Überspannungsschaden bei Transceiver

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dj2la
Normaler Benutzer
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Netz-Überspannungsschutz

Beitrag von dj2la »

Hallo miteinander!

Auch bei Blitzeinschlägen in der Nachbarschaft werden Überspannungen über alle Haus-Einführungen (Telefon, Starkstrom, Wasser- u. Gasleitung) in das Gebäude eingeschleppt!
Optimaler Schutz ist nur gewährleistet, wenn innerhalb des Gebäudes ein eindeutiger und kurzer Potentialausgleich für alle Geräte vorgenommen wird, der außerdem mit dem Gebäude-/Antennenerder (möglichst Ring-Erder) verbunden sein sollte. Um Überspannungen auf Netz- und Telefonleitungen abzubauen, sollten in einem besonders gefährdeten Bereich zusätzlich ein Überspannungsschutz in den Haupt-Einspeisungen vorgesehen werden.

Über die Einspeisungen können Spannungsspitzen von mehreren kV durch Anhebung aus einer entfernten Einschlagstelle in das Gebäude eingeschleppt werden. Nur wenn solche Spannungsspitzen im internen Netz abgebaut werden, sind die Geräte einigermaßen sicher. Auch die Zuleitungen von Antennen (Abschirmungen) sollten in den Potenzialausgleich einbezogen werden. Um letztere bei einem Direkteinschlag zu schützen, ist ein ausreichender Querschnitt erforderlich (daher 16mm² Cu bei Erdern vorgeschrieben).

Schaut euch die online-Seminare der Fa. Dehn (www.dehn.de) mal an.
Optimaler Blitzschutz ist leider recht aufwendig und im Nachhinein in der Regel kaum wirtschaftlich ausführbar.

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Armin
1171917

TT vs TN Netz

Beitrag von 1171917 »

Bei einem direkten Blitzeinschlag ist man "ein armer Hund", da gehört zur guten Installation trotzdem noch einiges Glück. Es wird wohl selten ein "trockener Einschlag" sein, und bei Feuchtigkeit hat die Blitzstrecke leicht ein Eigenleben.

Der Potentialausgleich ist wesentlich öfter gefordert, als man denkt. Ich habe im Rahmen meiner Spielerei Messungen zwischen Hauserdung (Potentialschiene etc.) und Erdspießen auf dem Grundstück gemacht und anschließend meine Hausanschluß einvernehmlich mit dem EVU von Nullung auf Erdung umgestellt (TN- auf TT-Netz) - Kosten eine Maß Bier für den mitwirkenden und sehr interessierten "Haus"-Elektromeister (hat weitere Meßgeräte mit eingebracht).

Interessant war, daß man ganz eindeutig die TV-Primetime in den Bodenströmen erkennen kann. Im EVU hat mir der Leitende Ingenieur die aufgezeichneten Messungen bestätigt, die EVU's messen ähnlich, allerdings auf der Phase selbst und müssen dort insbesondere auf "Spikes" achten, die mögliche Synchronisationsprobleme auslösen können. Dank vieler Billigelektronik ist das QRM im Boden noch stärker als in der "Luft" und die Abkoppelung der Erdung von der Trafo-Betriebserdung bringt einige Entlastung in's Haus.

Ich habe einzelne Details auf meiner Homepage - www.mydarc.de/db6zh/tttn0/emrppen.htm . Ich habe auch über die Heizungsrohre Erdschleifen im Haus, die ich noch nicht entgültig "aufgedröselt" habe - mit Innenantenne meßbare QRM -Verteilung. Erdung ist und bleibt eine Kunst und ist alles andere als einfach :-) . Ein Hobby im Hobby......

73 es 55 Peter
dj2la
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TT-Netz/Überspannungsschutz

Beitrag von dj2la »

Hallo Peter!

Die ermittelten Messwerte sind interessant, insbesondere die Störspannungen, die durch Ausgleichsströme aus Schaltelektronik der Netzgeräte und neuerdings auch durch sog. elektronische Trafos erzeugt werden. Diese Ströme können nur über PEN des Netzes abfließen und suchen sich Parallelwege über das Erdreich, da PEN in der Regel in jedem Haus irgendwie zusätzlich willkürlich "geerdet" ist.

-Bei Abkopplung des verzweigten Erdnetzes des EVU durch Bildung eines eigenen T-Netzes besteht allerdings die erhöhte Gefahr, dass Überspannung durch Blitzschläge in der weiteren Nachbarschaft in deine Anlage eingeschleppt werden und dort alle elektrischen Geräte gefährden. In diesem Fall sollte ein Überspannungsschutz an der Sammelschiene der Hauptverteilung angebracht werden, der Überspannungen in deine Erdungsanlage einleitet.

-In unserem Haus, das an einem blitzgefährdeten Hang liegt, habe ich das TN-Netz beibehalten, da die Siedlung auf Kabelversorgung umgestellt worden ist. Leider habe ich nur an einem Neubauteil des Hauses einen Ringerder verlegen können. An diesen sind die Antennenanlage und sämtliche Funkgeräte angeschlossen.

-Im Shack habe ich alle Geräte (Funk-, PC- und Netzgeräte) nochmals untereinander mit kurzen Leitungen verbunden. Nur so konnte ich digitale Betriebsarten (Pactor) störungsfrei abwickeln. Diese Maßnahme (und geeignete Wahl des Erdungspunktes von Leitungs-Abschirmungen) hilft, Störspannungen im Shack abzubauen und bietet zusätzlich Schutz vor Überspannungen.
Mittlerweile habe ich auch meinen Erder mit der Potenzialausgleichschiene der EVU-Einspeisung verbunden, um Paralleströme über den PE-Leiter der Anschlußleitungen zu minimieren.

-Bei einem Blitzschlag in der unmittelbaren Nachbarschaft fielen einige PCs und Telefonanlagen aus. Hier traten keine Schäden auf.

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Armin
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