Wie berechne ich den Antennenverlust.

(Antennen, Anpassung, HF-Leitungen..)
dj4ct
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GP, Verluste, Wirkungsgrad

Beitrag von dj4ct »

Hallo Sergej (df3bax),
es gibt zu diesem Thema ein weiteres viel geeigneteres Buch von Gerd Janzen : Monopolantennen und Vertikalantennen mit Untertitel: Analyse von Antennenstrukturen.
Hier findest Du umfassend zu Deinem Thema GP die Antworten. Allerdings musst Du Dich in diesem Fall etwas in die Mathematik und natürlich auch in das Antennenberechnungsprogramm EZNEC einarbeiten. Das ist natürlich nicht für Jeden etwas. Du kommst aber auch mit den ausführlich dargestellten Ergebnissen gut zurecht ohne selbst EZNEC zu bemühen (was übrigens sehr reizvoll ist).
Die Zusammenfassung der Einzelergebnisse könnte Dir auch schon helfen.

Ich meine, Du solltest Dir eher die Frage stellen, wie kann ich mit meiner selbst optimierten GP zur etwa 10 W EIRP gelangen ohne einen Kilowattsender benutzen zu müssen? Abgesehen davon die möglichen störenden Beeinflussungen, welche sich ergeben können.
Um in etwa festzustellen, wie Deine derzeitige Antennenkonstruktion hinsichtlich des Wirkungsgrades arbeitet, müsste man die mechanischen Abmessungen näher kennen (Radials vorhanden?).
Ansich ist die GP ein sehr interessante Antenne, wenn man sich damit näher auch mit den Optimierungsmöglichkeiten befasst.
In Deinem Fall vermutlich: resonante! Radials verwenden (geht auch gut mit einer gemeinsamen Verlängerungsspule), den Strahler so lang wie möglich machen (damit die vertikale Verlängerungsinduktivität verringern) und die Radials für 40m etwa 2 m über Grund (mehr als zwei Radials braucht man nicht).
Vielleicht gelingt es so gerade eine reele Impedanz zu erreichen, welche einen Übertrager auf 50 Ohm zulässt. Auf das Coaxialkabel gehört am Antennenfusspunkt noch eine Mantelstromsperre.
Aber das sind schon fast zu viele Details, man muss erst einmal sehen, was Du hast und wie der Aufbauort ausschaut.
Das akzeptable SWV (SWR) ergibt sich damit automatisch. Damit sparen wir uns das Anpassen mit internem oder externem Tuner nahe dem TRX, der auch noch mal mit 20% Leistungsverlust des TRX angesetzt werden kann.

Vy 73 es gl, Lebrecht, DJ4CT
df3bax
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Beitrag von df3bax »

Hallo Lebrecht

Die Paar Infos kann ich auch noch rausrücken. Die Antenne hat 4 Radials (resonant natürlich). Das Aufbauort ist mein Balkon. Ich wohne im 3.OG. Die Antenne hat somit ca. 12m Aufbauhöhe.

Einen Kilowatt – Sender besitze ich auch nicht. :) Ich gehe da mit einem FT-857 dran.

MfG und 73
dj4ct
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Beitrag von dj4ct »

Hallo Sergej,
na das ist doch schon etwas, wirklich resonante Radials?, das wären dann 4 mal 10 m oder evtl mit Verlängerungsspule? Vertikalteil ist optimal, braucht evtl. etwas aber sehr wenig Verlängerungsindukivität,
damit kannst Du auf jeden Fall ordentlich qso fahren, Nahbereich DL wird evtl. nicht so gut gehen, für diesen Fall nur ein Radial benutzen, dann strahlt GP wie eine verknauschte Semmel in Richtung Radial, Impedanz könnte dann sowieso nahe 50 Ohm sein.
Ist Dir klar - will Dich nicht beoberlehreren - wie man so eine Antenne abstimmen muss?
Tja, die 10 W EIRP, das ist zwar theoretisch in etwa zu bestimmen, ich meine, Du liegst auf der sicheren Seite, wenn Du nicht mehr wie grob 20 W einspeist, mehr als 50% Wirkungsgrad ist sicher nicht zu erreichen und das auch nur mit viel Glauben.
Du könntest zumindest mal die Feldstärke messen, das E-Feld ist ganz 'ordentlich' im Nahbereich, in dieser Umgebung ist allerdings mit zusätzlich größerem Messfehler zu rechnen, weil man vermutlich den notwendigen Abstand der Messsonde von Metallteilen nicht so leicht einhalten kann.
Hier hilft wahrscheinlich nur eine grundsätzliche Betrachtung über EZNEC, die man aber nur mit Einschränkungen plausibel hinbekommen könnte, die vorhandenen komplexe Umgebung ist leider nur eher mit Vermutungen ansetzbar und es wird dann schwierig.
Es kommt noch hinzu, dass auch in so einem Fall die Felder die Grenzwerte nicht überschreiten dürfen.
Das heißt, man kann auch mit 10 W EIRP die BEMFV in Spezialfällen nicht einhalten. Die Einhaltung der Grenzwerte für die E- bzw -H-Felder stehen vor den 10 W EIRP, leider aber logisch (Beispiel: Magnetische Ringantenne im Wohnzimmer, das sind satte Felder bei üblichen Sendeleistungen weit über den H-Grenzwerten)

Vy 73 es gl, Lebrecht, DJ4CT
df3bax
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Beitrag von df3bax »

Hallo Lebrecht

Ja, die Radials haben Verlängerungsspulen. Und die Felder …. da habe ich vor in dem OV nach einem Messgerät zu fragen. Dann weiß ich es genau.

