Eigenbauantenne für Kurzwelle - Vorschläge?

(Antennen, Anpassung, HF-Leitungen..)
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do7kw

Eigenbauantenne für Kurzwelle - Vorschläge?

Beitrag von do7kw »

Hallo liebe OM's und YL's,

mit dem Sommer kommt die Kurzwellenerweiterung für Klasse E-lizenzierte und für mich außerdem auch eine ganze Menge Freizeit bevor das E-Technik Studium beginnt.

Natürlich möchte ich dann auch endlich meinen bisher nur als Empfänger genutzten Kurzwellen Transceiver ausprobieren. Was fehlt: eine Antenne!

Welche Antenne für 160, 80, 15 oder 10m bietet sich, bei geringem Platzbedarf, am besten zum Eigenbau an?

Hier frage ich Euch nach euren Erfahrungen!

vy 73 de DO7KW
df4or
Normaler Benutzer
Beiträge: 35
Registriert: So 26. Mär 2006, 15:17

Beitrag von df4or »

Das Du bisher noch keine Antwort erhalten hast ist schon sehr aussagekräftig. Denn - sowas gibt es kaum.

Bei mir im QRL stehen seit der Ankündigung zur neuen AFUV die Telefone nicht mehr still, alle wollen Antennen für 160/80/15/10m haben, möglichst klein, möglichst performant, möglichst billig. Aber: sowas gibt es nicht.

Alleine für 160m gibt es nur einige wenige Grundformen: Dipole, Loops und Verticals. Und aufgrund der Wellenlänge ist da mit "klein" nichts zu machen, jedenfalls wenn man auch Effizienz bei der Abstrahlung haben möchte. Zum Hören reicht ein Stück Draht, (effizientes) Senden ist das Problem.

Mein Vorschlag: Vergiss 160m erstmal, bau Dir einen Dipol für 80m und eine oder zwei Verticals für 15/10m. 10m ist im Moment sowieso mehr Glückssache ob das Band auf ist, meistens eher nicht. D.h. das kannst Du auch getrost hintanstellen, so in zwei bis drei Jahren wird das wieder losgehen. Ausnahmen gibts derzeit nur bei seltenen Sporadic-E Öffnungen. Auch 15m ist nur selten auf, dieses Wochenende gehts grad mal wieder etwas, passend zum WPX-CW Kontest.

Viel Spaß auf Kurzwelle!
73,
Ekki, DF4OR
do7kw

Beitrag von do7kw »

Hallo OM Ekki!

Klar: klein, effektiv und auf 160m. Das sind Begriffe die sich einander auszuschließen scheinen. Und das die höherfrequenten Bänder annähernd tot sind, habe ich selber auch schon festgestellt. So läuft wohl alles erstmal auf eine Antenne für das 80m Band hinaus.

Den Dipol habe ich auch schon in Erwägung gezogen. Nur wäre er als Halbwellendipol in seiner nätürlichsten Form, mit 40 Metern Länge, einfach zu groß für das Grundstück meiner Eltern.

Mit den Methoden zur Verkürzung des Aufbaus bin ich noch nicht wirklich vertraut und ich würde meine Ergebnisse auch gerne meßtechnisch überprüfen.

Hast du, habt ihr vielleicht Tipps dazu? Einen Link zu einer aufschlußreichen Webseite parat?

Es grüßt,

Jens, DO7KW
dj1zb

Beitrag von dj1zb »

Lbr Jens,

um dir eine Hilfe geben zu können, ist es erst einmal wichtig zu wissen, wie lang denn die Antenne sein darf, die Du aufbauen kannst.

Außerdem wäre wichtig, was für einen Transceiver Du hast, ob der intern ein Anpaßgerät enthält oder ob Du ein separates Antennenanpaßgerät besitzt.

OK?
do7kw

Beitrag von do7kw »

Hallo lieber OM!

Der Garten ist ungefähr 6x10m groß. Der höchste Punkt des Hauses ungefähr 8m hoch. In ungefähr 10m Entfernung vom Haus wächst ein Ginkgo-Baum der das Haus an Höhe mittlerweile übersteigt.

Hinter dem Garten stehen noch ein paar Meter grün zur Verfügung. Die gehören allerdings der Stadt und es ist fraglich ob man die evtl. mitnutzen dürfte...

Ich schätze mal, da ist nicht viel zu machen...

Mein Transceiver ist ein ICOM IC-718. Er hat selbst keinen Antennentuner integriert und ich besitze auch keine weiteren Anpaßgeräte.

