Hallo,
dh0ghu hat geschrieben:seid mir bitte nicht böse, aber dieses Geheule & Gemeckere finde ich schlimm, und es ist symptomatisch für das eigentliche Problem im Amateurfunk - lieber wird lamentiert, als dass ein Problem gelöst wird.
ich denke nicht geheult und gemeckert zu haben, sondern informiert über die Konsequenzen, da ich den Eindruck habe, dass seitens der Verbände das Thema nicht ausreichend wahrgenommen wird. Als Nicht-Nutzer aller dieser Einrichtungen mit Ausnahme der Baken betrachte ich das Thema sowieso mit wenig Emotion. Ulis Optimismus kann ich aber nicht teilen.
dh0ghu hat geschrieben:Die Beschränkung der Antennenzahl & Stromaufnahme ist bei DFMG-QTHs seit Jahren im Gespräch, und einige Betreiber hatten längst entsprechende Konsequenzen ergriffen, und die Stromaufnahme reduziert, sowie die Antennenanlagen umgebaut. So werden dann beispielsweise mehrere Anwendungen an einer Antenne betrieben. So lassen sich z.B. mit einem einzigen 3-Band-Rundstrahler ein 2m-Relais, ein 70cm-PR-Zugang und ein 23cm-Gieskannenlink realisieren.
Ohne Zweifel kann man reduzieren, das war ja nun meine Quintessenz. Aber ein grosszelliges performantes Funknetzwerk kann man mit der genannten Konfiguration nicht realisieren, die aber die genannten 100 W in etwa verbraucht.
Ein einziger 23-cm-Link NLOS (10 W) braucht bei sparsamer Netzteilauslegung etwa 50W auf der 230-V-Seite. Eine 15-W-D-ATV-Ausgabe >100 W (nur die PA).
Zum Vergleich: eine UMTS-Basisstation hat eine Anschlussleistung in der Grössenordung von 3 kW.
Wie ist die Anschlussleistung einer APCO-Basisstation?
dh0ghu hat geschrieben:Bei der Stromaufnahme bleibt die Frage offen, ob gegen zusätzliche Bezahlung auch "mehr" geht.
VIELLEICHT kann man das eine oder andere noch verhandeln - je später je schlechter. Man hätte seit Jahren verhandeln können.
Abgesehen davon kann sicherlich jeder Relaisbetreiber zu kommerziellen Bedingungen jederzeit beliebig Platz und Strom auf DFMG-Türmen mieten, dort herrscht meist keine Überbelegung. Aber eben zu kommerziellen Bedingungen.
dg0cbp hat geschrieben:An den meisten Standtorten rödelt ein (min) PC vor sich hin, der oft alt, also eher zur stromfressenden Generation gehört.
ich hoffe, das meinst Du nicht ernst, Iwo - moderne PCs brauchen ein Vielfaches der Leistung alter (im Standby-Mode laufen sie nicht bei einem Packet-Digi).
dg0cbp hat geschrieben:Dann werden LinkTRXe unter "Saft" gehalten, egal ob der Link spielt oder nicht.
dass alles, was niemand mehr repariert, abgeschaltet werden kann, ist trivial, hilft aber nicht weiter, wenn der Strom nicht reicht, um die gewünschte Funktion zu erhalten.
Konkret die Frage an Dich: wie willst Du auch nur das D-ATV-Relais bei DB0HEX mit 100 W Leistungsaufnahme am Leben halten?
http://www.db0hex.de/bilder/hex_technik/neue_hexe.jpg
sieht mir nach >>200 W Leistungsaufnahme aus.
dg0cbp hat geschrieben:Die Aussage, dass viele Stationen negativ betroffen sind, bzw. ganz abbauen müssen, erfordert eben neue Konzepte, Willen und sicher auch Geld.
Einverstanden - aber ist das (vor allem Willen und Engagement) in ausreichendem Umfang vorhanden? (Uli beklagt, dass nicht, und ich stimme ihm zu). Und zwar - für ein Netz - nicht an einem, sondern an (fast) allen Standorten?
dg0cbp hat geschrieben:Ich kann z.B. bis heute nicht verstehen, warum die Sendeantenne eines 10mtr-Relais, dass dazu noch gehörig Power macht, auf einem Fernmeldeturm in 80mtr. Höhe stehen muss.
Da kann ich Dir helfen - wenn es um Bodenwellenausbreitung bei hohen Frequenzen (begrenzt durch freie Fresnelzone) geht, steigt die erforderliche Antennenhöhe über Grund/Hindernis für einen gewünschten Erhebungswinkel der Strahlungskeule proportional zur Wellenlänge. Für 1° Erhebungswinkel brauche ich bei 1296 MHz etwa 3,5 m Höhe, bei 144 MHz etwa 30 m und bei 28 MHz etwa 150 m. Die Antenne ist also eher zu niedrig montiert
Die Funktürme auf Bergen sind nicht deshalb so hoch, weil dort GHz-Richtfunk steht, sondern eher wegen der UKW-Radio-Sender. Also: 23cm-Antennen ganz nach unten, 10 m ganz nach oben.
Für den typischen DX-Betrieb auf KW per Ionosphäre braucht es den kleinen Erhebugswinkel nicht, für DL-Verkehr auf den unteren Bändern sogar Steilstrahlung. Aber das ist etwas anderes.
dg0cbp hat geschrieben:Was ich seit Jahren bemängele, dass der Vorstand des VfdB seinen "Job" nicht gemacht hat und den Rahmenvertrag wie auch die Standortgestattungsverträge nicht von damals DeTeImmobilien (nicht Telekom) auf die DFMG aktualisiert hat. Damit haben sie jetzt eher gar nichts in der Hand. Deswegen anscheinend auch der "Rückbau auf Zuruf"!
Ob der Rücktrit des bisherigen VFDB-Vorstands "aus beruflichen Gründen" damit etwas zu tun haben sollte? - Honi soit qui mal y pense.
dg0cbp hat geschrieben:Besinnen wir uns auf die technischen Möglichkeiten im Rahmen der DFMG-Gestattung und nutzen die Chance, aus weniger mehr zu machen, die Standorte sind ja nicht weg!
ich wünsche euch dabei viel Erfolg, bleibe aber skeptisch. Ich bitte darum, in dem jetzt einsetzenden Verteilungskampf um Ressourcen zwischen den einzelnen Gruppen, die sich einen DFMG-Standort teilen, auch an die Funkbaken zu denken.
Gruss Henning