Hallo zusammen,
Frage an die Antennenexperten:
Yagis werden oft per Gamma-Match angepasst. Man nimmt den Koaxkabel-Schirm und verbindet ihn mit der Mitte de Strahlers.
Die Innenseele führt man über einen Drehkondensator und verbindet diesen dann etwas ausserhalb am Strahler.
Wo dieser Punkt ausserhalb ist, ermittelt man auf Minimum SWR. Mit dem Drehkondensator stimmt man den restlichen induktiven Anteil weg.
Nun könnte man dieses Proinzip doch auch auf einen 80m-Monoband-Dipol anwenden - oder ?
Ich habe es mal probehalber mit einen Inverted-V-Dipol durchgerechnet.
Draht 1mm DX-Wire / Länge 39,8 m / Höhe in der Mitte 13,5m / Aussen 3 m hoch /
Anpassungsdraht geht ca 22 cm parallel bis 2,3 m aussermittig und dann an den Dipol / Kondensator müsste auf 277 pF eingedreht werden.
Wie sind die Erfahrungen zu so einem Vorhaben ?
vy 73 de dk9nw Bernhard
Frage zu : Dipol 80m per Gamma-Match anpassen.
Re: Frage zu : Dipol 80m per Gamma-Match anpassen.
Ja, das passt mit den Werten und funktioniert gut.dk9nw hat geschrieben: Nun könnte man dieses Proinzip doch auch auf einen 80m-Monoband-Dipol anwenden - oder ?
klar, aber was versprichst Du Dir davon?
Anpassungsdraht geht ca 22 cm parallel bis 2,3 m aussermittig und dann an den Dipol / Kondensator müsste auf 277 pF eingedreht werden.
Wie sind die Erfahrungen zu so einem Vorhaben ?
Ich hatte meinen 3-Element Fullsize für 40m so am Boom auf 80m angepasst
73
Peter
Hallo Peter,
zu deiner Frage: was hat man davon.
Man spart sich das Gewicht eines Baluns. Ist zum Beispiel beim Gepäck auf Flugreisen von Interesse.
Dann steht für mich noch die Frage an: Was ist effektiver und verzehrt
weniger Leistung. Ein Ferritkern-Balun oder ein Gamma Match ?
vy 73 de dk9nw Bernhard
zu deiner Frage: was hat man davon.
Man spart sich das Gewicht eines Baluns. Ist zum Beispiel beim Gepäck auf Flugreisen von Interesse.
Dann steht für mich noch die Frage an: Was ist effektiver und verzehrt
weniger Leistung. Ein Ferritkern-Balun oder ein Gamma Match ?
vy 73 de dk9nw Bernhard
Was willst Du denn mit einem Balun an einem Balun?dk9nw hat geschrieben:Hallo Peter,
zu deiner Frage: was hat man davon.
Man spart sich das Gewicht eines Baluns. Ist zum Beispiel beim Gepäck auf Flugreisen von Interesse.
Dann steht für mich noch die Frage an: Was ist effektiver und verzehrt
weniger Leistung. Ein Ferritkern-Balun oder ein Gamma Match ?
Habe ich noch nie benutzt.
Eine Dipol ist ohnehin nicht symmetrisch weil der Untergrund bzw. das Umfeld nicht auf beiden Dipolhälften gleich ist und mehrere Lambda hoch wirst Du ihn ja portabel nicht aufbauen.
Wenn Du aber darauf bestehst machst Du Dir einen Guanella, indem Du
1. Ein paar Meter vom Koaxkabel zu einer einlagigen Spule aufwickelst
2. Je nach Band 10-20 Ferritkerne passenden Durchmessers am Speisepunkt über das Speisekabel schiebst.
3. Das Koaxkabel vorm Speisepunkt 3-4 mal durch einen alten Zeilentrafokern oder einen Ferrit Ringkern 61er Material wickelst
4. Einen Adapter machst: ein Feritstab, Ferritkern oder Zeilentrafokern einlagig mit LFL bewickelst, einschrumpft und auf einer Seite eine Kupplung anbringst, auf der anderen Seite den Dipol anschließt.
Das Gammamatch hat auf jeden Fall mehr Verluste, ausserdem musst Du es abgleichen und ich stelle es mir schwierig vor die Gammaleitung auf Abstand zu halten wenn es ein Drahtdipol ist
73
Peter
Hallo Peter,
Vielen Dank für die detaillierte Antwort.