Nun bin ich mal gespannt, was Ihr dazu sagt ;))

Schönes Restwochenende,

OM Jens, DO7KW
1335306

Beitrag von 1335306 »

Hallo Jens!
do7kw hat geschrieben:
Der Garten ist ungefähr 6x10m groß. Der höchste Punkt des Hauses ungefähr 8m hoch. In ungefähr 10m Entfernung vom Haus wächst ein Ginkgo-Baum der das Haus an Höhe mittlerweile übersteigt.

Hinter dem Garten stehen noch ein paar Meter grün zur Verfügung. Die gehören allerdings der Stadt und es ist fraglich ob man die evtl. mitnutzen dürfte...
Die von Ekki für 15 m und 10 m empfohlene Vertikalantenne scheint gut zu den Gegebenheiten zusammen. Für 80 m gibt es Möglichkeiten mit durch Spulen elektrisch verkürzten Dipolen. Oder ein Dipol, gespeist mit HL?

Sieh dir bei einem OM deines OV mal in Ruhe an, was im Rothammel alles aufgelistet ist, dann kommen dir sicher noch Ideen.
do7kw hat geschrieben: Mein Transceiver ist ein ICOM IC-718. Er hat selbst keinen Antennentuner integriert und ich besitze auch keine weiteren Anpaßgeräte.

Nun bin ich mal gespannt, was Ihr dazu sagt ;))

Schönes Restwochenende,

OM Jens, DO7KW
Ein Anpasskasten macht viele Antennenprojekte erst realisierbar. Recht universell sind die automatischen und wetterfesten. Aber auch Selbstbau eines manuellen Anpassgerätes wäre eine Alternative. Was am besten passt, das hängt von deiner Antenne ab - und da gibt es zum Glück viele Möglichkeiten :-) Viel Erfolg beim Entdecken!

Viele Grüße, Peter
do7kw

Beitrag von do7kw »

Hallo Peter,

ein solches Anpaßgerät wird sicher bald folgen. Seitdem wir in der Schule das Rechnen mit komplexen Zahlen gelernt haben, versuche ich solche Anpaßschaltungen zu berechnen. Der Bau folgt dann auch.

Nehmen wir an ich habe eine elektrisch verlängerte Antenne für 80m gebaut. Welche Meßmethoden führst du, führt ihr dann durch um eine hohe Effizienz zu erreichen?

vy 73 de DO7KW
1547637

Beitrag von 1547637 »

Hallo,
do7kw hat geschrieben: Nehmen wir an ich habe eine elektrisch verlängerte Antenne für 80m gebaut. Welche Meßmethoden führst du, führt ihr dann durch um eine hohe Effizienz zu erreichen?
sehr praktisch und preiswert zum Selbstbau ist eine sog. Rauschbrücke:
http://dj4br.home.t-link.de/rauschbr.htm, damit kann man HF-Impedanzen messen. Mit einem Antennensimulationsprogramm
http://dl2kq.de/mmana/4-7.htm kann man vorher die theoretischen Werte ermitteln.
Aus dem Vergleich der beiden Werte kann man dann die auftretenden Verluste abschätzen, z. B. könnte eine verkürzte 80-m-Antenne mit Verlängerungsspule einen Fußpunktwiderstand in der Simulation einen Widerstand von 17 Ohm ergeben, bei der Messung sind es dann 55 Ohm. Daraus kann man ablesen, daß der Wirkungsgrad der Antenne nur 30 % beträgt, obwohl das SWR-Meter fast perfekte Anpassung anzeigt..
In diesem Fall würde man versuchen, mit einer besseren Verlängerungsspule und verbesserter HF-Erde den Wirkungsgrad zu erhöhen..
73
Ulrich
do7kw

Beitrag von do7kw »

Hallo OM Ulrich!

Danke für den Tipp. Diese Rauschbrücke ist zum größten Teil schon gebaut. Es fehlt nur noch der Ausgangsübertrager. Aber ich werde dies zum Anlaß nehmen und das Gerät fertigstellen. :)

vy 73 de DO7KW
dg2dap
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Registriert: Di 18. Okt 2005, 9:08

Beitrag von dg2dap »

Hallo,

Ich hab es so gelöst:

Weil ich Finanziell etwas dünn lebe,und eine Dachantenne versagt wird,bleibt nicht mehr viel,kann aber dennoch auf ALLE BÄNDER senden,und erzeuge sogar bis auf 160m schöne laute Signale.

Ich habe einfach bei DX-WIRE.de 85m Draht gekauft,der ist Schwarz und 1mm stark.

