Gemeinsamer 6-m-Band-Vorschlag der Verwaltungen der CEPT-Länder zur WRC-19
Verfasst: Sa 29. Jun 2019, 10:44
Gemeinsamer 6-m-Band-Vorschlag der Verwaltungen der CEPT-Länder zur WRC-19
Auf der letzten Sitzung der PTD-Gruppe (Project Team D) der CEPT, die vom 25. bis 27. Juni in Yverdon-Les-Bains in der Schweiz stattfand, haben die dort vertretenden Delegierten ihre Zustimmung zu einem gemeinsamen europäischen Vorschlag (ECP, European Common Proposal) zum Tagesordnungspunkt 1.1 gegeben.
Dieser Tagesordnungspunkt 1.1 der kommenden WRC-19 behandelt eine ITU-Zuweisung eines neuen Frequenzbandes an den Amateurfunkdienst bei 50 MHz in der ITU-Region 1.
Als Ergebnis der insgesamt neun Treffen der PTD-Gruppe, die in der Zeit nach der letzten WRC im Jahre 2015 an verschiedenen Orten in Europa stattfanden, wurde nun vereinbart, dass die CEPT mit dem Vorschlag einer sekundären Zuweisung des Frequenzbandes 50-52 MHz an den Amateurfunkdienst zur WRC-19 geht, wenn die CPG (Conference Preparatory Group) als nächsthöhere Instanz im August dem zustimmt.
Nachdem bislang stets in etwa Gleichstand der Länder, die nur eine sekundäre Zuweisung wünschen, mit denen herrschte, die zumindest eine teilweise primäre Zuweisung möchten, hatte die CPG diesem letzten PTD-Treffen aufgegeben, einen Kompromiss einzugehen.
Dieser sieht wie folgt aus:
• In der ITU-Frequenztabelle (Artikel 5) wird der Amateurfunkdienst als sekundärer Funkdienst im Frequenzspektrum 50-52 MHz eingetragen.
• Eine Fußnote legt fest, dass die anderen dort berechtigten Funkdienste nicht gestört werden dürfen.
• Gleichfalls wird die maximal zulässige Feldstärke festgelegt, die eine Amateur-Aussendung an der Grenze oder am Rande des TV- Versorgungsbereichs der Länder haben darf, die noch weiter im Frequenzband 47-68 MHz analoges Fernsehen ausstrahlen.
• Eine weitere Fußnote enthält dann eine Liste der Länder, die dem Amateurfunkdienst einen primären Status im Frequenzbereich 50-50,5 MHz zuweisen.
Deutschland wird sich nicht in diese Liste der Länder eintragen.
Das Referat Frequenzmanagement des DARC steht im regen, konstruktiven Austausch mit dem primären deutschen Nutzer dieses VHF-Spektrums.
So gab es neben den Vorbereitungstreffen zur WRC-19 auf nationaler und internationaler Ebene in den vergangenen Monaten zwei Treffen mit dem Frequenzmanagement der Bundeswehr, auf denen Themen von gegenseitigem Interesse diskutiert wurden.
Das letzte Treffen fand auf Wunsch der militärischen Gesprächspartner im April in der DARC-Geschäftsstelle statt.
Es wurde verabredet, dass nach der WRC-19 sämtliche Nutzungsparameter der neuen 50-MHz-Zuweisung vereinbart werden, die entsprechend den „Signalen“ gegenüber dem heutigen Stand sicher besser sind.
Das CPG-Treffen im August in Ankara wird nun das in Yverdon gefundene Ergebnis „absegnen“, so dass die CEPT-Länder in der Frage der neuen 50-MHz-Zuweisung mit einer Stimme zur WRC-19 reisen.
Es bleibt jedoch abzuwarten, wie sich Russland verhält; dessen Verwaltung möchte bei 50 MHz nämlich nur 200 kHz an den Amateurfunkdienst neu zuweisen. Einige der ehemaligen Staaten der Sowjet-Union, die in der RCC-Gruppe zusammenarbeiten, könnten sich der russischen Idee anschließen (Russland ist sowohl in CEPT und RCC vertreten).
