Strombalun und 4:1 BBÜ für 40-30-20m Inverted Vee

(Antennen, Anpassung, HF-Leitungen..)
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dl2ipu

Strombalun und 4:1 BBÜ für 40-30-20m Inverted Vee

Beitrag von dl2ipu »

Hallo miteinander,

ich habe vor, eine Multiband-Inverted-Vee für 40, 30 und 20m aufzuhängen (ähnlich wie diese hierBild
, nur um 45° zum Boden abgewinkelt und 90° in Draufsicht). Sie soll über 50-Ohm-Koax gespeist werden (20m lang). Es gibt viele PCs bei den Nachbarn, und ich möchte weder stören noch gestört werden.

Laut EZNEC beträgt die Impedanz ca. 15 +- X Ohm auf jedem gewünschten Band. Wird in der Praxis wahrscheinlich noch niederöhmiger sein.

Macht es hier Sinn, eine Mantelwellensperre und einen 4:1 Breitbandüberträger im Speisepunkt zu verwenden? (auf zwei EMV-Ferriten nach DG0SA http://www.wolfgang-wippermann.de/stoerungen.pps, aber mit 4:1 BBÜ)

73
Oleg
1571017

Re: Strombalun und 4:1 BBÜ für 40-30-20m Inverted Vee

Beitrag von 1571017 »

dl2ipu hat geschrieben:
ich habe vor, eine Multiband-Inverted-Vee für 40, 30 und 20m aufzuhängen, nur um 45° zum Boden abgewinkelt und 90° in Draufsicht). Sie soll über 50-Ohm-Koax gespeist werden (20m lang).

Laut EZNEC beträgt die Impedanz ca. 15 +- X Ohm auf jedem gewünschten Band. Wird in der Praxis wahrscheinlich noch niederöhmiger sein.
Hallo Oleg,

Wenn das verkürzte Dipole sind musst Du sie erst in Resonanz bringen und dann transformieren.
Ein normaler Dipol hat je nach Aufbauhöhe 50-80 Ohm Impedanz und keine Blindanteile.

73
Peter
dh2se
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Re. Multiband-Inverted-Vee für 40, 30 und 20m

Beitrag von dh2se »

Hallo Oleg,

ich habe eine ähnliche Anordnung seit zwei Jahren bei mir im Garten hängen. Aufbauhöhe ca. 10m. Ausgeführt sind Dipole für 80m, 20m, 15m und 10m. Alle mit einem gemeinsamen Speisepunkt. Dort verrichtet ein 1:1 Balun nach DG0SA seinen Dienst. Alle Dipole sind für sich in den dafür vorgesehenen Bändern resonant. TVI/BCI war bis zur Abschaltung des analogen Fernsehns nur auf 10m ein Thema (kein Wunder, die Fernsehantenne schaut aus ca. 20m Entfernung direkt auf den Speisepunkt des Multiband-Dipols ;-) )

Ich kann Dir diese Art von Antenne nur wärmstens empfehlen. Ergebnis sind viele schöne DX-Verbindungen auf den genannten Bändern. Ein weiterer Vorteil: Alles was ich mit der Antenne auch nur ansatzweise höre, kann ich auch mit 100 Watt PEP arbeiten (hätte ich einen TRX mit besserem RX, dann vermutlich auch noch mehr). Für den Abgleich der Antenne mit 3 oder mehr Dipolen braucht man allerdings etwas Zeit und idealerweise einen Antennenanalysator.

Viel Spass beim Ausprobieren.

Vy 72/73 de Sascha
dl2ipu

Re: Multiband-Inverted-Vee für 40, 30 und 20m

Beitrag von dl2ipu »

Danke für eure Antworten!

Peter, danke für die Korrektur. Die Dipole sind nicht verkürzt, und natürlich gibt es keine Blindanteile auf der Resonanzfrequenz.:oops:

Auf 50-80 Ohm im Speisepunkt komme ich allerdings nicht, vielleicht weil
  • * die Aufbauhöhe nur 7m ist
    * 3 Dipole sich gegenseitig beeinflussen
    * die Dipolhälften nach unten sowie zueinander abgewinkelt sind
EZNEC errechnet 10 bis 15 Ohm (je nach Band). Deswegen habe ich an einen 13Ohm:50Ohm BBÜ (zusätzlich zu DG0SA 1:1 Balun) gedacht.

Aber vielleicht brauche ich mir bei 20m RG213 keinen Kopf wegen Verluste machen? Laut G4ILO (http://www.g4ilo.com/mismatch_losses.html) haben sogar 30m RG58 bei SWR=5 auf 30MHz nicht mal 2 dB Dämpfung. Und 10+-j0 Ohm sollten für KAT-2 (http://www.elecraft.com/Apps/kat_pics.htm) auch kein Problem sein. Was meint ihr dazu?

