Wie kann man eine Lamda/2 Loop anpasssen?

(Antennen, Anpassung, HF-Leitungen..)
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dk9nw

Wie kann man eine Lamda/2 Loop anpasssen?

Beitrag von dk9nw »

Frage an die Antennenexperten,

Vor kurzen hatte ich ein QSO mit einem OM, der eine vertikale Lamda/2 Loop auf 40m einsetzte.
Bin gerade am Berechnen derselben. Als Beispiel habe ich mal 12 Kreissegmente a 1,85m genommen. Also einmal rund herum sind 22,2m
Speist man diesen Kreis in 7m Höhe mit 14.2 MHz ein, hat man eine
Ganzwellen Loop. Die Abstrahlung hat eine Erhebungswinkel von ca 30 Grad. Gewinn 7.9 dBi. SWR 1.0 Soweit alles klar.

Jetzt soll das Ganze mit 7.1 MHz angeregt werden. Die Loop ist nun eine Lambda/2 Loop und entsprechend hochohmig am unteren Kreissegment.
Deshalb schließe ich am unteren Ende eine Lamda/4 lange kurzgeschlossene Hühnerleiter an und suche mir etwas weiter oben einen Punkt, bei dem ich mit 50 Ohm symmetrisch einspeisen könnte.
Soweit die Theorie. Aber irgendwie klappt das nicht. Ich habe immer ein hohes +jX und demzufolge schlechtes SWR.

Hat jemand eine bessere Idee der Anpassung?

vy 73 de dk9nw Bernhard
1571017

Re: Wie kann man eine Lamda/2 Loop anpasssen?

Beitrag von 1571017 »

dk9nw hat geschrieben:,

Vor kurzen hatte ich ein QSO mit einem OM, der eine vertikale Lamda/2 Loop auf 40m einsetzte.

das macht eigentlich keinen Sinn, jeder Dipol ist besser.

Die Loop ist nun eine Lambda/2 Loop und entsprechend hochohmig am unteren Kreissegment.
Deshalb schließe ich am unteren Ende eine Lamda/4 lange kurzgeschlossene Hühnerleiter an und suche mir etwas weiter oben einen Punkt, bei dem ich mit 50 Ohm symmetrisch einspeisen könnte.
Soweit die Theorie. Aber irgendwie klappt das nicht. Ich habe immer ein hohes +jX und demzufolge schlechtes SWR.
Hallo Bernhard,

Die 20m Loop ist ja auf 40m nicht resonant, deshalb funktioniert das auch nicht.

Die Hühnerleiter muss so lang sein, dass sich kurzgeschlossen eine Eigenresonanz auf 40m ergibt. Dann kannst Du sinnvollerweise den 200 Ohm Punkt auf der Hühnerleiter abgreifen und dort über 1:4 Kabelbalun symmetrisch einspeisen

Bei der Anpassung musst Du gleichzeitig Resonanz erzwingen.
Das wird mit einem L-Glied funktionieren welches über einen Guanella eingespeist wird

73
Peter
dk9nw

Beitrag von dk9nw »

Hallo Peter,

Vielen Dank. Das werde ich mal ausprobieren.
Mir ist aufgefallen daß sein Signal ziemlich schwar war. (Vielleicht flache Abstrahlung)
Deshalb interessierte mich die Abstrahlcharakteristik und der Wirkungsgrad.

vy 73 de dk9nw Bernhard
1571017

Beitrag von 1571017 »

dk9nw hat geschrieben:Hallo Peter,

Vielen Dank. Das werde ich mal ausprobieren.
Mir ist aufgefallen daß sein Signal ziemlich schwar war. (Vielleicht flache Abstrahlung)
Deshalb interessierte mich die Abstrahlcharakteristik und der Wirkungsgrad.
Hallo Bernhard,

Das ist ein Steilstrahler, macht aber nur 5,3dbi ohne Anpassverluste.
In 10m Höhe sind es sogar nur 4dbi.
Wenn man die Anpassung nicht optimal macht sind es schnell -db.

Ein 5m hoher Dipol ist mit 8,8dbi als Steilstrahler wesentlich effektiver.

73
Peter
dk9nw

Beitrag von dk9nw »

Hallo Peter,

Inzwischen habe ich mich mit drei Varianten einer Lambda/2 Loop beschäftigt:

Als erstes eine HB9ADQ Loop:
Ein Dreieck - wie ein Vorfahrtachten Schild.
Oben in 10m Höhe quer 9m. Dann je zwei 5.5m Seiten nach unten zum Beginn einer Hühnerleiter.
HL 8m lang. (Wie im Rothammel beschrieben)

Erster Versuch : HL abnehmen und unten an der Spitze einspeisen.
Bei 15.8 MHz ist hier Resonanz: Z = R +lX = 264 + j0
Bei 14.2 MHz ist Z = R +lX = 211 - j 273

Wollte man diese Loop bei 14.2 MHz resonent haben müsste man sie verlängern auf:
9.9m oben quer und die beiden Seiten auf 6.29 m
Das nur nebenbei.

Zum Wirkungsgrad der 9m 5.5m Dreiecks-Version
Bei 14.2 MHz hat diese Antenne 5.4 dBi auf einem Boden im Industriegebiet. Mast 10m hoch.
(Dielektrische Konstante 5 / Bodenleitfähigkeit 1 mS/m)

Als zweites eine Quad:
Abmessungen 4 Seiten zu je 5.7m auf der Spitze stehend unten eingespeist. (Diamant)
Z = R +lX = 151 + j0
Diese bringt 6.8 dBi / (Boden wie oben)


Als letzes ein Kreisring aus 12 Segmenten a 1.85m
Z = R +lX = 124 + j0
Bringt 8.2 dBi / (Boden wie oben)


Überrascht hatte mich der einfache Dipol mit immerhin 7.45 dBi ( Freiraum 2.1 dBi) auf 12m Höhe. Z = R +lX = 60 + j0


Im Großen und Ganzen entspricht dies auch den im Rothammel angegebenen Werte.

Nun wieder die 8m HL an die HB9ADQ Loop.
Angeregt mit 14.2 MHz
Ergebnis: Z = R +lX = 528 - j629
Für einen symmetrischen Tuner kein Problem.


So nun kommen wir zum eigentlichen Thema: Lamda/2 Loop
Anregung auf 7.1 MHz.
Ergebnis: Z = R +lX = 6.3 -j311
Sehr niederohmig - fast an der Grenze eines Symmtric Tuners.
Der Wirkungsgrad ist erschreckend niedrig: 3.16 dBi / (Boden wie oben)
Außerdem ist die Delta-Loop dann ein fast rundstrahlender Steilstrahler geworden.
Fazit: Lamda/2 Loop = raumsparend, aber steilstrahlend und nicht besonders effektiv

vy 73 de dk9nw Bernhard
1571017

Beitrag von 1571017 »

dk9nw hat geschrieben:
Fazit: Lamda/2 Loop = raumsparend, aber steilstrahlend und nicht besonders effektiv
Vor allem kommt es vermutlich zu starken Verlusten bei der Zwangsanpassung.
Über eine Lambda/2 Loop sollte man gar nicht erst nachdenken.

Bei wenig Platz in der horizontalen, kann man auf der gleichen Länge einen Dipol unterbringen, dessen Enden abgeknickt nach unten hängen.
Der macht ausserdem recht gute Flachstrahlung.

Für einen 40m Steilstrahler sind 12m Aufbauhöhe eines Dipols viel zu hoch und für Flachstrahlung braucht man mindestens 3/8 Lambda Aufbauhöhe.

73
Peter
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