
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