Sascha, welche SWR-Werte hast Du?
1571017

Re: Multiband-Inverted-Vee für 40, 30 und 20m

Beitrag von 1571017 »

dl2ipu hat geschrieben:
Auf 50-80 Ohm im Speisepunkt komme ich allerdings nicht, vielleicht weil
  • * die Aufbauhöhe nur 7m ist
    * 3 Dipole sich gegenseitig beeinflussen
    * die Dipolhälften nach unten sowie zueinander abgewinkelt sind
EZNEC errechnet 10 bis 15 Ohm (je nach Band). Deswegen habe ich an einen 13Ohm:50Ohm BBÜ (zusätzlich zu DG0SA 1:1 Balun) gedacht.
Das mit den 10-15 Ohm glaube ich nicht.
So wenig hat nicht mal eine 3-Element Yagi, bei der 3 Elemente im gleichen Frequenzbereich parallel sind stark aufeinander koppeln.
Immerhin führt der Reflektor 50% des Strahlerstroms.

73
Peter
dl8lbk

Re: Multiband-Inverted-Vee für 40, 30 und 20m

Beitrag von dl8lbk »

dl2ipu hat geschrieben: ... haben sogar 30m RG58 bei SWR=5 auf 30MHz nicht mal 2 dB Dämpfung. Und 10+-j0 Ohm sollten für KAT-2 auch kein Problem sein. Was meint ihr dazu?
Hallo Oleg,

ich errechne 4,5dB Verlust, bzw. 1,6dB für 20m RG213 bei 30 MHz.

Wenn Du mechanisch keine andere Möglichkeit hast, dann mache es so wie Du es vor hast - ohne 4:1 Balun. Der Elecraft Tuner wird es sehr wahrscheinlich ohne Probleme anpassen. Mit Ecoflex 10 könntest Du noch ein halbes dB rauskitzeln.

BTW: "Nicht mal 2dB Dämpfung" sind immerhin rund 35% Verlust!

73
Karsten
DL8LBK
dh2se
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Registriert: Sa 3. Mär 2007, 20:59

Re: Multiband-Inverted-Vee für 40, 30 und 20m

Beitrag von dh2se »

-> Auf 50-80 Ohm im Speisepunkt komme ich allerdings nicht, vielleicht
-> weil
  • * die Aufbauhöhe nur 7m ist
    -> * 3 Dipole sich gegenseitig beeinflussen
    -> * die Dipolhälften nach unten sowie zueinander abgewinkelt sind
-> EZNEC errechnet 10 bis 15 Ohm (je nach Band). Deswegen habe ich an
-> einen 13Ohm:50Ohm BBÜ (zusätzlich zu DG0SA 1:1 Balun) gedacht.

-> Aber vielleicht brauche ich mir bei 20m RG213 keinen Kopf wegen
-> Verluste machen?

-> Sascha, welche SWR-Werte hast Du?


Hallo Oleg,

Peter hat definitiv Recht. Es sind im Speisepunkt bei der jeweiligen Resonanzfrequenz, egal bei welchem der drei Dipole, im Bereich von 50 Ohm +- real (nachgemessen mit Ant.-Analys.). Den 1:1 Balun verwende ich nur, damit die Sache HF-technisch symmetriert ist. Man kann laut Aussage von verschiedenen "Antennenpäpsten" ihn aber auch weglassen und spart sich angeblich noch die Einfügedämpfung !?!

Ich habe starke 35 m RG-213 bis in meinen Shack und kein Probem, dass ich nichts höre. Gestern Abend ging 3DA0 und KE8 gleichzeitig mit 100 W und immerhin 5/8 auf 20m.

Aufgrund der obigen Ausführungen habe ich demnach auf jedem Band, für welches ich einen Dipol im Speisepunkt habe, nahezu ein VSWR von 1.0, nur auf 15m liegt es im Besten Fall bei 1.2 (demnach sind es bei 15m auch keine 50 Ohm real mehr, und meine Aussage oben ist zu relativieren). Ich verwende für keines der Bänder einen Tuner.

Mein Aufbau ist auch "nur" 10m über Grund und der 80m Dipol geht auf beiden Seiten runter bis auf 3m. Zudem ist er nicht ganz gestreckt sondern aus Platzgründen ca. 160 ° abgewinkelt.

Mach' Dir nicht so viele Gedanken. Einfach aufbauen und Spass haben. Das lohnt sich wirklich ! In den Morgenstunden bei heutzutage einigermassen brauchbaren Bedingungen geht auf 80m USA-Ostkürste brauchbar. 20m geht tagsüber/abends weltweit (bis nach KH6 / KL7), 15m ebenfalls, manchmal sogar mit 10 W QRP. Nur für 160m taugt die Anordnung selbstredend nicht. Dafür hab' ich mir eine Inv. L Antenne gebaut.

