Tipps gesucht für HF gerechten Aufbau

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dl9fcm

Tipps gesucht für HF gerechten Aufbau

Beitrag von dl9fcm »

Hallo,

wer kann mir Lösungsansätze geben zu folgendem Problem ? :( :
Ich habe einen S-Meter-Eicher gebaut um für das S-Meter einigermassen aussagefähige S-Werte für Selbstbau TRX 40m zu erhalten. Nach dem Aufbau wuselt die HF im ganzen Gehäuse rum, auf den Masseverbindungen, Stromversorgung und unbeeindruckt von den Dämpfungsgliedern.

:idea: Ich bin dankbar für ein paar Hinweise zum HF-gerechten Aufbau, insbesondere was die Masseanbindung betrifft. Gerne auch Literaturtipps.

Aufbau: 7Mhz Colpitts-Oszi mit nachgeschalteter Trennstufe. Dahinter folgt eine Grunddämpfung, dass ich rechnerisch auf die 50uV komme (nicht mehr als 18dB pro Dämpfungsglied), dann in 6dB-Schritten in Reihe angeordnete T-Glieder. Die Signale für die S-Werte entnehme ich dann mit HF-geeigneten Relais welche dann die folgenden Glieder abtrennen. Mehrere Platinchen in einem Weissblechgehäuse mit einzelnen Kammern. Stromzuführungen der Oszi-Platine und Relais über Durchführungskondensatoren herangeführt. Masseflächen der Platinen am Gehäuse angelötet, Beine der Widerstände gehen teilweise auch direkt ans Gehäuse. Spannungsversorgung geht dann über 7805 ausserhalb des HF-Gehäuses, welches sich wiederum in einem weiteren Gehäuse befindet. Dort gibt es noch einen Drehschalter (2-Ebenen) um die Relais anzusprechen, und für die BNC-Ausgangsbuchse.
Die einzelnen Dämpfungsglieder habe ich Gleichstrommässig durchgemessen und waren i.O. , diese sind in 50 Ohm-Technik aufgebaut. Beim Messen habe ich am Oszilloskop einen 50Ohm-Parallelwiderstand eingesetzt. Zur Verfügung habe ich Oszilloskop und Frequenzzähler.

Danke für jeden Beitrag
de Ralf DL9FCM
1547637

Re: Tipps gesucht für HF gerechten Aufbau

Beitrag von 1547637 »

Hallo,
dl9fcm hat geschrieben: :idea: Ich bin dankbar für ein paar Hinweise zum HF-gerechten Aufbau, insbesondere was die Masseanbindung betrifft. Gerne auch Literaturtipps.

Aufbau: 7Mhz Colpitts-Oszi mit nachgeschalteter Trennstufe. Dahinter folgt eine Grunddämpfung, dass ich rechnerisch auf die 50uV komme (nicht mehr als 18dB pro Dämpfungsglied), dann in 6dB-Schritten in Reihe angeordnete T-Glieder. Die Signale für die S-Werte entnehme ich dann mit HF-geeigneten Relais welche dann die folgenden Glieder abtrennen.
mir ist nicht ganz klar, was mit "abtrennen" genau gemeint ist: normalerweise würde man je zwei einpolige Umschaltrelais zum Überbrücken in eine T-Stufenkammer einbauen.
Für 7 MHz sollte der Aufbau noch gar nicht so superkritisch sein; so wie Du es beschrieben hast, sollte das grundsätzlich funktionieren. Ich würde zunächst die Eichleitung _ohne_ Oszillator testen, als Eingangssignal kann man z. B. auch ein normales Antennensignal nehmen. Erst wenn damit alles in Ordnung ist (kein Übersprechen, auch bei hoher Dämpfung), würde ich mir den Oszillator vornehmen. Die Spannungsversorgung der einzelnen Stufen dürfte _sehr_ kritisch sein, Durchführungs-C (haben meist auch rel. geringe Kapazität, größere Keramik-C parallelschalten) alleine werden beim Oszillator nicht ausreichen, da müssen auch HF-Drosseln eingesetzt werden. Bei den Relais genauso; dort kann man auch die Vorwiderstände noch mit in eine HF-Tiefpaßkette einbeziehen.

73
Ulrich
dl9fcm

Beitrag von dl9fcm »

Danke Ulrich für Deinen Beitrag,
dort kann ich schon mal wieder motivierende Ansätze entnehmen. So habe ich als nächsten Schritt beschlossen mich um die Verdosselung der Spannungsversorgung zu kümmern. Vielleicht schlägt ja hier die HF auf die Masse durch und verteilt sich in der ganzen Schaltung ? Oder ist das normal, dass ich hier auch das Sinus-Signal vom Oszillator auf der Masse mit dem Oszilloskop sehen kann ? Leitungstheorie ? Ich bin da etwas verunsichert weil mir dort noch die Erfahrung fehlt.

