Magnetische Antennen

(Antennen, Anpassung, HF-Leitungen..)
1547637

Beitrag von 1547637 »

dl6yev hat geschrieben: Das kann ich nicht nachvollziehen. Da ich jedoch weder Mathematiker noch Physiker bin, muß ich das wohl auch ich. Unser Physik Prof meinte dazu lediglich (das mußten wir ihm natürlich erzählen) das das größte Problem der Physiker sei das sie zu wenige Modelle haben. Er hat als Beispiel die Gravitationskräfte an einem Punkt zwischen drei Planeten aufgeführt. Man wisse das es eine Formel geben muß mit der sich diese Kräfte berechnen lassen. Nur hat die noch keiner gefunden.
l
Das hat aber nichts mit den Modellen zu tun. Daß dieses Problem mit den drei Planeten nicht allgemein geschlossen lösbar ist, ist eine mathematische Folgerung (->es ist hoffnungslos, nach so einer Formel suchen zu wollen, man muß sich mit numerischen Näherungen begnügen), das sagt nichts über die Brauchbarkeit oder Unbrauchbarkeit des Modells (Newtonsches Gravitationsgesetz) aus.
Bei den Magnetloops ist es nicht anders: warum wird sofort eine neue Theorie herbeiphantasiert, wenn man gar nichts beobachtet, was nicht auch mit der seit mehr als hundert Jahren bekannten Antennentheorie zu erklären ist? Gewisse Parallelen zum Thema "E-H-Antennen" sind nicht zu übersehen..

73
Ulrich
dl6yev

Beitrag von dl6yev »

Hmm, bei den Planeten gehen die Meinungen wohl auseinander. Der Prof sprach davon das die vorhanden Modelle (vielleicht hat er Newton erwähnt, ich weiß es nicht mehr) nur bei zwei Planeten anwendbar wären. Und das es die Mathematiker waren die bewiesen haben das eine Formel existiert. Das ist wohl auch erst ein paar Jahre her. Aber er meinte auch das wer auch immer die Lösung findet dieser den Nobelpreis verdient hätte.

Bei dem Stichwort EH-Antenne: Hätten wir heute die magnetische Antenne wäre sie nicht von Patterson(?) konstruiert worden? Hätte vielleicht das Vorurteil das man damit nichts vernünftiges machen kann sich durchgesetzt und es nie probiert? Sicher, das Prinzip der magnetische Antenne ist wissenschaftlich fundiert während das Prinzip der EH-Antenne - so wie ich es verstehe - bestenfalls zweifelhaft ist. Dennoch: Als ich vor 13 Jahren den Morsecode für die Prüfung gelernt habe wurde die Koch-Methode von der ich nur den Namen kannte von OMs noch als "Unsinn" bezeichnet - wie im Übrigen auch meine 160m Antenne auf dem Dachboden (Verluste, Eigenresonanz) die ich erst jetzt, fast zehn Jahre später gebaut habe. Ich sollte es so lernen wie alle anderen es gelernt haben. Nun bin ich als Wiedereinsteiger mit der unsinnigen Methode binnen weniger Monate auf 25wpm gekommen und sende mit einer unsinnigen Antenne auf unbrauchbaren Frequenzen. Ich muß verrückt sein :D

73, Michael
1547637

Beitrag von 1547637 »

dl6yev hat geschrieben:Hmm, bei den Planeten gehen die Meinungen wohl auseinander.[..]
Nunja, das Problem mit den drei Planeten ist nur für Spezialfälle als Formel lösbar (es gibt eine Reihe von ähnlich gelagerten Problemen in der Mechanik), das hat aber nichts mit dem Modell zu tun.
Bei dem Stichwort EH-Antenne: Hätten wir heute die magnetische Antenne wäre sie nicht von Patterson(?) konstruiert worden? Hätte vielleicht das Vorurteil das man damit nichts vernünftiges machen kann sich durchgesetzt und es nie probiert?
Es gab gar kein Vorurteil, denn die magnetischen Antennen existierten bereits Anfang des letzten Jahrhunderts http://earlyradiohistory.us/1924conf.htm#part45, und Mr. Dellinger (in anderem Zusammenhang bekannt) hat 1919 auch die Formel für den Strahlungswiderstand angegeben. Daß die Amateure diese Antennen vor ca. 20 Jahren wiederentdeckt haben, dürfte auf die zunehmende Platznot zurückzuführen sein..
[..]wurde die Koch-Methode von der ich nur den Namen kannte von OMs noch als "Unsinn" bezeichnet
Klar, man begegnet laufend einer Menge Vorurteilen, daraus läßt sich aber noch nicht folgern, daß die EH-Antennentheorie kein Unsinn ist..
Ich muß verrückt sein :D
Das ist bei aktiven Funkamateuren normal..;-)
73
Ulrich
dh6ab

