Kurze Drahtantenne

(Antennen, Anpassung, HF-Leitungen..)
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dl9ai
Normaler Benutzer
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Kurze Drahtantenne

Beitrag von dl9ai »

Hallo,

ich habe (wegen "Antennenschädigung") einen Draht von 8 Meter Länge auf dem Dach aufgehängt, den ich über einen selbstgebauten 1:9-Trafo speise. Richtige schöne HF-Erdung ist auf dem Dach auch problematisch, so daß ich nach 12 Meter Koax eine Mantelwellensperre habe und derart das Koaxkabel in die Erdung einbeziehe - vermutlich alles zusammen eine schlechte Lösung.

Diese UNUN's sind ja schon mehrfach Thema hier gewesen. Der UNUN, wenn ich's richtig verstanden habe, wird ja wohl meist überbewertet, vor allem deshalb, weil eine schlechte Antenne auch mit 1:9-Trafo schlecht bleibt.

Das o.g. Gebilde läßt sich mit dem Tuner im Shack irgendwie hinwürgen, aber große Signale kommen nicht in die Luft - 40 Meter geht gerade noch ein Bischen. Das schlechte Ergebnis ist ja an sich nicht so überraschend, aber ich suche nun nach sinnvollen Alternativen. Habt Ihr eine Idee, wie ich die Sache besser hinkriegen könnte?

Vielen Dank für Eure Vorschläge

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Olaf
dl8lbk

Re: Kurze Drahtantenne

Beitrag von dl8lbk »

dl9ai hat geschrieben: Das o.g. Gebilde läßt sich mit dem Tuner im Shack irgendwie hinwürgen, aber große Signale kommen nicht in die Luft - 40 Meter geht gerade noch ein Bischen. Das schlechte Ergebnis ist ja an sich nicht so überraschend, aber ich suche nun nach sinnvollen Alternativen. Habt Ihr eine Idee, wie ich die Sache besser hinkriegen könnte?
Hallo Olaf,

eine unsymmetrische Antenne ungleich Lambda/2 ohne HF-Erde funktioniert nicht. Ein 1:9 Trafo transformiert die sowieso schon auf vielen Bändern zu niedrige Fußpunktimpedanz noch weiter hinunter, womit Dein Tuner im Shack mehr Probleme bekommt, mehr Verluste bewirkt und auch das Koax zwischen ATU und UNUN weist wegen des höheren SWR noch zusätzliche Verluste auf. Damit ist der Wirkungsgrad der Antenne nahe Null.

Ohne die örtlichen Gegebenheiten zu kennen kann man wenig empfehlen. Du solltest zunächst selbst überlegen wie Du eine vernünftige HF-Erde (viele Radials, Maschendraht unter Dach?, ...) herstellst und dann die Anpassung für die verschiedenen Bänder am besten an der Antenne selbst vornimmst. Neben einem Automatikkoppler könntest Du per Relais (siehe FA 12/07) verschiedene L-Glieder umschalten und so jedes Band anpassen. Als vertikaler Strahler eignet sich ein 7-8m langer Draht an einer Angelrute oder Alurohr ...

Damit sollte es bis runter auf 40m ganz gut funktionieren. Für 80m könntest Du noch eine Spule hoher Güte zuschalten. Entscheidend ist die HF-Erde! Je nach Fehlanpassung können die Verluste auf dem Koax auch erheblich werden. Der ATU im TRX eignet sich eigentlich nur dazu kleinere Fehlanpassungen auszugleichen, damit der TRX nicht die Leistung abregelt.

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Karsten
DL8LBK
1571017

Re: Kurze Drahtantenne

Beitrag von 1571017 »

dl9ai hat geschrieben:
ich habe (wegen "Antennenschädigung") einen Draht von 8 Meter Länge auf dem Dach aufgehängt, den ich über einen selbstgebauten 1:9-Trafo speise.

Habt Ihr eine Idee, wie ich die Sache besser hinkriegen könnte?
Was hast Du Dir denn mt der Einspeisung per 1:9 UNUN gedacht?
Das passt doch hinten und vorne nicht, vor allem nicht ohne Gegengewicht.
Die richtige Anpassung muss unmittelbar im Speisepunkt erfolgen

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Peter
dl5ym
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Re: Kurze Drahtantenne

Beitrag von dl5ym »

dl9ai hat geschrieben:Hallo,

ich habe (wegen "Antennenschädigung") einen Draht von 8 Meter Länge auf dem Dach aufgehängt, den ich über einen selbstgebauten 1:9-Trafo speise. Richtige schöne HF-Erdung ist auf dem Dach auch problematisch, so daß ich nach 12 Meter Koax eine Mantelwellensperre habe und derart das Koaxkabel in die Erdung einbeziehe - vermutlich alles zusammen eine schlechte Lösung.
na wenn du es schon weiss7...
Diese UNUN's sind ja schon mehrfach Thema hier gewesen. Der UNUN, wenn ich's richtig verstanden habe, wird ja wohl meist überbewertet, vor allem deshalb, weil eine schlechte Antenne auch mit 1:9-Trafo schlecht bleibt.
musste der nur "weg" ..oder gab es da auch ein wirklichen Grund ?
Das o.g. Gebilde läßt sich mit dem Tuner im Shack irgendwie hinwürgen, aber große Signale kommen nicht in die Luft - 40 Meter geht gerade noch ein Bischen. Das schlechte Ergebnis ist ja an sich nicht so überraschend, aber ich suche nun nach sinnvollen Alternativen. Habt Ihr eine Idee, wie ich die Sache besser hinkriegen könnte?

