dm6dx hat geschrieben:
Es wurden bis jetzt nur Gründe angeführt weshalb gecheatet werden soll......
....keine wie es auch anders gehen kann(zumindest von den Cheatern).
de Robby
Robby,
Anbahnen von Funkverbindungen (Skedverabredungen - nicht QSO Steuerung oder Informationsaustausch!) ist nach den gültigen
Ausschreibungen eben nicht unrechtmässig. Michael hat das ja schon ausführlich erläutert. Die relevanten Ausschreibungen
finden sich auf der Seite des UKW-Referates sowie für die IARU im VHF Managers Handbook. Zum Verbot von KST gab es einen Antrag
(B09) auf dem Interimsmeeting des VHF Komitees, der abgelehnt wurde. Es erfolgte da auch nochmal eine Präzisierung der Definition
für ein gültiges QSO. Von einem Verbot von Skeds via KST steht da nichts.
Falls Du also die Regeln ändern willst so schreibe doch eine Mail an Martin oder einen Antrag für die nächste IARU Konferenz in Südafrika
Im G beispielsweise ist KST auf 2m und 70cm verboten, ab 23 jedoch erlaubt (Warum wohl machen die G's diese
Unterscheidung und nicht alles mit der Rasenmähermethode?). Ein Vorschlag wäre, noch einmal explizit gewisse Schlüsselwörter
einfach zu verbieten und die Nutzung nur von Chatrooms mit Protokollfunktion zu erlauben. Ich persönlich denke,
dass das Problem kleiner ist als von Christian dargestellt. 10 von 1500 Messages sind unter 1%, also in etwa der gleichen
Größenordnung wie war die DQ quote im letzten CQWW auch. Echter Nummernaustausch liegt noch weit niedriger.
In den DARC KW Contesten sind Cluster und Skimmer auch erlaubt, während es im CQWW bei unassisted verboten ist.
An der Stelle hinkt ja auch Christians Radfahrerargumentation, aber das hat man Dir ja auch schon an anderer Stelle zu erklären versucht.
Es steht Dir doch frei, KST nicht zu nutzen und den Schwierigkeitsgrad für QSO's nach oben zu drehen. Nach etlichen Jahren
hilltop contesting fand ich es auch spannend, mal einen Mikrowellencontest aus dem Loch zu funken. Warum KST da für eine
ernsthafte Teilnahme zwingend notwendig ist, habe ich zu erklären versucht. Wenn man dann mit 10-20 überwiegend Lokal QSO's zufrieden ist, gut so.
Irgendwann macht das keinen Spass mehr, insbesondere wenn man weiss, das man über funk noch viel mehr erreichen könnte.
Hauptsache fun halte ich schon für wichtig, schliesslich ist es ein Hobby und sollte Spass machen. Und das Streben nach mehr
ist für mich eine wesentlicher Aspekt von Contesten. Im Rahmen der Regeln haben Contester schon immer versucht, alles auszureitzen.
Zur Verwässerung des Kerngeschäfts: mehr Kerngeschäft als heutzutage war auf Mikrowelle nie, auch Dank KST!
Robby fragte, wie es anders gehen könnte. die Optionen kamen alle schonmal:
1.)
Das beliebte Sked verschicken von niedrigeren Bändern. Funktioniert solange, wie die Gegenstation laut ist und kein Sked-Overflow herrscht.
Bedeutet aber, dass ich, obwohl ich z.B. 23cm single band mache, auf 70 eine Station haben muss, die zumindest für die Top 10 gut ist.
Funktioniert aber auch dann nur bedingt weil eben auf 23 und höher ganz andere Ausbreitungsmodi als Troposcatter hinzukommen,
die weit häufiger ein QSO ermöglichen. Das kostet dann ausserdem massiv Betriebszeit auf dem Skedband. Single band Stationen erwischst Du
damit gar nicht. Manchmal braucht es auch 3-4 Versuche über den Contest verteilt, bis das QSO klappt.
2.)mehrere Antennensysteme für Random. Macht nur auf 23cm Sinn. Das haben die meisten Big Gun Multi OP's. Ist für single OP's meist nicht möglich und ohne
top standort auch sinnlos, ausser man freut sich über stundenlanges CQ rufen ohne Antwort. Ausserdem bleibt der Antennenwinkel spitz, wenn
die Antenne DX tauglich sein soll
3.)Wideband SDR's zur Bandbeobachtung sind auch noch eine Option, aber ebenfalls an den Öffnungswinkel gebunden.
That's it. Mehr Optionen kann ich Dir auch nach 10 Jahren Mikrowellencontesting nicht anbieten.
Mikrowellenfunk hat halt seine Besonderheiten und wenn man etwas mehr als Lokal QSO's und den einen oder anderen Zufallstreffer will,
oder ausserhalb der Linie JN99-JO60-JO31 wohnt, braucht man nunmal viel Antennengewinn und Geduld - selbst dann sind
viele QSO's immer noch im Rauschen. Und das ist halt das faszinierende und ein entscheidender Unterschied zu KW, da sind die Signale
auch mal leise, aber die spitzen Antennenwinkel hast Du nicht.
@ Peter: Wir sind uns in der Definition eines Contests einig (zumindest was den betriebstechnischen Teil angeht - für mich ist es eher ein
technischer Wettkampf bzw. die technische Komponente ebendo wichtig), aber wie immer im Leben gibt es verschiedene Interpretationen. Wie definierst
Du denn "eigene Mittel". Auch mit KST führe ich den Contest mit eigenen Mitteln durch (um mich nochmal zu wiederholen: wenn
ich KST nur für Skedverabredung gebrauche) : ich wickele verabredete Skeds ab, auf dem Band. Deiner Meinung nach sind das keine eigenen Mittel.
Aber um das mal zu verdeutlichen, (auch auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen): wo fangen eigene Mittel denn an und wo hören sie auf? Sind gekaufte
Transceiver eigene Mittel? Die Datenbank im Logprogramm oder das Logprogamm selbst? Die Richtungsberechnung? Die automatische CW generierung? Der befreundete OM,
der im Contest den gestorbenen LNA repariert? What about Skimmer und Cluster? Was wenn ich KST über einen PR Einstieg mit Telnet Gateway mache?
Auf Mikrowelle ist es nunmal bei vielen so, dass sie die Technik bauen und dann zum Contest ausprobieren. Nur da hat man auch wirklich Partner zum testen,
wenn nicht grade ne größere Tropoöffnung ist.
73, Jan