Sollte AM auf Kurzwelle wieder zugelassen werden?

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dm8mm
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Sollte AM auf Kurzwelle wieder zugelassen werden?

Beitrag von dm8mm »

PROLOG:
"
AM-BETRIEB:
Alle von den KW-Funkamateuren verwendeten Modi haben ihre Vorteile. Obwohl die DX-Reichweite im AM-Modus eher gering ist, wird der AM-Modus wegen seiner überlegenen Audioqualität von Kennern sehr geschätzt.
"
aus einer Betriebsanleitung eines aktuellen Transceivers mit DSP, ICOM, Japan

und
"
From vintage tube-based gear, to military surplus, to modern, ultra-efficient FET-based Class E transmitters, Amplitude Modulation (AM) offers the experimenter, homebrewer, and radio restoration buff great opportunities to learn, build, and enjoy radio. AM was once the main voice mode in amateur radio. Now it is a well regarded specialty within the hobby. AM offers a warm, rich audio quality that provides for more personal interaction.
"
Auszug aus der Internetpräsentation der ARRL, USA

Situation in DL heute:
am Beginn meiner Lizenzierung konnte man noch völlig legal auf Kurzwelle AM machen. Doppelseitenband mit Träger. A3E.
Heute erlaubt uns die BNetzA in der AFuV nur von 28 bis 29,7 MHz eine max. Bandbreite von 7 kHz. Nur dort ist AM möglich.
In den meisten und üblichen Kurzwellenbändern ist die max. Bandbreite mit 2,7 kHz vorgeschrieben.
Faktisch ist damit AM, A3E, unmöglich.
Nur theoretisch ginge gerade so H3E. Nur welches ältere AFU/Vintage/Military/kommerzielle Gerät kann das?

Wann diese 2,7 kHz max. Bandbreite festgeschrieben wurde, konnte ich bisher nicht ermitteln.
Interessant wäre es dabei auch zu erfahren, ob diese Forderung von der damaligen Deutschen Bundespost, der BNetzA oder Dritten gefordert wurde.

Ich werde nicht der einzige Funkamateur sein, der alte Amateurfunkgeräte ebenso wie hochwertige kommerzielle Funkgeräte besitzt und mit denen auch gelegentlich Funken möchte.

Weltweit wird zu solchen AM Treffen auf den Kurzwellenbändern aufgerufen:

http://www.antiquewireless.org/event-de ... party.html schöne AM Signale am oberen Ende von 20 m

oder in Europa:
https://amqsoparty.wixsite.com/mysite

Wer ebenfalls Interesse an einem zukünftigen legalen A3E AM Betrieb auf Kurzwelle in DL hat, möge sich bitte bei mir melden.

73, Friedhelm, DM8MM
DL7UMG
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Re: Sollte AM auf Kurzwelle wieder zugelassen werden?

Beitrag von DL7UMG »

Hallo Friedhelm,

ich kann Dir nur zustimmen. Auch ich als Gründungsmitglied und Chiefop der MilitaryRadioRunde bedaure es sehr, dass es nicht wenigstens eine
AM-QRG auf den Low-Bands gibt , welche auch Ihren Eingang im Bandplan der IARU findendet. In PA , G, F, ON werden regelmäßige AM-Runden
organisiert, auch wir aus der MRR nehmen dort hin und wieder teil. Es bleibt aber ein gemischtes Gefühl. Das gleiche betrifft ja auch die Nutzung der Seitenbänder. Viele alte Mil-Geräte können nicht anders und so macht die MRR ihre Dienstägliche Runde auf 80m in USB ( Regellage nach mil-Standart)
Es führt logischerweise immer zu irritierenden Anfragen bis Anfeindungen . Nun gibt es im Bandplan zwar eine Fußnote auf die man sich beziehen kann,
jedoch versteht das nicht jeder. vy 73 de Gerd (DL7UMG)
dl8sfz
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Re: Sollte AM auf Kurzwelle wieder zugelassen werden?

