Hallo Georg,
um im Contest Spass zu haben benötigt man wirklich nur Funkgerät und Antenne. Schon mit minimaler Ausrüstung kann man in fast jedem Kurzwellencontest einige zehn Verbindungen zustande bekommen und erreicht so Gebiete, in denen man normalerweise nicht erhört wird.
Ich habe 1993 beim WWDX-CW aus meiner Studentenbude mit Dipol unter Dach auf 15-m mit einem 1-Watt-TRx von Hari über 10 USA-Stationen gearbeitet.
Conteste laden also unbedingt zum Funken (aber nicht zum Klönen) ein.
Die Veranstalter freuen sich aber auch über jedes Log das eingereicht wird. Das DX- und HF-Referat wünscht hier elektronisch Logs.
Wenn man auf Papier geloggt hat kann diese nach dem Contest einfach mit dem kostenlosen Programm LM4 von Frank, DL8WAA erstellen (
www.lm4.de). Dazu gibt es in der CQDL demnächst auch einen Artikel. Wenn man selbst keinen Computer hat findet sich im OV sicher Helfer. Das ist gut für den Club

.
Der Computer kann aber auch unmittelbar im Contest helfen - oft steht er sowieso im Shack. Ein gutes Contestprogramm
- hilft beim einfachen Loggen
- ermittelt online das Ergebnis
- gibt Hinweise zu den gearbeiteten Stationen
- unterstützt die Wahl des richtigen Bandes und die Suche nach Multis
- bedient die Station, z.B. durch Bandumschaltung
- hilft beim Morsen
- und erstellt eine Log-Datei im richtigen Format
- ...
Es gibt da eine ganze Reihe von Programmen; einige kostenlos (UCXLog?,ctwin) einige für wenig Geld (wintest). Ich benutze wintest.
Conteste kann man als Funkamateur zum Funken benutzen, um die neue Groundplane zu testen oder eine seltene Insel in der Karibik zu erreichen. Das Ergebnis ist dann nicht so wichtig.
Contest haben aber auch eine sportliche Komponente. Viele möchten ein gutes Ergebnis erreichen. Erfolg ist dabei immer relativ. Der eine muss immer die High-Power-Klasse gewinnen, der andere freut sich wenn es über XX-Tausend-Punkte werden, wenn man das Ergebnis vom letzten jahr verbessern konnte oder mehr hat als DJ9MH.
Gewinnen (oder oben dabei zu sein) ist nicht unmöglich aber auch nicht ganz leicht. Man muss viele Jahre lernen, Erfahrungen mit seiner Station sammlen und die Technik verbessern. Aber all das macht den Amateurfunk ja auch aus. Man benötigt keine dicke PA denn es gibt spezielle Klassen für 100-Watt und QRP. Mit einigen Angelruten kann man schon schöne Groundplanes bauen die einem ein gutes Signal verschaffen.
DL3AMA hat den letzten WAG mit Dipolen, einer Vertical und dem kleinen IC706 gewonnen.
Eine gute Quelle ist das Contest-Sonderheft vom DARC-Verlag. Da stehen nützliche und unterhaltsame Sachen drin. Im Web (DARC) gibt es leider keine schöne oder gute Anleitung für den Einsteiger - eher Infos für Leute die schon wissen worum es geht.
Ich hoffe Dich demnächst im Contest zu hören.
73 de Michael, DL6MHW
P.S: Beim Distriktstreffen in Sachsen-Anhalt (16.6.2007) gibt es einen Vortrag zum Thema Contesten.