Hühnerleitung zwischen Dachpfannen

(Antennen, Anpassung, HF-Leitungen..)
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dl6ii
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Hühnerleitung zwischen Dachpfannen

Beitrag von dl6ii »

Liebe OM's,

nach vielen Überlegungen das Maximum aus meinem kleinen Gründstück rauszuholen, favorisiere ich nun eine symetrisch gespeiste Deltaloop.

Aus meinen Überlegungen heraus, stellt sich mir die generelle Frage zu Hühnerleitern:
Ist es möglich eine Hühnerleiter ohne große Verluste, bzw. Witterungsbedingte negative Beeinträchtigungen, zwischen zwei Dachziegeln hindurchzuführen?

Die Hühnerleiter würde senkrecht auf das etwa 45° schräge Dach treffen. Dann würde sie einfach zwischen zwei sich überlappenden Dachpfannen gelegt. Sie würde also etwa 10cm lang und 45° schräg wieder nach oben laufen. Ab da könnte ich die symetrische Leitung wieder senkrecht durch einen Holzboden, bzw. -Decke, ordentlich in's Shack führen.
Das Dach ist nicht isoliert. Ich bin nicht auf eine spezielle Art der Hühnerleiter festgelegt. Ich vermute, es empfiehlt sich für die Dachdurchführung isolierte Litze zu benutzen, um bei Regen weniger Beeinflussung zu haben.

Vielen Dank schon mal im Vorruas für Antworten und Anregungen!

vy73 de DO6ZZ
dl5ym
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Beitrag von dl5ym »

Tsss.,. zu viele rhetorische Fragen . Verluste, negative Beeinträchtigungen usw. n-> wovon redest du hier ? (von rein theoretischen oder von praktischen Erwägungen ?).
So nun zum Rest der Frage:
man nehme -> einen Rolle (blanken) Draht, Stegisolatoren -> und los. Hühnerleiter bauen, verlegen, zwischen Dachziegel klemmen (die Dachziegel sollten aus Ton o.ä. sein! Blechdach ist anders zu beahandeln).
Aussen die Antenne ran, innen die PA ran ... fertig !
Bei DL0SRB (1996...20049 gings es mit legal Limit Power.
Ca. 40m Feeder und 2*40m Dipol dran.
Auftretende Problem kamen nach 3..4..5 Jahren infolge Schmutz bei Feuchtigkeit zusammen mit Leistung. Abhilfe brachte ein Isolieren der blanken Drähte, die duch das Dach gingen. In diesem Fall Silikonschlauch aufgeschnitten, drübergezogen und fertig.
Ob die Antennen wirklich etwas anders abgestimmt werden musste bei Regen, kann ich nicht sagen. Im Normalbetireb ist nichts aufgefallen.
Ähnliche Effekte (Schmutz und Feuchtigkeit) hatte ich vorher aber auch schon woanders an Dipolendisolatoren gesehen.. vermutlich kommt daher auch der Ausdruck : Funken :)
bei 100W passiert da noch nix..

73
Fred
ps: aber auch bei 100W HF kann man an einer abgestimmten Antenne an der richtigen Stelle schon mal 2..3 cm HF-Lichtbogen ziehen. z.B. an einer Matchbox direkt bei reiner Spannungsspeisung!
dl6ii
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Beitrag von dl6ii »

Danke Dir schon mal für Deine Antwort.
Das Vorhaben ist schon sehr konkret.