Vy 72/73 de Sascha
dl2ipu

Re: Multiband-Inverted-Vee für 40, 30 und 20m

Beitrag von dl2ipu »

Danke nochmals für eure Hinweise!

Die Empfehlung klingt sehr überzeugend, ich möchte ihr einfach folgen, sobald die Möglichkeit für mich besteht.

Mittlerweile habe ich die Antenne in 4nec2 eingegeben
Bild
EZNEC kann max. 20 Segmente (Demo-Version). Vielleicht deswegen, dachte ich, ist es etwas ungenau. 4NEC2 hat diese Einschränkung nicht.

Es ergeben sich aber wieder ca. 17 Ohm im Speisepunkt, sobald man eine Dipolhälfte um 90° (Draufsicht) dreht und die Antenne von 20m auf 7.5m Höhe versetzt.

Tue ich was falsch im NEC oder ist es wirklich so beim 90°-Winkel?
1670256

Re: Multiband-Inverted-Vee für 40, 30 und 20m

Beitrag von 1670256 »

Kann es sein, daß Du bei der Simulation einen sehr leitfähigen Boden verwendest?
Der Winkeldipol an sich sollte immer noch einigermaßen hochohmig sein.

Gruss Henning
dl2ipu

Re: Multiband-Inverted-Vee für 40, 30 und 20m

Beitrag von dl2ipu »

ich habe es mit 0.001 bis 0.005 S/m Bodenleitfähigkeit und dielekrtischer Konstante von 5 bis 13 probiert. Es entspricht einem eher schlechten Boden.
1670256

15 Ohm?

Beitrag von 1670256 »

Dann fällt mir auch nichts Vernünftiges dazu ein. BTW, wenn es der Boden wäre, müsste der Strahlungswiderstand bei 7 MHz viel niedriger sein als bei 14 MHz.

Praktische Erfahrungen habe ich damit keine, meine Antennen sind immer groß gegen die Wellenlänge und auch weit vom Boden entfernt - das liegt aber an der Wellenlänge :)

Gruss Henning
1571017

Re: Multiband-Inverted-Vee für 40, 30 und 20m

Beitrag von 1571017 »

dl2ipu hat geschrieben:ich habe es mit 0.001 bis 0.005 S/m Bodenleitfähigkeit und dielekrtischer Konstante von 5 bis 13 probiert. Es entspricht einem eher schlechten Boden.
Irgend etwas stimmt da nicht.
Schicke mir doch mal die Eznec Datei.

73
Peter
DJ5CW
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Beitrag von DJ5CW »

Mal fix simuliert, komme ich auf:

Bild

Im Gegensatz zum Modell von DL2IPU sind die Dipole hier parallel (10cm Abstand), Speisung aehnlich wie im ersten Beitrag. Ich vermute auch mal, dass genau da das Problem bei der Simulation liegt; wenn ich naemlich z.B. in MMANA die Dipole wie gezeigt zusammenschalte, kommen Stromverlaeufe heraus, bei denen man die Richtigkeit der Simulation bezweifeln darf ;-)

Bild
Fabian DJ1YFK, München, S07

Life is too short for QRS!
dl8lbk

Beitrag von dl8lbk »

dj1yfk hat geschrieben: Im Gegensatz zum Modell von DL2IPU sind die Dipole hier parallel (10cm Abstand), Speisung aehnlich wie im ersten Beitrag. Ich vermute auch mal, dass genau da das Problem bei der Simulation liegt; wenn ich naemlich z.B. in MMANA die Dipole wie gezeigt zusammenschalte, kommen Stromverlaeufe heraus, bei denen man die Richtigkeit der Simulation bezweifeln darf
Ich habe in meiner MMANA Bibliothek ein Beispiel für einen solchen Mehrband-Dipol gefunden. Da wird ein 10cm langer Draht mittig mit der Quelle versehen und von diesem einen Draht gehen dann die 6 Dipolschenkel ab. Das Ergebnis ähnelt dem von Fabian.

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Karsten
DL8LBK
dl2ipu

Simulation

Beitrag von dl2ipu »

Peter, Henning, Fabian, Karsten,
Danke für die Hinweise!
Es muss tatsächlich daran liegen, wie ich die Drahte miteinander verbunden habe. Das "MultiDips" Beispiel in 4nec2 ist aufgebaut, genau wie ihr beschreibt - ein kurzer Draht in der Mitte, von dem die Schenkel aneinander parallel abgehen. Habe soeben dieses Beispiel als Basis genommen, der 3D Editor in 4nec2 ist nicht unangenehm und lässt aus einem Dipol eine Inverted Vee schnell machen:
http://www.mydarc.de/DL2IPU/MultiVee.nec
Es ergibt nicht mehr 15 Ohm, sondern 35 bis 50, je nach Band, und die Ströme sehen vernünftig aus.
Bild
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