Symmetrisch abgestimmter Dipol mit unsymmetrischem Tuner?

(Antennen, Anpassung, HF-Leitungen..)
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dg4ian
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Registriert: Di 30. Mai 2006, 11:56

Symmetrisch abgestimmter Dipol mit unsymmetrischem Tuner?

Beitrag von dg4ian »

Hallo zusammen,

da auf meinem Grundstück nicht all zu viel Platz ist würde ich gerne ein Dipol aufhängen (2 mal 13m) welcher als Albandantenne dienen soll. Ja da gehört ein REIN symmetrischer Tuner hin. In diversen Beschreibungen von „unsymmetrischen“ Tunern (also fast alle die verkauft werden) wird der Einbau eines Baluns 1:1 am abgestimmten Ausgang empfohlen, um so einen symmetrischen Dipol zu erhalten.
Kann man hier von einem symmetrisch abgestimmten System sprechen?
1) der Tuner stimmt gegen Erde ab
2) der Balun muss mit einem „Schenkel“ gegen Masse gelegt werden.

Bei Mastmontage in ca. 7 m Höhe oder aus dem Hausdach, strahlt die Masseleitung des Tuners wie ein Dipolschenkel?
Was macht der Dipol, ist er nun symmetrisch abgestimmt oder nicht :shock:
73 de DG4IAN, Heinz
dj1zb

Re: Symmetrisch abgestimmter Dipol mit unsymmetrischem Tuner

Beitrag von dj1zb »

Kann man hier von einem symmetrisch abgestimmten System sprechen?
1) der Tuner stimmt gegen Erde ab
2) der Balun muss mit einem „Schenkel“ gegen Masse gelegt werden.

Lbr Heinz,

ja, ich mache es so mit einem Balun am Ausgang des asymmetrischen Anpaßgerätes für meine liegende Quad-Loop, von 80 m bis 10 einschließlich der WARC-Bänder. Allerdings ist Balun nicht gleich Balun. Der Balun muß auch Blindleistung übertragen können, sonst funktioniert die Sache nicht.

Meiner ist trifilar gewickelt auf einen gelben Ringkern Amidon T200A-6 mit 3 x 12 Windungen Teflonlitze. Auch bei OV-Fielddays haben wir über Jahre mit Erfolg eine solche Anpassung benutzt. Künftig würde ich auch einen Ferritkern aus dem Material 4C65 oder 61 nehmen, da brauche ich weniger Windungen.

Zu 1) möchte ich sagen, daß die Masse des Tuners mit der Symmetriemitte der beiden Wicklungen verbunden ist, die zusammen die Hühnerleiter speisen. Ist die Symmetrie ok, darf ich diese Masse auch erden.

Zu 2) würde ich sagen, daß der trifilare Balun bei mir nicht "mit einem Schenkel" an Masse liegt, sondern eben, wie geschildert, die Symmetriemitte der beiden Wicklungen, die die Hühnerleiter speisen, liegt am Chassis des Tuners und an Masse.

Wie gut die Symmetrie ist, habe ich noch nicht nachgemessen; dazu müßte ich mir eine Stromzange bauen. Aber ich habe im Shack keine HF und sehe daher zunächst keine ernsten Probleme.

Ich weiß, daß etliche OMs einen solchen Balun nicht mögen. Insofern besteht die große Wahrscheinlichkeit, daß Du hier auch andere Meinungen lesen wirst. Aber ich werde meine Anordnung erst ändern, wenn ich eine bessere Lösung gefunden haben sollte. Den Aufbau eines völlig symmetrischen Anpaßgerätes möchte ich vermeiden.

HW?
1571017

Re: Symmetrisch abgestimmter Dipol mit unsymmetrischem Tuner

Beitrag von 1571017 »

dg4ian hat geschrieben:
da auf meinem Grundstück nicht all zu viel Platz ist würde ich gerne ein Dipol aufhängen (2 mal 13m) welcher als Albandantenne dienen soll. Ja da gehört ein REIN symmetrischer Tuner hin. In diversen Beschreibungen von „unsymmetrischen“ Tunern (also fast alle die verkauft werden) wird der Einbau eines Baluns 1:1 am abgestimmten Ausgang empfohlen, um so einen symmetrischen Dipol zu erhalten.
Ich würde eher mit einem 4:1 Balun arbeiten, sonst wird es schwierig mit einem Standard Tuner auf den langen Bändern abzustimmen da die Antenne stark verkürzt ist.