Beitrag von dl8sfz »

Gleiches gilt ja für FM. Auch hier darf man nur auf 10m Betrieb damit machen. Ich würde es auch befürworten, wenn man einen kleinen Bereich dazu auf den klassischen Bändern reservieren würde.
Ich hatte vor ein paar Jahren ein QSO mit einem bekannten OM auf 15m von DL nach EA. SSB war recht und gut, aber als wir dann auf FM umschalteten klang das noch viel mehr nach Orts-QSO. Das hat schon was...
Gruß Stefan
df5ww
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Re: Sollte AM auf Kurzwelle wieder zugelassen werden?

Beitrag von df5ww »

Warum macht ihr nicht eine Petition daraus und veröffentlicht das in anderen Foren ? Wenn hier
10 Leute mitlesen (außer euch beiden) ist das viel denn mehr Leute schreiben/lesen hier kaum.
Bei einer europaweiten Petition hätte man wesentlich mehr Chancen eine stattliche Anzahl von
Beführwortern (dazu können ja durchaus auch SWL´s zählen) aufzutreiben. Das wäre dann bei
Verhandlungen mit der BNetzA ( und die ist hier zuständig) oder mit IARU und ITU doch schonmal
etwas mit dem man aufwarten könnte.

Man kann, nach einer erfolgreicvhen Petition, sicher aber auch den DARC einspannen. Dort kennt
man die nötigen Ansprechpartner und man weiß wie man und mit wem man verhandeln kann.

Für mich persönlich wäre AM ein Rückschritt obwohl selbst mein kleiner QRP-Würfel das kann aber
ich kenne AM noch aus den Anfangszeiten vom CB Funk und fand es einfach nur grausam. Würde
es aber trotzdem bei einer Petition mit unterstützen.

:-) ;-)
73´s, Jürgen, DF5WW :wink:
db6zh
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Re: Sollte AM auf Kurzwelle wieder zugelassen werden?

Beitrag von db6zh »

Aus Nostalgie-Gründen AM mit alten Geräten zu betreiben, würde ich mit unterstützen. Habe selbst noch eine Trio-Line in Betrieb, die es könnte. Aber jetzt AM und FM mit "Tonqualität" zu begründen, halte ich schon für etwas abartig. Wir machen normalerweise keine HiFi-QSOs mit Musik, sondern nur Sprache. "Mehr Ton...." geht ja nur, wenn die Seitenbänder jeweils über 2,7kHz breit sind, und das war selbst bei den alten Geräten NICHT üblich. Selbst die alten Collins hatten bereits Quarzfilter und spätestens bei >3,5 kHz (je Seitenband) wurde auch in den 50ern bei AM wegen "zu breit" gemeckert. Daher kommt auch die 7kHz Begrenzung, die mit NFM auch genutzt werden kann.

Wir hatten früher auch breitere Bänder, die wir langsam wieder zurück bekommen. Außerdem wird bei AM im Hinblick auf EMVU/BEMFV 75% der Leistung (50% Träger/25% je Seitenband) sinnlos verheizt (gegenüber SSB). Es war einfach im Hinblick auf effiziente Nutzung der Bänder sinnvoll, die Limitierung auf SSB zu begrenzen. Es gibt zudem viele Umbau-Anleitungen für Surplus auf SSB.

Die Regelung auf Bandbreite kam wegen der viele Digital-Betriebsarten außerhalb RTTY und SSTV. Man hätte jede Betriebsart einzeln zulassen müssen. In der DV-AFuG waren noch 1981 (2. Änderung nach Original 1949 wegen neuer Klassen, nach 1.Änderung 1967 wegen Klasse C) die einzelnen Betriebsarten aufgeführt, bis zu der Zeit auf Anodenverlustleistung festgelegt. 1981 kam dann die PEP-Regelung, weitere Betriebsarten per Tabellenanhang, aber noch keine Bandbreitenregelung. Die bisherigen Sondergenehmigungen für RTTY, Fax, SSTV,Video entfielen. In einem Nachdruck des FTZ von 1985 war noch unverändert Betriebsarten ohne Bandbreiten festgelegt (inkl. A3, außer Hub für F1B,F2B RTTY und 2m/70cm-Relais). Soweit mein "Papierarchiv", bin gerade eh am aufräumen. Nach 1985 trage ich nach. Da habe ich per PC bereits etliches digital aufgehoben, kaum noch Papier und mag heut nicht mehr suchen.