Wo von ich hier rede? -> Von praktischen Erfahrungen einiger Old Mans, die vielleicht etwas "older" und erfahrener sind als ich. 8)

Wenn man bei Regen oder Schnee nur etwas nachstimmen muss, ist das kein Problem für mich.
Falls Jemand mit der Dachziegellösung die Erfahrung gemacht hat, dass sie nur bei Sonnenschein verwendbar ist, werde ich mir vielleicht etwas wetterfesteres einfallen lassen. :wink:

73 DO6ZZ Vincent
df8th
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Beitrag von df8th »

Manche nehmen einen Ziegel mit Belüftung. Schau mal im Baumarkt ob sie dort einen Belüftungsziegel haben der zu Deinen anderen Ziegeln passt.
db6zh
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Beitrag von db6zh »

Ich habe ähnliche Kabeldurchführungen gemacht. Ich habe Frankfurter Dachpfannen (Braas Betonpfannen - unverwüstlich seit 30 Jahren) liegen und - wie Du richtig bemerkst - da ist genügend Platz auch für RG213 Stärke, sofern man alles flach verlegt (keine Bündel). Bei diesem Pfannentyp geht es. Belüftungsziegel (@Tobias) sind nicht so gut. Ich habe welche nachträglich unterhalb des First. Das Problem ist hier, daß die Belüftung außen ein Gitter (aus Pfannenmaterial) vor der Öffnung hat, welches als Regenschutz bei flacheren Dächern drin bleiben sollte. Ich habe 23° Dachneigung und da ist es mir zu riskant, wenn bei Sturm der Regen fast waagerecht ankommt -- es "gischtet" auch mit Gitter immer etwas durch und die Ziegel sind unten feucht (was aber unkritisch ist) -- d.h. bei steilem Dach ok, bei Dachneigung wie bei mir nicht empfehlenswert.

Ich habe fast ein Dutzend (mit FS) flach unter die Pfannen geschoben -- null Problem mit Wasser. Der Dachboden ist vorbereitet (Bodenisolierung, Estrich, etc) , aber nicht ausgebaut, Dach nicht unterspannt. Wichtig aus meiner Erfahrung ist die Fixierung der Kabel vor der Einführung -- und unbedingt eine Wasserschlaufe einfach auf's Dach legen, nicht von oben gleich rein !! immer von unten mit Ablaufmöglichkeit -- und eine Fixierung unmittelbar nach dem Durchgang auf der Innenseite. Bei sehr starken Stürmen werden die Kabel sonst über die Pfannen "gescheuert". Als "Fixierung" kann auch eine Bündelung oder Gewichte dienen, wenn man die unten an die Wasserschlaufe hängt (polstern, sonst kommt der "Klopfgeist" bei Sturm).

Die elektrischen Werte der Hühnerleiter sind eine andere Sache, das mußt Du probieren und in Kauf nehmen -- so gut es eben geht. Aber auch die Hühnerleiter über eine Wasserschleife von unten !! einführen. Das macht irgendwo zwischen 0.5 und 1m mehr aus und ist eh' wurscht -- auch wenn diese Länge auf den Ziegeln liegt -- es hilft nichts, sonst läuft Dir Wasser am Kabel entlang ins Shack.

Viel Glück, 73 e s 55 Peter

Nachtrag: Isolierung der Drähte ist besser, dl3ym's Tip mit Isolierschlauch zusätzlich noch besser onTop .. Isolierschläuche nicht als Wasserspeicher mit in die Schlaufe , sondern erst kurz vor der Einführung.
dj1zb

Beitrag von dj1zb »

Ich leite seit vielen Jahren meine Hühnerleiterlitze von außen mit zwei Plastikschläuchen unter Ziegeln hindurch in den Bodenraum, wo der Balun steht. Die Schläuche sind mit Silikon abgedichtet. Habe bis 100 Watt HF keine Probleme festgestellt. Die Hüherleiter wird allerdings über ein asymmetrisches ATU (und den Hybridbalun) angepaßt.

73 Ha-Jo, DJ1ZB
dl6ii
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Beitrag von dl6ii »

Ich danke Euch sehr für Eure Hilfe, das macht mich doch zuversichtlich. Meine Pfannen sind, glaube ich, auch Frankfurter. Das RG 213 passt jedenfalls problemlos durch. Die Regenschlaufe werde ich mir zu Herzen nehmen.

73 DO6ZZ Vincent
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