73
Peter
dg4ian
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Registriert: Di 30. Mai 2006, 11:56

Beitrag von dg4ian »

Hallo OM´s

Eigentlich muss ich feststellen dass meine „Problemstellung“ nicht ganz genau formuliert war.
Es geht um die Montage eines unsymmetrischen Automatiktuner zwischen zwei Dipolhälften.
Der erste Versuch war, Automatiktuner nicht an Masse anschließen, sondern gegen ein Stück Draht ca. 10m abstimmen zu lasen ist etwas fehlgeschlagen er stimmt zwar ab ist aber die reinste TVI Schleuder!!! (Klagen vom Nachbaren)
Hatte bis zu diesem Tag kein Problem damit. Im Garten ist noch ein Langdraht ca. 20m gespannt der macht überhaupt keine Probleme. (Von der Vertikal (20m) ganz zu schweigen.)
Aufbau geplant:
TRX bis zum auto. Tuner (unsimetrische CG 3000) ca. 30m Koaxialkabel
Automatiktuner geerdet (soll gegen Masse abstimmen)
Am Ausgang des Tuners Balun 1:1 mit dem einen „Eingang“ des Baluns gegen Masse.
Ausgang Balun 2*13m Draht.

Ist der „Dipol“ jetzt symmetrisch gespeist oder nicht?

Sind die Dipolhälften abgestimmt oder ist nur die eine Seite abgestimmt und das System funktioniert gegen Erde?

Ich hofe das ich es jetzt etwas genauer beschrieben habe.
Danke für alle Beiträge!!!
73 de DG4IAN, Heinz
dk9nw

Meiner ist trifilar gewickelt auf einen gelben Ringkern

Beitrag von dk9nw »

Hallo Ha-Jo,

Sehr interessant:
Meiner ist trifilar gewickelt auf einen gelben Ringkern Amidon T200A-6 mit 3 x 12 Windungen Teflonlitze
Kannst du mir bitte das Wickelschema etwas geanuer erklären.
Vielleicht ein Bild?

Zum Ringkern:
gefunden bei Reichelt:
T200-6
Eisenpulverring gelb
Durchmesser:
außen: 50,8 mm
innen: 31,8 mm
Höhe: 14,0 mm
AL (µH/100Wdg): 100
MHz max.: 50

Ist das der von dir verwendete Ringkern?

Habe eine ähnliche Situation. Ein Automatiktuner SGC-230.
Laut Schaltbild ist er im Kern ein PI-Filter. Zwei variable Kondensatoren
gegen Masse und oben quer eine variable Spule.
Also ganz klar unsymmetrisch. Soll aber laut Hersteller auch für
symmetische Antennen wie Loops und Dipole gehen.
Auch hier ist ähnlich wie beim CG-3000 der Anschluss von Koaxkabel
am Ausgang nicht zulässig, sondern es wird empfohlen, den Tuner direkt
am Antennenausgang zu platzieren. Für mich stellt sich genau die gleiche
Frage wie beu Heinz. Deswegen interessiert mich dieser Balun.

73 de DK9NW Bernhard
1571017

Beitrag von 1571017 »

dg4ian hat geschrieben:Hallo OM´s

Eigentlich muss ich feststellen dass meine „Problemstellung“ nicht ganz genau formuliert war.
Es geht um die Montage eines unsymmetrischen Automatiktuner zwischen zwei Dipolhälften.

das war schon OK von der Beschreibung

TRX bis zum auto. Tuner (unsimetrische CG 3000) ca. 30m Koaxialkabel
Automatiktuner geerdet (soll gegen Masse abstimmen)
Am Ausgang des Tuners Balun 1:1 mit dem einen „Eingang“ des Baluns gegen Masse.
Ausgang Balun 2*13m Draht.