Zu Deiner Frage,noch Details zum Aufbau:
Je S-Stufe verwende ich ein Relais mit 1xUmschalter. Z.B. wenn ich S9 abgreifen möchte dann schalte ich das Relais (mit Drehschalter 1.Ebene),dann wird das Signal duch das Relais von den folgenden Dämpfungsgliedern weggeschaltet und auf ein Stück RG-174 geschaltet, welches dann auf der 2.Ebene des Drehschalters sitzt und das Signal an die BNC-Ausgangsbuchse führt.
Aus Platzgründen habe ich für jede Kammer 2 T-Glieder und Relais.

Zum Testen der Eichleitung tue ich mich doch etwas schwer, bzgl. Antennensignal und Übersprechen. Denn mein Oszilloskop bringt nur Empfindlichkeit bis 5mV/cm. Das bedeutet, dass ich die eigentlichen Nutzsignale nicht sehen kann (wenn ich mal 50uV für S9 einstelle, bis dahin kann ich versuchshalber die Spannung etwas erhöhen).

Gleichstrommässig ist alles i.O., d.h. ich habe dB-mässig richtig gerechnet und nichts verschaltet.

Es könnt ja so einfach sein, ich geh zu einem OM der einen Messsender hat und lass mir dass S-Meter einstellen. Aber jetzt reizt mich doch die Problemlösung und das know how wenns denn mal funktioniert, so hätt ich dann meinen eigenen Messsender.
:wink:

73 de Ralf DL9FCM
1547637

Beitrag von 1547637 »

Hallo,
dl9fcm hat geschrieben:So habe ich als nächsten Schritt beschlossen mich um die Verdosselung der Spannungsversorgung zu kümmern. Vielleicht schlägt ja hier die HF auf die Masse durch und verteilt sich in der ganzen Schaltung ? Oder ist das normal, dass ich hier auch das Sinus-Signal vom Oszillator auf der Masse mit dem Oszilloskop sehen kann ?
Zur Messung mit dem Oszilloskop: da muß man aufpassen, daß man nicht einfach nur die Induktionsspannung mißt, die z. B. auf der durch Massestrippe und Tastkopf gebildeten Schleife auftritt.
Den Aufbau würde ich ändern: Mit den HF-Kabeln, die von jeder Stufe abgehen, sind jede Menge Probleme zu erwarten, spätestens bei höheren Frequenzen wird das zum nicht mehr beherrschbaren Murks.
Besser ist es, wenn die ganze Kette nur genau _einen_ HF-Eingang und _einen_ HF-Ausgang hat (auch am Drehschalter kommt man mit reiner Gleichspannungsumschaltung aus), die Relais am Eingang und Ausgang jeder Kammer haben dann nur eine ganz kurze Überbrückungsleitung zu schalten. Überbrücken hat auch den Vorteil, daß man die kleinen Abschwächungen binär staffeln kann (1,2,4,8.. dB) und dann mit geeignetem Schalter beliebige Dämpfungen mit 1-dB-Auflösung einstellen kann. Genauso wird das auch bei professionellen Eichleitungen gemacht. Bei Stufen, die über ein etwas längeres Kabelstück abgesetzt werden müssen, können auch noch Ferritringe zur Mantelstromdämpfung sinnvoll sein.
Zur Eichung: grundsätzlich braucht man heute ja zur reinen S-Meter-Kalibrierung keine mehrstufigen Präzisions-Eichleitungen mehr; das geht auch mit abgeschalteter AGC am RX und PC/Soundkarte sehr genau (man muß den Empfänger natürlich so einstellen, daß er noch sicher im linearen Bereich arbeitet).
Es reicht _ein_ Referenzpegel und zum Abschwächen ein simples Poti.

73
Ulrich
dl9fcm

Beitrag von dl9fcm »

Vielen Dank Ulrich,
jetzt bin ich erstmal mit Ideen :idea: versorgt, zumindest sehe ich hier dass ich ein ungünstiges Konzept gewhählt habe. Vielleicht lässt sich am vorhandenen Aufbau noch etwas retten, ansonsten wähle ich die Poti-Variante. Aus Zeitgründen wird es ein paar Wochen dauern bis ich Ergebnisse liefern kann, aber ich werde dann nochmal Feedback geben.
Nochmals tnx und 73 8)
de Ralf
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