MfG und 73
Sergej
1571017

Beitrag von 1571017 »

df3bax hat geschrieben:Hallo Lebrecht

Ja, die Radials haben Verlängerungsspulen. Und die Felder …. da habe ich vor in dem OV nach einem Messgerät zu fragen. Dann weiß ich es genau.
Hallo Sergej,

Also 40m Betrieb mit 1,2m Strahlerlänge, Standort der Antenne 12m über Gelände auf einem Balkon.
Ladespule am Fusspunkt der Antenne, oder in der Mitte?
Welcher Durchmesser und welche Länge der Spule?

Wie lang sind die Radials mit den Verlängerungsspulen.?
Ist es eine gemeinsame Spule für alle Radials am Speisepunkt der Radials?
In welche Richtungen verlaufen die Radials, 90° versetzt?

Wie genau wird die Anpassung auf 50 Ohm hergestellt?

An der Antenne werden auch bei kleiner Sendeleistung sehr hohe Spannungen und Feldstärken auftreten.

73
Peter
df3bax
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Beitrag von df3bax »

Hallo Peter
df3kv hat geschrieben: An der Antenne werden auch bei kleiner Sendeleistung sehr hohe Spannungen und Feldstärken auftreten.
Deswegen möchte ich es ja messen.

Und zu deinen Restlichen Fragen. Als ich das Thema gestartet hatte, wollte ich so eine GP selber bauen. Jetzt ist es eine ATAS-120A geworden. Und die muss ich, meine ich, nicht genauer beschreiben. Oder?

MfG und 73
Sergej
1571017

Beitrag von 1571017 »

df3bax hat geschrieben:
Und zu deinen Restlichen Fragen. Als ich das Thema gestartet hatte, wollte ich so eine GP selber bauen. Jetzt ist es eine ATAS-120A geworden. Und die muss ich, meine ich, nicht genauer beschreiben.
Mir nicht.
Aber wenn Du keine Selbsterklärung abgeben willst, also mit kleiner 10W EIRP senden willst, wirst Du sie beschreiben oder messen müssen.

73
Peter
dj4ct
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ATAS-120A

Beitrag von dj4ct »

Hallo Sergej (DF3BAX),

habe mir die 'Antenne' mal im Internet angeschaut, Nun denn...
Falls Du erwartungsgemäß vor allem bei der Mehrbandnutzung unzufrieden sein solltest, wäre ersatzweise doch über einen Selbstbau zunächst für ein Band nachzudenken.
Inzwischen habe ich noch mal in das bereits erwähnte Buch geschaut.
Radails darf man erstaunlich kurz aber natürlich resonant machen. Eine gemeinsame Spule dafür ist die richtige Wahl. Den Strahler sollte man möglichst lang machen. Da besteht wesentlich Einfluss auf den Wirkungsgrad. Natürlich kommt für den Gesamtwirkungsgrad noch der Verlust des Anpassnetzwerkes hinzu. Aber je hochohmiger Du den Strahlungswiderstand bekommst um so weniger gehen die übrigen Verluste ein. Allerdings wird es wohl unvermeidbar sein, dass Du mehr oder weniger - bei resonanten! Radials weniger - ein Transformation der Erdverluste in den Fusspunkt mit hineinbekommst. Du könntest sogar evtl. ein gutes SWR bekommen, weil die Antenne so einen 'schönen' Fusspunktwiderstand hat, der aber leider aus über das Feld hineintransformierte Verluste und weiteren besteht.
Ein gutes SWR (50 Ohm System) ohne die Notwendigkeit einer weiteren Anpassung ist also höchst verdächtig. Der Realteil müsste bei voller Länge so um die 35 Ohm sein und wird mit größer werdender Verlängerungsspule je nach Induktivität deutlich kleiner.
Natürlich kommen die Spulenverluste auch noch in den evtl. gemessenen Fusspunktwiderstand hinein.
Also Ziel: Radials resonant, dürfen relativ kurz sein, Strahler möglichst lang.
Wenn das gelingt, zum Test -falls Möglichkeit vorhanden - den Realteil nachmessen und Schlüsse s. o. ziehen.
Abstimmung: zunächst Radials ohne Strahler in Resonanz bringen also kein Blindanteil. Dann erst Strahler aufsetzen und wieder in Resonanz bringen also auch hier kein Blindanteil. Mit dem erzielten Realteil musst Du leben und diesen gilt es dann auf 50 Ohm mit einem Netzwerk anzupassen.
Bei Radials voller Länge und voller Strahlerlänge wird im Resonanzfall der vertikale Strahler deutlich länger sein. Wenn man z. B. eine Dipol knickt in einen horizontalen und vertikalen Teil, muss der vertikale Teil deutlich länger gemacht werden.

Viel Erfolg und evtl. hört man von Dir wieder.

Vy 73 es gl, Lebrecht, DJ4CT
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