D-ATV im Raum Gießen/Wetzlar

Amateurfunkfernsehen, DATV, Bildübertragungsverfahren, Software
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dd8aka
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Registriert: Di 15. Nov 2005, 18:44

D-ATV im Raum Gießen/Wetzlar

Beitrag von dd8aka »

Hallo,

da ja lange nichts mehr in diesem Forum gelaufen ist, wollte ich mal einen neuen Thread aufmachen.

Es geht hierbei um das ATV-Relais DB0LDK und die Erfahrungen, die wir gesammelt haben.

Vorweg ein paar Bemerkungen zum Relais. Das Relais wurde im Jahre 2000 genehmigt und ist seit dieser Zeit QRV. Seit Mitte diesen Jahres haben wir die Ausgabe auf 13cm umgestellt auf D-ATV. Eine weitere Ausgabe auf 10GHz sendet nach wie vor analog, soll aber im Laufe des Jahres auch auf D-ATV umgestellt werden.

Zu den Erfahrungen:
Wir haben als Übertragungsstandard DVB-T gewählt. Der Grund hierfür war die Hoffnung, dass unser Signal robuster gegen die immer stärker werdenden Störungen durch WLAN, wird. Leider hat sich diese Hoffnung nur im Nahfeld, nicht aber im Fernfeld erfüllt. Unsere Ausgabe, bedingt durch eine "Falschzuweisung" der Ein-/Ausgabefrequenzen (lt. BNetzA)in der Vergangenheit, liegt bei 2434 MHz. Die Bandbreite des Signals beträgt 8 MHz bei QAM16 und 7/8FEC kommen wir somit auf 20MBit/s nutzbarer Datenbandbreite, was bei einer Bandbreite von 2,5 MBit/s pro Kanal 8 Programme bedeutet. Also 8 Programme in 8 MHz Bandbreite - klingt erstmal cool.

Im Nahfeld, also Stadt Wetzlar und umliegende Orte, die den Relaisstandort direkt sehen können haben bedingt durch einen sehr hohen Signal/Rauschabstand von 19-25 dB nur sehr wenig Probleme mit Artefakten, Blockbildung oder gar Bildausfällen. OMs, die jedoch weiter weg vom Relais wohnen, klagen stärker als früher über Bildausfälle durch die Störungen durch WLAN.

Eine Rücksprache mit der BNetzA ergab, dass es im Moment keine Möglichkeiten gibt, die Ausgabe auf eine andere 13cm Frequenz umzustellen, damit diese Art der Störungen nicht mehr in Kauf zu nehmen sind.

Solange wenig Aktivitäten im WLAN statt finden (z. Bsp.: Sonntags Morgens), ist die Bildübertragung deutlich besser als zu "analog" Zeiten.

Zu den technischen Voraussetzungen:
Zum Empfang wird ein DVB-T Konverter (z.Bsp.: von DG0VE) für das 13cm Band benötigt. Das ist das teuerste Bauteil, welches benötigt wird. Mit einer ZF von 1800 MHz setzt dieser Konverter das Signal von 2434 MHz auf 634 MHz um, was dem Kanal 41 im DVB-T entspricht. Dies ist auch der Grund, warum die Ausgabe von 2435MHz um 1 MHz nach unten korrigiert wurde (Rückmeldung an BNetzA ist natürlich erfolgt!). Danach benötigt man nur noch einen handelsüblichen DVB-T Empfänger (z. Bsp.: USB-Stick).

Geplante Erweiterungen:
Wir haben geplant (wie bereits oben erwähnt) die 10GHz Ausgabe ebenfalls auf D-ATV umzustellen. Hier eignet sich besonders der HDTV oder DVB-S2 Standard zur Übertragung des ATV-Signals. Zum einen ermöglicht uns DVB-S2 bei einer Bandbreite von ca. 18MHz etwa 30 MBit/s Daten zu übertragen, was bei einer Kanalbandbreite von 2,5 MBit/s 12 Kanäle entspricht. Hier fehlen aber noch einschlägige Erfahrungen.

Soweit meine Ausführungen. Wenn weiteres Interesse (z. Bsp. Blockschaltbild o.ä.) besteht, kurze PN an mich <call>@darc.de

73! und viel Spass am Hobby,
DD8AKA
Andre
SysOP DB0LDK
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