Ist der „Dipol“ jetzt symmetrisch gespeist oder nicht?
ja, ist er, er arbeitet also nicht gegen Erde.
Nur das ich wie gesagt statt 1:1 auf 4:1 (12,5 Ohm) transformieren würde.
Statt eines Eisenpulverkerns würde ich auf einen Ferritkern wickeln.

Wenn Du 1:1 realisieren willst reicht auch eine gute Mantelwellensperre,
eventuell als Kellermannbalun.

73
Peter
dk9nw

Trifilar gewickelter Balun

Beitrag von dk9nw »

Hallo Ha-Jo,

Ist dies das Wickelschema deines trifilar gewickelten Baluns?
http://web.ukonline.co.uk/phqfh/phbalun1.pdf

73 de DK9NW Bernhard
dk9nw

trifilar gewickelter Balun

Beitrag von dk9nw »

Hallo Ha-Jo,

Das vorher von mir gezeigte Wickelschema entspricht genau dem
im Rothammel angegebenen Wickelschema. Habe ich später nachgeschlagen.

Sollte man die drei Drahte vor dem Wickeln auf den Ringkern miteinander
verdrillen oder nicht?

Wie kommst du auf die Anzahl von 12 Windungen. Warum nicht 5 oder 20 ?
Wodurch ergibt sich diese Zahl ?

Und noch eine Frage: Wie kann man einen solchen Balun am besten auf
seinen Frequenz und Dämpfungsgang vermessen? 50 Ohm anschliessen
und mit Netzwerkanalysator vermessen ? Signalgenerator und Oscilloskop?

73 de DK9NW Bernhard
1547637

Re: trifilar gewickelter Balun

Beitrag von 1547637 »

dk9nw hat geschrieben: Wie kann man einen solchen Balun am besten auf
seinen Frequenz und Dämpfungsgang vermessen? 50 Ohm anschliessen
und mit Netzwerkanalysator vermessen ? Signalgenerator und Oscilloskop?
Weil der Balun am Ausgang praktisch nie mit einer rein reellen Impedanz abgeschlossen wird, wären die Meßergebnisse mit dieser Anordnung wenig aussagekräftig.
Man kann aber die Ausgangsimpedanz (Antenne+Leitung) ungefähr angeben; damit läßt sich mit einer Simulation der ganzen Anpaßkette, beispielsweise mit http://ltspice.linear.com/software/swcadiii.exe auch eine Aussage zu den Strömen im Übertrager und damit anhand des Kern-Datenblatts auch zu den auftretenden Verlusten machen.

73
Ulrich
dk9nw

Balun wickeln und messen

Beitrag von dk9nw »

Hallo allerseits,

In der CQ/DL 5/2005 gibt es einen Artikel von DJ1ZB zu diesem Thema.

und auch hier:

http://www.technik.ba-ravensburg.de/~la ... -unun.html
bzw:

http://www.technik.ba-ravensburg.de/~la ... balun.html

73 de DK9NW Bernhard
dj1zb

Beitrag von dj1zb »

Lbr Bernhard und andere,

leider habe ich die letzten Tage hier nicht hineingeschaut, daher haben sich einige Fragen aufgestaut.

Also das Wickelschema aus der UK-Seite ist richtig.

Die Windungen wickle ich nebeneinander ohne Verdrillung, nach dem Wickeln werden die Windungen sogar noch etwas gespreizt, wenn Platz sein sollte. Verdrillen der Windungen würde für die Windungen - als Leitung betrachtet - eine zu niederigen Wellenwiderstand ergeben. Die Teflonlitze ist halt aus Spannungsgründen vorzuziehen.