Vielen Dank für Eure Vorschläge

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Olaf
mit dem Coax gesendet ???

wenn schon "hinwürgen" ...dann tu es doch an dem Antennendraht direkt!
wobei mit 8 m Draht und Un-UN ..könnte so etwa bei 15m noch passen - vielleicht muss man was abschnippeln...
Idee: Draht direkt an Tuner.. sollte notdürftig von 80..10m gehen.. leise..
wegen :
Draht etwas kurz
Unterdach (Dachdämpfung) ..aber na ja...

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Fred
dl9ai
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Beitrag von dl9ai »

Vielen Dank zunächst mal für Eure Hinweise. Ich freue mich, daß Ihr mich ob meines geringen Wissens über Antennen und dem 1:9-Trafo nicht gänzlich zerfetzt habt. (Bei letzterem muß ich zugeben, daß ich ein wenig auf gewisse Werbesprüche hereingefallen bin...)

Mir scheint nach Euren Erläuterungen, daß ein Automatiktuner wohl die beste Lösung für einen (zu) kurzen endgespeisten Draht sein wird.
Ich habe noch eine Frage zum Gegengewicht: Ich kann auf dem Flachdach Radials mehr oder weniger beliebig auslegen. Sollte man diese möglichst symmetrisch um den Speisepunkt anordnen oder macht es mehr Sinn, den Raum direkt unter dem Antennendraht (1-2m Höhe über Dach) freizulassen?

Danke für Eure Antworten

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Olaf, DL9AI
dl5ym
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Beitrag von dl5ym »

dl9ai hat geschrieben:Vielen Dank zunächst mal für Eure Hinweise. Ich freue mich, daß Ihr mich ob meines geringen Wissens über Antennen und dem 1:9-Trafo nicht gänzlich zerfetzt habt. (Bei letzterem muß ich zugeben, daß ich ein wenig auf gewisse Werbesprüche hereingefallen bin...)

Mir scheint nach Euren Erläuterungen, daß ein Automatiktuner wohl die beste Lösung für einen (zu) kurzen endgespeisten Draht sein wird.
Ich habe noch eine Frage zum Gegengewicht: Ich kann auf dem Flachdach Radials mehr oder weniger beliebig auslegen. Sollte man diese möglichst symmetrisch um den Speisepunkt anordnen oder macht es mehr Sinn, den Raum direkt unter dem Antennendraht (1-2m Höhe über Dach) freizulassen?

Danke für Eure Antworten

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Olaf, DL9AI
Hm.... so dicht unter der Antenne würde ich nix auslegen... letztlich ->
sagen wir besser Gegengewicht (statt Radials).
Wissen ... lesen ..wir haben es wohl alle nicht von Anfang an gewusst...

Letztlich... man kann auch den Kabelaussenmantel als Gegengewicht nehmen.. gehen tut das schon...aber, dann nicht wundern. Solange der Aussenmantel des Kabel als Strahlerteil nicht stört....
Ferrite und Baluns gibt es ja nun sooo lange auch noch nicht! Damals sahen eben manche Kompromisse etwas anders aus.
Und bei Portabelantennen gibt es manchmal den effekt, dass alle Metallteile am TX eben "heiss" sind..so richtig: Finger verbrennen!

Für 1 ..2 Tage mag das angehen...sonst brauchts ein "ordentliches Gegengewicht" das eben genau diese Effekte vermeidet. Lang oder flächig ausgelegt...


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fred, dl5ym
dl8lbk

Beitrag von dl8lbk »

dl9ai hat geschrieben:Ich habe noch eine Frage zum Gegengewicht: Ich kann auf dem Flachdach Radials mehr oder weniger beliebig auslegen. Sollte man diese möglichst symmetrisch um den Speisepunkt anordnen oder macht es mehr Sinn, den Raum direkt unter dem Antennendraht (1-2m Höhe über Dach) freizulassen?
Hallo Olaf,

Du verteilst so viele Radials wie Du Draht kaufen kannst auf dem Dach und läßt den vertikalen Draht auch direkt über Dach beginnen (nicht erst in 2m Höhe). Wenn Du 30-60 Radials von 10m Länge und mehr auf dem Dach verteilen kannst wäre das schon ganz ordentlich. Hierbei ist es egal wie lang die Radials sind. Sie müssen nicht abgestimmt sein.

Auf dem Flachdach könntest Du für 80m sicher eine InvL bauen. Das wäre besser, als eine dicke Spule zu verwenden.

Ich empfehle Dir das Standardwerk von ON4UN "ON4UN's Low Band DXing". Damit kannst Du alles im Selbststudium erlernen. Oder schmöker mal hier: http://www.cebik.com/radio.html

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Karsten
DL8LBK
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