73 Peter

PS @DL7UMG: wer unter 10MHz nicht USB kann, hat halt Pech gehabt und da hätte ich Null Mitleid. Das ist in keiner VO festgeschrieben und benötigt auch keine Fußnote. Ich könnte auch LSB >10MHz, aber ... :-) .. Vermutlich regen sich da die gleichen Leute auf, die nur ganze kHz Frequenzen können. Das USB-Spielchen auf 80m gab es schon mit Aufkommen von SSB, einfach nur so zum Tratzen, oder man setzte sich auf eine laufende AM-Station und quatschte dazwischen. Das hat in QSO-Runden oft ein ziemliches Gelächter gegeben, weil das super klappte, wenn richtig "eingepfiffen" wurde. Die Runden kannten sich und es dauerte etwas, bis auch der letzte SSB konnte. Man muß nicht alles so verkniffen sehen. Ich habe die Zeiten als SWL (und ein paar "Versuchssendungen" mit Eigenbau) mitgemacht - noch Schüler und verjährt :-) .
df5ww
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Re: Sollte AM auf Kurzwelle wieder zugelassen werden?

Beitrag von df5ww »

Peter nicht falsch verstehen mit dem Rückschritt. Am war/ist doch teilweise sehr Fadinglastig und das verschlechtert die Qualität.

Wie gesagt würde ich den nostalgischen Grund unterstützen aber für mich selbst käme Am nicht wirklich in Frage. Aber ich mache sowieso kaum Fonie.
73´s, Jürgen, DF5WW :wink:
db6zh
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Re: Sollte AM auf Kurzwelle wieder zugelassen werden?

Beitrag von db6zh »

Hallo Jürgen,
habe ich nicht falsch verstanden. Ich mag Nostalgie (bin ja selber schon eine ... :-) ). Ich finde, man sollte es auch so betreiben. AM im Afu ist längst kein HiFi und ich bin beim Radio DARC oft genug wegen selektivem Fading auf LSB oder USB ausgewichen. Meine Trioline macht das problemlos ohne Qualitätsverlust (Bandbreite auch wählbar). Der Collins R-388/URR (mit SSB-Mod) hört sich allerdings mit Quarzfilter bei Musik grausam an, der ist für SBB und RTTY sehr schmal eingestellt. Sprache dafür dann allerdings auch aus dickem Müll noch lesbar.

Nix gegen AM, aber mehr aus Spaß an den alten Modi. Das muß keine Petition werden und sicher wird es auch per Sondergenehmigung gehen (mußte ich bis 1981 wie alle anderen auch für RTTY auch machen). Das dürfte einfacher als Petition und großartige Änderungen sein. Einfach mal bei der BNetzA anklopfen

Ein Recherche Nachtrag: Bitte im cqDL-Archiv nachschlagen, hänge eine alte VO-Mitteilung an. Mit AfuG/AfuV97 behielt der Anhang der technischen Parameter von 1967 (Betriebsart, keine Bandbreite) noch seine Gültigkeit. In der AfuV 2005 war dann bereits nur noch Bandbreiten-Regelung. (Quelle https://www.gesetze-im-internet.de/afuv ... age_1.html ). Werde gelegentlich weiter stöbern (zwischen 1998 und 2005).

