FT847 Kw tauglich?

Sonstige Fragen zur HF-Technik
2240426

Beitrag von 2240426 »

Hallo Peter ..
df3kv hat geschrieben: In dem Zusammenhang die Aussgage von HF-Guru W8JI: http://www.w8ji.com
Hat der Guru denn auch mal daran gedacht, dass in aktuellen Transceivern wirklich solche Dioden wie die 1N4148 o.ä. verbaut werden?
Die Messungen von DF5KF sprechen für sich:

http://jking.kol.co.nz/25mA-all.jpg
(Kurzschluss, 1N4148, Kenwood-spezifisch, BA479)

bzw ausführlich mit Text
http://jking.kol.co.nz/TS-940_02_part2.htm
(4.4 Experience from Persons who modified the TS-940)

Bemerkenswert finde ich übrigens, dass sogar die Filter-Kits von INRAD für die 1. ZF (z.B. IC-775 etc) mit 1N4148 als Schaltdiode versehen werden. Da in einem von meinen TRX auch ein solches Filter-Kit verbaut ist werde ich interessehalber die Messungen mit der 1N4148 und geeigneten PIN Dioden als Vergleich wohl auch mal machen um zu gucken ob sich da wirklich was tut. Falls von Interesse kann ich das hier dann mal veröffentlichen.

73 Ulf
dl8yev
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Beitrag von dl8yev »

Die BA595 hat eine Carrier Lifetime von 1600 ns. Dementsprechend ist sie ab 1 MHz geeignet. Entsprechendes kann man aus dem Datenblatt von Infineon lesen. Warum sollte die nur für VHF/UHF tauglich sein?
.
Wie auch, ausnahmsweise treffend, W8JI schrieb muss zwischen der Carrier Lifetime und der Periodendauer der HF ein ausreichender Abstand sein. Als Vergleich siehe die BA479. Sie ist ab 10 MHz spezifiziert mit einer Carrier Lifetime von 4µs. Im Datenblatt sieht man bei den Kreuzmodulationen unterhalb von 20 MHz einen deutlichen Anstieg von über 20 dB. Leider gibt es ein solches Diagramm von der BA595 nicht. Daher gilt es das messtechnisch zu prüfen so wie DF5KF es mit der BA479 gemacht hat.
Ich habe bei meinem TS940 mit der BA479 sehr gute Erfahrungen gemacht. Der BDR für einen Frequenzabstand von 20 kHz auf 20 und 10 Meter ist von 95 auf 102 dB gewachsen, die Empfindlichkeit von 0.12µV auf 0.09µV für 10 dB SINAD gestiegen und das breitbandige Senderrauschen um 15 dB zurückgegangen.
Das hat aber auch mit einer Verbesserung der Entkopplung der RX-TX Zweige zu tun, da ich auch in der ZF Dioden getauscht habe.
Die erzielten Werte stehen dem moderner High-End TRX trotz relativ simpel gestricktem Empfängers in nichts nach. Da der TS940 auch schon über 20 Jahre alt ist läßt sich vermutlich bei den modernen Geräten noch was machen.
73 de André
1670256

Trägerlebensdauer PIN-Diode

Beitrag von 1670256 »

Nochmal zur Trägerlebensdauer: wenn diese kleiner ist als eine Periode der HF, dann ist die Diode einer normalen Schaltdiode fast äquivalent, d. h. die nichtlineare DC-U/I-Kennlinie wirkt genauso für HF, bis hin zur Gleichrichtung. Bei höheren Frequenzen "mittelt" die Trägerlebensdauer eben über den HF-Strom, so daß dessen Amplitude bei gleichem Vorstrom größer sein darf, bis das gleiche Ausmaß an nichtlinearen Verzerrungen auftritt. Der IP steigt dann mit ca. 20 dB/Dekade. Insofern sollte man also schon schauen, daß die Lebensdauer deutlich größer (">>" , nicht ">") als die Periodendauer des HF-Signals ist. Da wird es für die unteren KW-Bänder auch wirklich schwierig, etwas zu finden (8 us gibt es noch, z. B. bei M/A-COM).

Gemessene Verbesserungen durch Diodentausch mögen ganz andere Ursachen haben - wenn sich der BDR oder das Senderrauschen verbessern, könnte die neue PIN-Dioden vielleicht einfach eine kleinere Sperrschichtkapazität haben.

Eien Alternative zur Umschaltung durch Dioden (oder Relais) wären CMOS-Schalter.

Gruss Henning
dl5ym
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Beitrag von dl5ym »

dl8yev hat geschrieben:.......
Die erzielten Werte stehen dem moderner High-End TRX trotz relativ simpel gestricktem Empfängers in nichts nach. Da der TS940 auch schon über 20 Jahre alt ist läßt sich vermutlich bei den modernen Geräten noch was machen.
73 de André
modern ist nicht unbedingt gut.....
ich fürchte fast du meinst mit "modern" nur Schnickschnack für die Werbung/Verkauf....

mir fällt da im Moment nur die Wiedererfindung des (Roofing)Filters ein!
zumal es noch eine Reihe von Röhrengeräten gibt, die mit manchen "modernen" Geräten durchaus mithalten können..zumindest was das Frontend angeht...
DSP zum herausrechnen von Störungen ist da eine andere Sache.


73
Fred
dl5ym
dl1duo
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Beitrag von dl1duo »

Hallo zusammen,

habe die "Diodendiskussion" mit Interesse gelesen!
Von der schaltungstechnischen Seite stimmt das ja auch alles.
Die Frage war aber doch - ist der FT847 KW tauglich?
Meine Antwort (Sender Erewan): im Prinzip JA :wink:
Ich habe mir im Jahr 2000 ein solches Gerät zugelegt (u.a.a. weil all in one), da ich eigentlich in die Sat-Schiene wollte. Seit 2001 bin ich aber damit hauptsächlich auf der Kurzwelle unterwegs und habe bisher 295 DXCC erreichen können (s.a. www.mydarc.de/dl1duo Rubrik Statistik/log-statistik). Viel entscheidender ist für mich auf KW doch eine gute Antenne, nicht zu viel QRM (local).
Ebenso sollte man auf eine gute Mantelwellensperre nicht verzichten.
Ein direkter Vergleich mit einem anderen (besserem) Gerät fehlt mir (noch). Diesen kann ich vielleicht bald liefern, wenn der K3 eintrifft und zusammengebaut ist. Man hofft eben doch auf das letzte dB ... wodurch sich der Kreis zur "Diodendiskussion" wieder schließt. :)
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