Intereesant

Beitrag von dh6ab »

Na da habe ich ja was losgetreten :D
Nun im Ernst-wenn ich das alles lese bin ich eigentlich nicht allzuviel
schlauer wie vorher :!: :?: Ausser das ich jetzt weiß,das sie gehen oder auch
nicht.Hat denn jemand einen konkreten Bauvorschlag (bitte nur von OM's
bei denen die Antenne funktioniert :idea: )
Ansonsten weiter so-denn man lernt nie aus.
Frohe Festtage und auch mal wieder Funken.
Ronalt
DH6AB
dl6yev

Re: Intereesant

Beitrag von dl6yev »

Na da habe ich ja was losgetreten :D
Wir haben alles Griff :wink:

Die beiden Antennen die ich mir mal gebaut habe (von denen nur noch eine im Einsatz ist) haben sich irgendwie so ergeben. Ich habe zwei Bauanleitungen für die unteren Bänder (160-20). Einmal einen Rahmen aus 22mm Cu Rohr 1,7mx2m und einmal 80cm mal zwei Windungen. Die habe ich aber nicht aufgebaut. Die große Antenne soll 2,2% Wirkungsgrad auf 80m haben und 0,5% auf 160m.

Wie groß darf die Schleife werden? Welche Bänder soll die überstreichen? Kannst du schweißen oder hartlöten? Muß die Antenne wetterfest sein?
Davon wird einiges abhängen.

Ein Problem dürfte der Kondensator darstellen. Die Kapazität hängt natürlich von der Größe der Schleife ab aber ich schätze auch auf 80m wird sich da unter 300pF mit 6kV nichts abspielen. Wenn du keinen Vakuumkondensator beschaffen kannst (ich habe keinen bekommen) bleibt bei diesen Werten vermutlich nur der Selbstbau der dann für zwei Bänder geht oder die Beschränkung auf ein Band mit einem kleinen Drehko und Festkapazität.
und auch mal wieder Funken.
Ich werd's versuchen :wink:

- Michael
dh6ab

Nachbau

Beitrag von dh6ab »

Hallo Michael!
Im moment kann ich weder Schweißen noch Hartlöten (Hartlöten werde ich
wohl hinbekommen :? )
Also die Antenne soll unter Dach (Boden,relativ viel Platz).Es reicht wenn sie für ein Band ausgelegt ist.Die größe spielt Platzmäßig keine Rolle,da der Boden wo sie mal stehen soll eine Fläche von 5x8m hat und im normalfall
nicht betreten wird.Sie sollte für 160m und 80 m sein(notfalls auch 2 Antennen)Vielleicht noch eine für 40m.
so ich hoffe Du kannst was damit anfangen 8) :P
Gruß Ronalt
df8ty
Normaler Benutzer
Beiträge: 3
Registriert: Mo 22. Aug 2005, 15:24

Beitrag von df8ty »

[quote="df3kv"]

Für runde Loops sind auch Reststücke von 1 5/8 Flexwellkabel gut geeignet

Peter[/quote]

Hallo,

ich habe auch noch etwas 1-1/4 Cellflex für eine Loop. Der
Kupferschirm hat beim 1-1/4 Cellflex immerhin noch einen
Durchmesser von 36mm (46mm beim 1-5/8) und müsste
eigentlich auch noch ganz gut funktionieren.

Hat jemand eine gute Idee, wie man am besten, also mit
geringstem Übergangswiderstand, den Kondensator
mit den Enden des Cellflex Kabels verbindet?

73, Martin
Zuletzt geändert von df8ty am Mi 30. Nov 2005, 20:58, insgesamt 1-mal geändert.
dl6yev

Beitrag von dl6yev »

So, jetzt. Ich habe nochmal das Programm ausgegraben mit denen ich meine Loop berechnet bzw. geschätzt habe. Es heißt loopabx.exe und ist leicht mit google zu finden. Die Ergebnisse sind meiner Meinung nach sehr optimistisch. Angeblich werden Verluste durch Leiter und Kondensator berücksichtigt aber ich denke die errechneten Werte gelten nur bei Loops ohne Lötstellen, mit Vakuumkondensator und "Freilandhaltung".