Die Windungszahl ergibt sich dadurch, daß diesem Spannungs-Balun auf dem untersten Band (bei mir 80 m) die höchste Blindleistung zugemutet wird. Lecherleitungen können am Balun mit bis zu 5000 Ohm enden, also habe ich eine für Eisenpulverkerne zumutbare Güte von 20 als Maximum angesetzt und mache die Wicklung so groß, das die beiden Wicklungen, die der Speiseleitung zugewandt sind, auf 80 m einen Blindwiderstand von ca 250 Ohm erhalten. Bei 80 m sind das etwa 11 uH und bei einem AL-Wert des T200A-6 von 180 ergeben sich für zwei Wicklungen zusammen 25 Windungen. So kam ich auf 3 x 12 Windungen für den trifilaren Balun.

Nach den gleichen Regeln würde ich einen solchen Spannungsbalun in Zukunft auch gerne auf einen Ferritkern aus dem Material 61 oder 4C65 wickeln. Das würde weniger Windungen ergeben, so daß man die Maximalgüte u. U. etwas herabsetzen könnte.

Disen Spannungsbalun in all seinen Einssatzformen zu erproben wäre sehr umfangreich. Einmal ist dazu immer ein Anpaßgerät mit erforderlich, da bei der Anpassung meist Blindleistung benötigt wird. Zum anderen müßte man nicht nur reelle Widerstandwerte zwischen ca 60 Ohm und 5000 Ohm als Last benutzen, sondern im mittleren Widerstandsbereich auch solche mit einem etwa gleich großen induktiven oder kapazitiven Blindwiderstand parallel.

Das einzige, was ich bisher gemacht habe war, mit einer Widerstandsmeßbrücke einmal auszumessen, welches Rp und Xp denn auf 80 m dieser Balun auf seíner asymmetrischen Seite dem Anpaßgerät anbietet. Und das erschien mir für das Anpaßgerät zumutbar.

Welche Art von "Balun" nun der Starter dieser Fragestgellung benutzt (ich kann jetzt beim Schreiben ja leider nicht alles Vorige lesen, so auch nicht seinen Namen), ist mir immer noch nicht klar, so daß ich seinen Balun nicht bewerten kann.

HW?
dj1zb

Beitrag von dj1zb »

Lbr Bernhard,

eine Frage habe ich vergessen zu beantworten:

Mein Ringkern T200A-6 hat die doppelte Höhe wie der bei Reichelt gezeigte Kern T200-6 und daher auch mehr AL, eben 180 bezogen auf 100 Windungen.
dk9nw

Balun

Beitrag von dk9nw »

Hallo Ha-Jo,

Vielen Dank für die ausführliche Antwort.

Wir haben bin uns im OV jemanden, der viel Hintergrundwissen zu diesem
Thema hat. Mit ihm werde ich die Sache noch mal durchsprechen und mich
dann in Kürze ans Werk machen.

73 de DK9NW Bernhard
dk9nw

Balun / Ringkern

Beitrag von dk9nw »

Hallo Ha-Jo,

Deinen Ringkern habe ich noch nicht gefunden.
Nach ein wenig Suchen bin ich bei Reichelt dann auf folgenden Ringkern gestossen:

T 400-2 Amidon-Ringkern
Eisenpulverring rot
Durchmesser:
außen: 102,0 mm
innen: 57,2 mm
Höhe: 16,5 mm
AL (µH/100Wdg): 180
MHz max.: k.A.
Verpackungsgewicht: 0.452kg

Preis stolze EUR 25.80 :shock:

Das könnte dann schon eher passen.

73 de DK9NW Bernhard
dj1zb

Beitrag von dj1zb »

Lbr Bernhard,

den Kern finde ich zu teuer.

Im einfachsten Fall nimmst Du den Kern von DX-Wire, den kleinen oder auch den größeren, den ich in dem Artikel über die Magnetic Baluns oder besser Ununs am Schluß empfohlen habe, mit der dort angegebenen Windungszahl. Die kosten nur die Hälfte oder gar 1/3 davon.

Diese Kerne haben auch eine trifilare Wicklung und können mit anderer Anschlußtechnik (so wie in der UKONLiNE-Quelle) auch als Spannungsbalun für Hühnerleiter benutzt werden.

Daß Du jemand hinzuziehst, um meine Bemessungsgrundlagen zu verstehen, finde ich in Ordnung.

OK?
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