So eine Spule mit Ferrit oder Eisen baut ein Magnetfeld auf und erwärmt sich
( je nach Leistung). Bei einem Gammamatch ist doch gar nichts da außer einem Kondensator. Wo entstehen da die Verluste?
vy 73 de dk9nw Bernhard
Vielen Dank für die detaillierte Antwort.
Ich dachte immer daß es genau anders herum ist.Das Gammamatch hat auf jeden Fall mehr Verluste
So eine Spule mit Ferrit oder Eisen baut ein Magnetfeld auf und erwärmt sich
( je nach Leistung). Bei einem Gammamatch ist doch gar nichts da außer einem Kondensator. Wo entstehen da die Verluste?
vy 73 de dk9nw Bernhard
Hallo Bernhard,
Im Vergleich dazu mußt Du Dein Gamma-Match am Drahtdipol erst einmal konstruktiv so hinbekommen, daß es keine wesentlichen zusätzlichen Verluste erzeugt (Kondensator abdichten, Parallelleitung, etc.). Es wird dann auf jeden Fall aufwendiger.
73
Ulrich
Du hattest ja speziell das Gamma-Match bei einem 80-m-Dipol angesprochen. Ummagnetisierungsverluste in einer Ferrit-Mantelwellendrossel können doch überhaupt nur dann auftreten, wenn auch nennenswerte Mantelströme fließen. Bei den auf 80m typischen Koaxkabellängen (~ 20 m ) ist das praktisch ausgeschlossen; die Symmetrierung des koaxgespeisten Dipols klappt also fast verlustfrei.dk9nw hat geschrieben:Ich dachte immer daß es genau anders herum ist.Das Gammamatch hat auf jeden Fall mehr Verluste
So eine Spule mit Ferrit oder Eisen baut ein Magnetfeld auf und erwärmt sich
( je nach Leistung). Bei einem Gammamatch ist doch gar nichts da außer einem Kondensator. Wo entstehen da die Verluste?
Im Vergleich dazu mußt Du Dein Gamma-Match am Drahtdipol erst einmal konstruktiv so hinbekommen, daß es keine wesentlichen zusätzlichen Verluste erzeugt (Kondensator abdichten, Parallelleitung, etc.). Es wird dann auf jeden Fall aufwendiger.
73
Ulrich
Habe heute die neue cq-DL erhalten. Da ist ein interessanter Artikeldie Symmetrierung des koaxgespeisten Dipols klappt also fast verlustfrei.
über selbst gewickelte Baluns.
Dort steht, daß schon bei 100 Watt Dauerstrich eine erhebliche Erwärmung auftritt.
Erwärmung bedeutet meiner Erfahrung nach immer Verlust.
Also schließe ich daraus, Symetrierung mittels Balun nicht verlustfrei ist.
Logisch - est gilt die bekannte Formel: Z = 1 / ( J * omega * C)Der Kondensator hat ja einen elektrischen Widerstand für Wechselstrom
(Omega = Kreisfrequenz)
Aber was verzehrt nun mehr Energie : der Kondensator beim Gamma- Match oder der Traffo beim Balun ?
vy 73 de dk9nw Bernhard
Hallo Bernhard,
Bei anderen Kabellängen sind Mantelwellendrosseln ganz sicher besser und verlustärmer als ein Gamma-Match oder die in dem cq-DL-Artikel beschriebenen Baluns nach dem Trafo-Prinzip. Bevor man übrigens aus dem Artikel vorschnell ein allgemeines Urteil zur (Un-)Tauglichkeit selbstgewickelter Baluns ableitet, ist es möglicherweise angebracht, die dort beschriebene Methode (drei Leute bekommen einige Meter 0,8mm "dicken" CuL und einen T130-2-Kern zum Draufloswickeln) zu hinterfragen..
Ich kann mich erinnern, schon gründlichere Untersuchungen von Homemade-Baluns (Variation von Kernmaterial, -größe, Drahtstärke, Windungszahl) gelesen zu haben.