@Ronalt: Wenn die Antenne auch auf 160m Band spielen soll habe ich bei gewöhnlichen Loops mit einer Windung so meine Bedenken. Die erforderliche Kapazität ist enorm und der Wirkungsgrad könnte besser sein - zumindest ohne Null vor dem Komma. Der Architekt der Antenne der Bauanleitung die ich hier habe schafft es bei 1,70m x 2m mit 1200pF. 22er Material sei Dank.
Im Moment plane ich eine neue Loop mit zwei Windungen und Abmessungen von 2m x 1,5m. Material: 60mm Kupferrohr geschweißt. Auf 160m rechne ich mit 800pF an Kapazität und auf 80m mit 150pF. Dazu muß ich mir einen neuen Kondensator konstruieren oder ich finde doch noch einen Vakuumdrehko.
Das heißt wenn dich eine Konstruktion mit zwei Windungen nicht abschreckt - evtl. mit 22mm - kommst du zumindest auf 80m mit einem relativ kleinen Drehko aus. Der Wirkungsgrad ist auch besser als mit einer Windung und die Bandbreite sollte für SSB reichen. Nur: Da ich die Antenne noch nicht gebaut habe, weiß ich natürlich nicht ob und wie gut die spielt.
Hast du schon mal daran gedacht eine kleine Loop für 40m zu bauen? So zum Üben? Bei 7MHz ist das alles etwas entspannter. 5m Weichkupferrohr ergibt eine Ring mit 160cm und ein Drehko mit 120pF genügt hier. Wenn du dich dann auch noch auf 10W Leistung beschränkst müßte ein 1kV Drehko reichen. Ein ferngesteuerter Antrieb für den Kondensator läßt sich danach auch noch für andere, größere Antennen verwenden.

- Michael
1571017

Beitrag von 1571017 »

dl6yev hat geschrieben:
Auf 160m rechne ich mit 800pF an Kapazität und auf 80m mit 150pF. Dazu muß ich mir einen neuen Kondensator konstruieren oder ich finde doch noch einen Vakuumdrehko.

- Michael
Auf eBay wimmelt es immer nur so von Vacuumdrehkos und ich habe noch keinen Flohmarkt erlebt auf dem es keine gab

73
Peter
1571017

Beitrag von 1571017 »

df8ty hat geschrieben:
df3kv hat geschrieben:
Für runde Loops sind auch Reststücke von 1 5/8 Flexwellkabel gut geeignet

Peter
Hallo,

ich habe auch noch etwas 1-1/4 Cellflex für eine Loop. Der
Kupferschirm hat beim 1-1/4 Cellflex immerhin noch einen
Durchmesser von 36mm (46mm beim 1-5/8) und müsste
eigentlich auch noch ganz gut funktionieren.

Hat jemand eine gute Idee, wie man am besten, also mit
geringstem Übergangswiderstand, den Kondensator
mit den Enden des Cellflex Kabels verbindet?

73, Martin
Hallo Martin,

Für die Kontaktierung würde ich etwa 10-15cm breite Schellen aus 0,6-1mm Kupferblech anschrauben.
Eine Seite der Schelle so lang machen, das der (Vacuum-)Drehko mit mehren Schrauben breitflächig angeflanscht werden kann

73
Peter

73
Peter
dl6yev

Beitrag von dl6yev »

df3kv hat geschrieben:
dl6yev hat geschrieben:
Auf 160m rechne ich mit 800pF an Kapazität und auf 80m mit 150pF. Dazu muß ich mir einen neuen Kondensator konstruieren oder ich finde doch noch einen Vakuumdrehko.

- Michael
Auf eBay wimmelt es immer nur so von Vacuumdrehkos und ich habe noch keinen Flohmarkt erlebt auf dem es keine gab

73
Peter
:shock: Ich habe schon eine Weile nicht mehr nachgesehen aber als mein Ring noch in der Planung / im Bau war habe ich nur einen (sehr gebrauchten) für 200€ bei ebay gefunden.
Auf in eine neue Runde.

