Unterhalb 10 MHz erreicht man mit dem Eisenpulverkern (T130-2) keine ausreichende Induktivität (der induktive Widerstand der Trafowicklung sollte groß gegenüber dem angeschlossenen Widestand sein), da würde ich den FT 140-43 vorziehen (z. B. 3x4 Windungen trifilar gewickelt).
Man muss einfach ein paar Wicklungen mehr machen als bei einem Ferrit. Als Richtwert sollten mindestens 200 Ohm Impedanz erreicht werden (gemessen bei offenen Ausgang). Allerdings nimmt mit der Wicklungszahl die Wicklungskapazität zu, was die Anwendung nach oben hin begrenzt.
Ich hab schon wenigstens 20 Baluns mit den unterschiedlichsten Kernen gewickelt und gemessen.
Das ist alles nicht so einfach und auch theoretisch schwer zu durchdringen. Die Kernmaterialien ändern auch ihr Verhalten mit mit der Frequenz, d.h. die Permeabilität bleibt nicht konstant.
Nach meinen Erfahrungen geht der T130-2 sehr schön für 80- 30m, mit ein wenig Einschränkungen bis 20m. Wenn man einen T130-6 (gelb) nimmt, bekommt man die Sache von 30m bis 10m hin. Baluns mit einem größeren Kern bekommt man ehr etwas breitbandiger, auch wenn man die Kerngröße für die Leistung nie braucht.
Baluns mit Ferriten (der -43 ist schon ganz gut) werden prima breitbandig, aber der Kern wird bei 100W überraschend heiß. =Verluste
Ich habe allerdings auch schon gesehen, daß Trafos mit Eisenpulverkernen für den gesamten KW-Bereich propagiert wurden; da wurde offenbar auf eine "kombinierte Resonanztransformation" des gesamten Systems (Trafo, Kabel, ATU) spekuliert, die wegen der relativ geringen Verluste des Eisenpulverkerns noch halbwegs brauchbar funktioniert.
Das ist mir auch ein Rätsel, aber die allerwenigsten Käufer können die Sache messtechnisch beurteilen (sonst würden sie den selber bauen und nicht kaufen...) und so geht das Geschäft vermutlich auf.
Mit isoliertem Kupferdraht, z. B. 1,5 mm Durchmesser.
Bei einem Balun für definierte Impedanzen macht es sich gut, wenn die verwendeten Leitungen summarisch (hier in Parallelschaltung) die Impedanz der angeschlossenen Leitung - also 50 Ohm - haben. Da gewöhnlich die Speiseleitung zwei parallelgeschaltete Wicklungen sieht, kann man vorteilhaft eine Paralleldrahtleitung mit etwa 100 Ohm (Parallelschaltung macht dann 50 Ohm) nehmen bzw. diese mit parallelgeführten Kupferlackdraht "emulieren".
73 Ralf
DL4MW