73
Ulrich
Dem wird wahrscheinlich auch niemand widersprechen, aber oben wurde ja auf die Symmetrierung ohne Balun hingewiesen. Ein Dipol mit Lambda/4 Koax-Speiseleitungslänge ist bereits dadurch ausreichend symmetriert, daß am Speisepunkt eine hohe Gleichtakt-Impedanz anliegt.dk9nw hat geschrieben:Habe heute die neue cq-DL erhalten. Da ist ein interessanter Artikeldie Symmetrierung des koaxgespeisten Dipols klappt also fast verlustfrei.
über selbst gewickelte Baluns.
Dort steht, daß schon bei 100 Watt Dauerstrich eine erhebliche Erwärmung auftritt.
Erwärmung bedeutet meiner Erfahrung nach immer Verlust.
Also schließe ich daraus, Symetrierung mittels Balun nicht verlustfrei ist.
Bei anderen Kabellängen sind Mantelwellendrosseln ganz sicher besser und verlustärmer als ein Gamma-Match oder die in dem cq-DL-Artikel beschriebenen Baluns nach dem Trafo-Prinzip. Bevor man übrigens aus dem Artikel vorschnell ein allgemeines Urteil zur (Un-)Tauglichkeit selbstgewickelter Baluns ableitet, ist es möglicherweise angebracht, die dort beschriebene Methode (drei Leute bekommen einige Meter 0,8mm "dicken" CuL und einen T130-2-Kern zum Draufloswickeln) zu hinterfragen..
Ich kann mich erinnern, schon gründlichere Untersuchungen von Homemade-Baluns (Variation von Kernmaterial, -größe, Drahtstärke, Windungszahl) gelesen zu haben.
73
Ulrich
Hallo Bernhard,dk9nw hat geschrieben:Habe heute die neue cq-DL erhalten. Da ist ein interessanter Artikeldie Symmetrierung des koaxgespeisten Dipols klappt also fast verlustfrei.
über selbst gewickelte Baluns.
Dort steht, daß schon bei 100 Watt Dauerstrich eine erhebliche Erwärmung auftritt.
Erwärmung bedeutet meiner Erfahrung nach immer Verlust.
Also schließe ich daraus, Symetrierung mittels Balun nicht verlustfrei ist.
Logisch - est gilt die bekannte Formel: Z = 1 / ( J * omega * C)Der Kondensator hat ja einen elektrischen Widerstand für Wechselstrom
(Omega = Kreisfrequenz)
Aber was verzehrt nun mehr Energie : der Kondensator beim Gamma- Match oder der Traffo beim Balun ?
vy 73 de dk9nw Bernhard
Bei dem Artikel im CQDL musste ich auch erstmal einen Blick auf den Kalender werfen, habe dann aber gesehen das es bis April noch eine Weile hin ist.
Es gibt natürlich viele Methoden Baluns falsch zu wickeln, einige ware dort ja zu sehen.
Richtig gewickelt mit dem benutzten Kern liegen die Verluste bei 100W Sendeleistung bei 0,5W und einer Kernerwärmung um 8 Grad.
Die Verluste entstehen dann auch eher im Draht der Wicklung.
Selbst mit einem Kern von 12mm Durchmesser steigt die Temperatur nicht auf 40 Grad.
Meine kernlosen Guanellas produzieren etw 0,2W Wärme bei 1000W und das ist auch nur bedingt durch die Drahtverluste.
Gute kommerzielle Kern Baluns verlieren mit der gleichen Leistung vielleicht 10-20W.
Wie sieht das nun beim Gammamatch aus?
Die Verluste errechnen sich aus I²*R
Angenommen wir senden mit 1000W. Dann haben wir 224V an 50 Ohm
Angenommen die Grösse des notwendigen Gammakondensators sei 300pf, dann ist mit 1/Omega C der Blindwiderstand XC=152 Ohm
Der Verlustwiderstand errechnet sich aus XC/Q.
Angenommen Q ist 4000, dann ist Rv= 152/4000 =0,038 Ohm.
Der Strom durch den Kondensator ist der Strom in die Antenne mit I=U/R.
Angenommen die Antenne hat 30 Ohm dann ergibt das 224/30 =7,47A
Damit wird die Verlustleistung am Kondensator 0,038*7,47² =2,12W.
Dazu kommen dann noch die Verluste auf dem Drahtwiderstand der Gammaleitung und der Lötstellen.
73
Peter
Zuletzt geändert von 1571017 am Sa 29. Sep 2007, 14:48, insgesamt 1-mal geändert.