73 Peter
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DARC e. V Vorstandsinformationen vom 31.03.1998
Thema: Erster Entwurf des Frequenznutzungsplanes liegt voraussichtlich Ende Juni vor

Liebe YLs, XYLs, SWLs und OM,
nach Auskunft des zuständigen Referenten der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post - RegTP - wird der 1. Entwurf des Frequenzzuweisungsplans voraussichtlich Ende Juni 1998 vorliegen und zur Abgabe einer Stellungnahme von der Behörde abgefordert werden können. Der genaue Termin wird vorher im Amtsblatt der RegTP veröffentlicht. Für die Abgabe einer Stellungnahme ist eine Frist von 2 Monaten vorgesehen. Eine mündliche Anhörung soll im Oktober geplant sein. Bekanntlich werden die Frequenzzuteilung sowie weitere technischen Parameter wie Sendeleistung oder Modulationsart usw. nach § 3 Absatz 5 AFuG 1997 für den Amateurfunkdienst im Frequenznutzungsplan (§ 46 des Telekommunikationsgesetzes vom 25.07.1996 - BGBl. I Seite 1120) geregelt. Dieser löst nach Inkrafttreten die Anlage 1 der DV-AFuG über die technischen Merkmale der Amateurfunkstellen ab. Siehe hierzu auch CQ DL Extra zu den Bestimmungen über den Amateurfunk im Heft 2/98, Extrabeilage Seite 8 ff. und Seite 11 sowie Heft 3/98, Seite195 "Berichtigungen zu Extra", Ziffer 2).

Diese Vorstandsinformation wurde erstellt von Karl Erhard Vögele, DK9HU

VY 73 de Jochen Hindrichs, DL9KCX
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---- mit Mitglieder-Logon------------------------------------
https://www.darc.de/cqdlarchiv/CQDL02-1998.pdf
https://www.darc.de/cqdlarchiv/CQDL03-1998.pdf
DL8MVB
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Re: Sollte AM auf Kurzwelle wieder zugelassen werden?

Beitrag von DL8MVB »

Hallo !

Also ich würde AM auch unterstützen.
Hätte aber mehr Interesse an FM.

73 DL8MVB
df5ww
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Re: Sollte AM auf Kurzwelle wieder zugelassen werden?

Beitrag von df5ww »

FM ist ja auf Kurzwelle für das 10m Band erlaubt und dort macht es u.U. auch Sinn.
Zum einen gibt es dort Relais und zum anderen SAT-Betrieb und es gibt ja durchaus
auch SAT´s die FM uplink haben. Die anderen Bänder die man evtl. für FM nutzen
könnte sind einfach zu schmal m.M. nach.

Den Jungs hier geht es auch nicht um Dauerbetrieb sondern eher um die Teilnahme
an AM Aktivitäten wie sie rundherum in Europa und Übersee gemacht werden. FM
Aktivitäten gibt es eher keine auf der KW und selbst kommerzielle Dienste haben
eigentlich nie FM auf der KW gemacht.

:-) ;-)
73´s, Jürgen, DF5WW :wink:
DC4KJS
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Registriert: Mo 28. Mai 2018, 6:55
Wohnort: München
Kontaktdaten:

Re: Sollte AM auf Kurzwelle wieder zugelassen werden?

Beitrag von DC4KJS »

Hallo in die Runde,
Auch ich würde AM auf den Afu-Kurzwellenbändern begrüßen.
Bei Radio Darc klingt es ganz gut, auch wenn matürlich mehr Sendeleistung zur Verfügung steht.
Vy 73 de Dc4kjs
Amateurfunk, die Brücke zu Welt. :D
Für Tips und Ratschläge übernehme ich keine Garantie.
dm1kj
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Registriert: Do 10. Jul 2008, 22:28

Re: Sollte AM auf Kurzwelle wieder zugelassen werden?

Beitrag von dm1kj »

Ich hätte auch nichts degegen, wenn AM auf Kurzwelle, zu mindest aus "wichtigem Grund" erlaubt würde. Aber weniger wegen der Qualität, sondern weil es doch eine gewisse Anzahl historischer Funkgerätschaften gibt, die noch kein SSB können. Seien es alte Amateufunkgeräte, als auch auf Amateurbändern sendende kommerzielle oder militärische Geräte. Und es gibt inwischen eine erhebliche Anzahl Funkamateure, die sich dem Erhalt und der Nutzung dieser Geräte verschrieben haben.
Ebenso wird gelegentlich auf 160m - 40m im oberen Seitenband gesendet, weil manche alten Geräte nur dies können.
73 de Karsten, DM1KJ
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