Edit: Bei ebay wimmelt es ja nur so von Vacuumdrehkos...:oops:

- Michael
df8ty
Normaler Benutzer
Beiträge: 3
Registriert: Mo 22. Aug 2005, 15:24

Beitrag von df8ty »

[quote="df3kv"][quote="df8ty"][quote="df3kv"]

Für runde Loops sind auch Reststücke von 1 5/8 Flexwellkabel gut geeignet

Peter[/quote]

Hallo,

ich habe auch noch etwas 1-1/4 Cellflex für eine Loop. Der
Kupferschirm hat beim 1-1/4 Cellflex immerhin noch einen
Durchmesser von 36mm (46mm beim 1-5/8) und müsste
eigentlich auch noch ganz gut funktionieren.

Hat jemand eine gute Idee, wie man am besten, also mit
geringstem Übergangswiderstand, den Kondensator
mit den Enden des Cellflex Kabels verbindet?

73, Martin[/quote]

Hallo Martin,

Für die Kontaktierung würde ich etwa 10-15cm breite Schellen aus 0,6-1mm Kupferblech anschrauben.
Eine Seite der Schelle so lang machen, das der (Vacuum-)Drehko mit mehren Schrauben breitflächig angeflanscht werden kann

73
Peter

73
Peter[/quote]


Hallo Peter,

danke für die Antwort. Ich dachte auch an Schellen, war oder bin
etwas skeptisch, da der Schirm des Cellflex/Flexwell Kabel ja doch
recht wellig ist und es deshalb nicht so leicht möglich ist, eine
formschlüssige Verbindung mit einer Schellen zu bekommen.

Bei einer 10cm langen Schellen, müsste an ca. 20 Stellen bzw. "Wellen"
des Schirms Kontakt mit der Schelle bestehen. Muss wohl mal eine
Schelle biegen und eine praktischen Versuch machen.

73, Martin
1571017

Beitrag von 1571017 »

[quote="dl6yev

:shock: Ich habe schon eine Weile nicht mehr nachgesehen aber als mein Ring noch in der Planung / im Bau war habe ich nur einen (sehr gebrauchten) für 200€ bei ebay gefunden.
Auf in eine neue Runde.

- Michael[/quote]

Hallo Michael,

so teure Vacuumdrehkos habe ich noch nie gesehen.
Ich selbst habe in den vergangenen Monaten etliche verkauft,
1500pf 10KV und 2000pf 10KV, sowie 5000pf 15KV.
Der Erlös lag bei den kleineren um die 100 Euro und bei den grossen bei
150 Euro.
Ausserdem habe ich eine ganze Menge (~15) kleinere Modelle,
von 100 - 750pf bei 5-15KV gekauft, die lagen alle zwischen 18 und 48 US$/Stck.
Gerade gestern noch 3 Stück 100pf 15KV zu 68US$.

73
Peter
dh6ab

7mhz

Beitrag von dh6ab »

Hallo Michael!
Das Programm habe ich gefunden und heruntergeladen.Danke
Nun gut-ich werde mal mit einer Antenne für 40m anfangen.
Da ich noch ein paar Tage brauche um alles zu besorgen :shock:
wird es noch ein paar mal hell und dunkel :?: .
Werde mich dann natürlich bei fragen melden.
Eine habe ich schon mal.Wie biegt man 5m kupferrohr das es einigermaßen Rund wird? :oops:
gruß ronalt
dl6yev

Beitrag von dl6yev »

Wenn du gefragt hättest wie man 5m Wiku Rohr *gerade* bekommt... :wink: Das biegt von selbst, wird auch auf Rollen geliefert. Ich habe das beim Klempner bekommen, es soll aber auch im Baumarkt erhältlich sein.
Vielleicht hat Peter auch einen Drehko für dich? Bei mir wird es wohl erst im Frühjahr losgehen.

Noch zwei Anmerkungen: Du wirst möglicherweise einen Mantelwellenfilter brauchen. Bei mir spielt ohne Filter bei beiden Antennen die ALC verrückt. Und wenn du bei der Koppelschleife bist, bedenke das ein SWR von 1:1 nicht automatisch bedeutet das der Schwingkreis bei der Frequenz auch in Resonanz ist. Wenn die Schleife nämlich zu groß ist wird die Anpassung neben der Resonanzfrequenz erreicht.

- Michael
Antworten