Mantelwellensperre verbessert SWR?!

(Antennen, Anpassung, HF-Leitungen..)
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dk1er
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Mantelwellensperre verbessert SWR?!

Beitrag von dk1er »

Hallo OM's

ich experimentiere gerade mit einer 3 Band Windom - Antenne (1:4 Balun 21m Länge) und habe ein verblüffendes Ergebnis im Zusammenhang mit einer Mantelwellensperre erzielt. Die Antenne hängt etwas zu niedrig (ca. 7m GND). Um den negativen Effekt (Antenne ist zu kurz) zu kompensieren, habe ich den längeren Teil der Antenne etwas verlängert. Das SWR auf 20m ist 1:1.3, auf 10m 1:1.1. Auf 40m ist das SWR nicht so toll 1:1,7 und schlechter, dies lässt sich mit der niedrigen Aufbauhöhe erklären. Nun habe ich eine Mantelwellensperre von DX-Wire zwischen TRX und Antennenzuleitung (ca. 20m Aircell5 ) geschaltet. Das SWR hat sich schlagartig auf 1:1.1 verbessert (gemessen zwischen Sperre und Antennenzuleitung). Bisher war ich der Auffassung, dass sich eine Mantelwellensperre hinsichtlich der Anpassung neutral verhält und keinerlei transformierende Einflüße besitzt.

Gibt es einen OM, der ähnliches festgestellt und hierfür eine Erklärung gefunden hat?

73s
Andreas
DC3FR
1547637

Re: Mantelwellensperre verbessert SWR?!

Beitrag von 1547637 »

Moin,
dc3fr hat geschrieben: Bisher war ich der Auffassung, dass sich eine Mantelwellensperre hinsichtlich der Anpassung neutral verhält und keinerlei transformierende Einflüße besitzt.
es gibt eine ganz einfache Erklärung dafür:
die Mantelwellensperre verrichtet erfolgreich ihren Dienst. Wenn vorher Energie vom Kabelaußenleiter abgestrahlt wurde, hat das natürlich auch die Anpassungsverhältnisse am TX-Ende beeinflußt (das kann in beide Richtungen gehen: die Beobachtung, daß die MWS scheinbar das vorher doch so gute SWR verschlechtert, ist auch nicht selten).

73
Ulrich
dk1er
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Beitrag von dk1er »

Hallo Ulrich,

danke für Deine Antwort! Trotzdem würde mich interessieren, wieso sich die Verhältnisse zwischen MWS (am TRX) und Balun verbessert haben. Eine Verbesserung zwischen TRX und MWS würde ich bei einer funktionierenden Sperre erwarten. Üblicherweise kommt die Sperre an den Balun und verhindert so die Strahlung rückwärtig über den Kabelaußenmantel zum Transceiver hin. Ist der Montageort der MWS prinzipiell egal?

73s
Andreas
DC3FR
dl5mg
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Beitrag von dl5mg »

dc3fr hat geschrieben: Ist der Montageort der MWS prinzipiell egal?

DC3FR
Hallo Andreas,

Nein, ist nicht egal. So wie Du selbst schon geschrieben hast sollte die MWS immer direkt an der Antenne (oder in dem Fall zw. Balun und Koaxkabel) sitzen. Wenn DU sie jetzt direkt am TRCVR sitzen hast, spielen die Mantelwellen auf dem Koax ja trotzdem "wilde Sau". Sie werden ja von der Antenne zurück nach "hinten" geworfen. Wenn die MWS dann nicht direkt am Antennenspeisepunkt sitzt, ist sie eigentlich wirkungslos (für die Mantelwellen). Das SWR kann aber trotzdem etwas durch das Einfügen einer MWS beeinflusst werden. Den gleichen Effekt hättest Du aber auch, wenn Du nur die Länge des Koaxkabel änderst (ohn MWS). Das ist ein typischer Effekt von Mantelwellen, daß bei Längenänderung vom Koax das SWR beeinflußt wird.

73 de Frank
1571017

Beitrag von 1571017 »

dc3fr hat geschrieben:
Trotzdem würde mich interessieren, wieso sich die Verhältnisse zwischen MWS (am TRX) und Balun verbessert haben.

möglicherweise wurde die SWR Messung durch Oberwellen beeinflusst, oder es wurde Dämpfung eingefügt

Eine Verbesserung zwischen TRX und MWS würde ich bei einer funktionierenden Sperre erwarten. Üblicherweise kommt die Sperre an den Balun und verhindert so die Strahlung rückwärtig über den Kabelaußenmantel zum Transceiver hin. Ist der Montageort der MWS prinzipiell egal?
Hallo Andreas,

SWR Änderungen nach solchen Massnahmen wären mir suspekt.

Die Einspeisung ist sicher nicht wirklich symmetrisch, sodass auch hier eine Mantelwellensperre hilft.
Mit der Mantelwellensperre im Speisepunkt einer FD4 wird sich jedoch kaum verhindern lassen, dass die Antenne auf das Speisekabel strahlt.
Daher würde ich noch eine oder mehrere Mantelwellensperren und Kabelerdungen auf der Strecke zum Shack vornehmen.
Das hilft auch den Störabstand bei Empfang zu verbessern.

73
Peter
1547637

Beitrag von 1547637 »

Hallo Andreas,
dc3fr hat geschrieben:Üblicherweise kommt die Sperre an den Balun und verhindert so die Strahlung rückwärtig über den Kabelaußenmantel zum Transceiver hin. Ist der Montageort der MWS prinzipiell egal?
es hängt von der Relation Kabel-/Wellenlänge ab. Im allgemeinen wird die Sperre im Antennenspeisepunkt natürlich wirksamer sein. Bei Deinen 21 m hast Du aber einen Sonderfall: auf den drei genannten Bändern fast genau n x Lambda/2. Niederohmige Verhältnisse am TX (Koaxmantel geerdet) werden dann oben am Einspeisepunkt gespiegelt --> ideale Voraussetzungen für kräftige Mantelströme. Wird jetzt unten hinter dem TX die MWS eingefügt, wird es dort hochohmig und oben an der Antenne ebenfalls --> es wird keine starken Mantelströme auf dem Kabel geben.
Auf 80 m sähe es ganz anders aus, da würde eine MWS direkt hinter dem TRX die Mantelwellenabstrahlung erst richtig zur Geltung bringen..

Man muß auch sehen, daß der Balun bei dieser Anordnung (exzentrisch gespeister Dipol) keine echte Symmetrierung bewirken kann; selbst bei Hühnerleiterspeisung wird man etwas gegen die Gleichtaktströme unternehmen müssen.

73
Ulrich
dk1er
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Beitrag von dk1er »

Hallo Ulrich,

vielen Dank für Deine Erklärung!! Damit sind meine Fragen beantwortet.

73s
Andreas
DC3FR
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