Den habe ich vom Shack (Fenster Dachwohnung) einfach lang ausgespannt.
Es findet sich immer ein gegenpunkt,wo man spannen kann,die kürzeste Länge sollte 43m sein,die habe ich vorher gehabt,und konnte auch alle Bänder senden.

Du kannst diese L-Antenne auch mittels Umlenkrolle,bekommt man auch bei DX.Wire,knicken,das einzige was sich ändert ist die Abstrahlkeule.

Dieser Draht geht in meinem KOppler von Kenwood den AT-230
Ich kann in jedem Band bis 1:1 anpassen.

Eine gute Erdung ist wichtig.
Auch Lambda 4tel Radiale sind wichtig,allerdings erst ab 20m bis 10m
Für 40/80/160 komme ich ohne aus,da wirkt die Erde,erst bei 20M hatte ich HF im Shack,und die wurde mittels Radial beseitigt,weil der Antennenstrom ansteigt,und somit weniger Störungen erzeugt werden.

Als Radiale habe ich 0,5mm Kuperdraht gespannt,an der Fußleiste entlang.

Ich mache jetzt 1 Jahr betrieb,und habe/mache weder Störungen,noch andere Probleme.

Diesen Draht sieht man auch nicht,nur wenn man weiss,das er da hängt,dann findet man ihn auch.

Das wäre ein Vorschlag von mir,auch ich wohne in einer Stadt,..der Hinterhof ist schön Weitläufig.
40m Draht sollten aber immer gehen,auch wenn es eng bebaut ist.

Alles andere,Magnetische Stäbchen,oder Ringe sind keine echten ANtennen.
Du kannst zwar senden,man hört dich auch,aber für richtige weite verbindungen reicht das nicht.

Ein OM,hat hier in der NAchbarschaft so eine AMA-Magnet-Antenne 1,5m im Durchmesser,er hört zwar auch alles,..er ist 200m weit entfernt,hat zwar weniger QRM,aber wenn er diese Stationen erreichen will,ist ende.
Wir hatten den Test gemacht,wo ich noch 43m Draht hatte.
Ich konnte alle stationen erreichen,er nur ein drittel davon.
Ich habe dann die OM,s gefragt,ob sie die STation hören,und selbst dann ging es nicht.

Allerdings jeder mit 100Watt.

So,ich hoffe,etwas geholfen zu haben.

Falls du keinen Tuner besitzt,käme noch die ANschaffung eines solchen dazu,somit verteuert sich das ganze wieder etwas.

Ich habe letzte woche noch einen Neuwwertigen AT-230 für 150.-Euro bekommen. Bei EBAY gewhen die Dinger für über 240.-Euro raus,viel zu teuer!!!

73 de Peter
do7kw

Beitrag von do7kw »

Hallo!

Danke für die vielen, anregenden Beispiele. Einen komerziellen Tuner möchte ich mir dennoch noch nicht zulegen. Mein Ziel ist es, so nach und nach Antennen und deren Anpassung zu verstehen, zu Berechnen und selber aufzubauen. Zwar gibt es hier und da noch Verständnisprobleme aber ich bin mir sicher, dass ich es irgendwann verstehen werde.

Es grüßt,

Jens, DO7KW aus Leverkusen
df3jet
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Registriert: Mo 8. Aug 2005, 8:29
Wohnort: Emmerich Rees Millingen

VDL Quad Bausatz 12///DipIT

Beitrag von df3jet »

Hallo DO7KW,
ich würde dir raten eine Bausatz 12 von VDL in Heiligenhaus zu erwerben. Damit könntest du die kurzwellenbänder abdecken. Für 160 und 80 wäre vielleicht ein Sloper möglich hängt von einem Mast ab z.B. BP60 und ein paar Messgeräte z.B. einen DipIT von http://www.qrp-project.de/DipIt.html
interessant.
do1jo

Beitrag von do1jo »

HI.

Stimmt - Bei Ebay kann man zur Zeit wirklich nix kaufen. Vor allem für Funken und ATUs bieten alle wie die bekloppten. Dann doch lieber einen selber bauen. Dürfte ja eigentlich nicht so kompliziert sein.
Ne Rollspule gewickelt, Drehko und SWR Meter besorgt und dann hat man ja schon fast alles. Wer ne gute Bauanleitung für einen Tuner hat - Immer her damit.

In den Zeitschriften findet man meistens nur Bauanleitungen für Automatik Tuner. Ist meiner Meinung nach ein wenig zu aufwendig um das selber zu bauen...
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