DARC in der neuen Zeit...
Verfasst: Do 13. Dez 2007, 2:10
Nach vielen Diskussionen stelle ich fest, der Amateurfunk ist nicht tot, aber der DARC hat ein Problem: Es wurden einfach nicht die Themen aufgegriffen, die eigentlich für uns relevant wären: Wir haben uns einfach viel zu lange auf unseren Lorbeeren ausgeruht und wichtige Trends verschlagen. Mal ganz ehrlich, mit 9600 Bit/Sekunde und Packet-Digis kann man heute niemanden mehr begeistern - wenn man WLAN-Router mit 108 MBit/s an jeder Ecke bekommt.
Aber warum beschäftigt sich im DARC niemand mit WLAN? Ist HighSpeed-Datenfunk zu trivial? Warum fragt niemand, wie GSM eigentlich funktioniert, und was UMTS ist? Wie funktioniert DVBT? Und was ist dran an DAB und DRM? Sind diese Betriebsarten deshalb nicht auf unserem Radar, weil man sie mit Analogtechnik nicht dekodieren kann?
Ihr merkt, ich will eine Diskussion lostreten.
Wie wäre es, wenn der DARC einen Wettbewerb ausschreibt, wer bei gegebenen Bandbreiten die höchsten Datenraten binbekommt, und das noch dazu mit der größten Entfernung? Und wie wäre es, wenn die Distrikte anfangen, systematisch Digitalfunkprojekte aufzusetzen? Wie wäre es, wenn man endlich systematisch AFU-DRM zur Betriebsart erheben würde? Stereo auf Kurzwelle?
Und warum beziehen wir nicht endlich die Handys in unser Interessengebiet mit ein? Das Google-Projekt "Android" bietet doch da die allerbesten Möglichkeiten.
Wie wäre es, wenn wir uns endlich von unseren starren Vorstellungen lösen, daß Amateurfunk ausschließlich innerhalb der definierten Frequenzbänder stattfindet? In meinen Augen ist auch jemand Funkamateur, der sich kreativ mit seinem Handy-Betriebssystem auseinandersetzt und innovative Applikationen entwickelt.
Ich bin sicher, daß wir das Gehör der jungen Leute finden können, wenn wir beispielsweise ein eigenes GSM-Netz aufbauen. Vielleicht nur mit wenigen Stationen, aber wenn es funktioniert und wir GSM wirklich zum Leben erwecken können... - Echolink und Packet Radio hatten doch auch enormen Erfolg. Warum sollten wir hier daneben liegen?
Der Amateurfunk muß die Open-Source-Bewegung in der Nachrichtentechnik werden! Wir müssen für Transparenz, niedrige Einstiegshürden und Klarheit sorgen. Wir müssen die Menschen wieder zu mündigen Funktechnik-Nutzern machen. Wir müssen erklären, wie die Handys, aber nicht nur die Handys funktionieren: Der Blackberry ist genauso ein leistungsfähiger Funk-WLAN-GSM-Computer wie das Apple IPhone. Der Amateurfunk muß endlich in der Informatik ankommen.
Und wir sollten nicht so viel Angst vor unserem gesetzlichen Rahmen haben, denn Deutschland ist in erster Linie ein Wissensstandort, und wenn wir das bleiben wollen, dann müssen die Gesetze eben entsprechend angepasst werden. Ich bin auch überzeugt, daß man bei der BNetzA in dieser Sache auf offene Ohren stößt, wenn unser Verband diese Strategie verfolgt.
Bin gespannt auf eure Kommentare!
Beste Grüße
Markus DL8RDS
Aber warum beschäftigt sich im DARC niemand mit WLAN? Ist HighSpeed-Datenfunk zu trivial? Warum fragt niemand, wie GSM eigentlich funktioniert, und was UMTS ist? Wie funktioniert DVBT? Und was ist dran an DAB und DRM? Sind diese Betriebsarten deshalb nicht auf unserem Radar, weil man sie mit Analogtechnik nicht dekodieren kann?
Ihr merkt, ich will eine Diskussion lostreten.
Wie wäre es, wenn der DARC einen Wettbewerb ausschreibt, wer bei gegebenen Bandbreiten die höchsten Datenraten binbekommt, und das noch dazu mit der größten Entfernung? Und wie wäre es, wenn die Distrikte anfangen, systematisch Digitalfunkprojekte aufzusetzen? Wie wäre es, wenn man endlich systematisch AFU-DRM zur Betriebsart erheben würde? Stereo auf Kurzwelle?
Und warum beziehen wir nicht endlich die Handys in unser Interessengebiet mit ein? Das Google-Projekt "Android" bietet doch da die allerbesten Möglichkeiten.
Wie wäre es, wenn wir uns endlich von unseren starren Vorstellungen lösen, daß Amateurfunk ausschließlich innerhalb der definierten Frequenzbänder stattfindet? In meinen Augen ist auch jemand Funkamateur, der sich kreativ mit seinem Handy-Betriebssystem auseinandersetzt und innovative Applikationen entwickelt.
Ich bin sicher, daß wir das Gehör der jungen Leute finden können, wenn wir beispielsweise ein eigenes GSM-Netz aufbauen. Vielleicht nur mit wenigen Stationen, aber wenn es funktioniert und wir GSM wirklich zum Leben erwecken können... - Echolink und Packet Radio hatten doch auch enormen Erfolg. Warum sollten wir hier daneben liegen?
Der Amateurfunk muß die Open-Source-Bewegung in der Nachrichtentechnik werden! Wir müssen für Transparenz, niedrige Einstiegshürden und Klarheit sorgen. Wir müssen die Menschen wieder zu mündigen Funktechnik-Nutzern machen. Wir müssen erklären, wie die Handys, aber nicht nur die Handys funktionieren: Der Blackberry ist genauso ein leistungsfähiger Funk-WLAN-GSM-Computer wie das Apple IPhone. Der Amateurfunk muß endlich in der Informatik ankommen.
Und wir sollten nicht so viel Angst vor unserem gesetzlichen Rahmen haben, denn Deutschland ist in erster Linie ein Wissensstandort, und wenn wir das bleiben wollen, dann müssen die Gesetze eben entsprechend angepasst werden. Ich bin auch überzeugt, daß man bei der BNetzA in dieser Sache auf offene Ohren stößt, wenn unser Verband diese Strategie verfolgt.
Bin gespannt auf eure Kommentare!
Beste Grüße
Markus DL8RDS