Unklar ist außerdem z.Zt. noch die Position der arabischen Gruppe ASMG, die auf der WRC-15 zusammen mit der CEPT den Vorschlag eines 6-m-Bandes eingebracht hat und deshalb auf der WRC-19 nun sicher nicht plötzlich dagegen sein wird. Außerdem haben einige Länder in Afrika bereits eine primäre Zuweisung per Fußnote im Band 50-54 MHz, so dass erwartet wird, dass die afrikanische Gruppe (ATU) dem Vorhaben einer neuen Zuweisung wohlgesonnen ist.
Als Ergebnis der WRC-19-Konferenz im ägyptischen Sharm-el-Sheik, die Ende Oktober beginnt, wird sicher irgendwie eine Lösung gefunden werden, die per Fußnote für einige Länder aber durchaus Unterschiede im Frequenzspektrum und Status bringen kann.
Der DARC wird mit DK4VW und zeitweise DF2ZC als Mitglieder der deutschen Delegation vor Ort sein.
DARC Referat Frequenzmanagement
Ulrich Müller, DK4VW
Bernd Mischlewski, DF2ZC
PS: zu der Thematik 2-m-Band und Flugfunk wird in einem gesonderten Beitrag eingegangen.
Auf der letzten Sitzung der PTD-Gruppe (Project Team D) der CEPT, die vom 25. bis 27. Juni in Yverdon-Les-Bains in der Schweiz stattfand, haben die dort vertretenden Delegierten ihre Zustimmung zu einem gemeinsamen europäischen Vorschlag (ECP, European Common Proposal) zum Tagesordnungspunkt 1.1 gegeben.
Dieser Tagesordnungspunkt 1.1 der kommenden WRC-19 behandelt eine ITU-Zuweisung eines neuen Frequenzbandes an den Amateurfunkdienst bei 50 MHz in der ITU-Region 1.
Als Ergebnis der insgesamt neun Treffen der PTD-Gruppe, die in der Zeit nach der letzten WRC im Jahre 2015 an verschiedenen Orten in Europa stattfanden, wurde nun vereinbart, dass die CEPT mit dem Vorschlag einer sekundären Zuweisung des Frequenzbandes 50-52 MHz an den Amateurfunkdienst zur WRC-19 geht, wenn die CPG (Conference Preparatory Group) als nächsthöhere Instanz im August dem zustimmt.
Nachdem bislang stets in etwa Gleichstand der Länder, die nur eine sekundäre Zuweisung wünschen, mit denen herrschte, die zumindest eine teilweise primäre Zuweisung möchten, hatte die CPG diesem letzten PTD-Treffen aufgegeben, einen Kompromiss einzugehen.
Dieser sieht wie folgt aus:
• In der ITU-Frequenztabelle (Artikel 5) wird der Amateurfunkdienst als sekundärer Funkdienst im Frequenzspektrum 50-52 MHz eingetragen.
• Eine Fußnote legt fest, dass die anderen dort berechtigten Funkdienste nicht gestört werden dürfen.
• Gleichfalls wird die maximal zulässige Feldstärke festgelegt, die eine Amateur-Aussendung an der Grenze oder am Rande des TV- Versorgungsbereichs der Länder haben darf, die noch weiter im Frequenzband 47-68 MHz analoges Fernsehen ausstrahlen.
• Eine weitere Fußnote enthält dann eine Liste der Länder, die dem Amateurfunkdienst einen primären Status im Frequenzbereich 50-50,5 MHz zuweisen.
Deutschland wird sich nicht in diese Liste der Länder eintragen.
Das Referat Frequenzmanagement des DARC steht im regen, konstruktiven Austausch mit dem primären deutschen Nutzer dieses VHF-Spektrums.
So gab es neben den Vorbereitungstreffen zur WRC-19 auf nationaler und internationaler Ebene in den vergangenen Monaten zwei Treffen mit dem Frequenzmanagement der Bundeswehr, auf denen Themen von gegenseitigem Interesse diskutiert wurden.
Das letzte Treffen fand auf Wunsch der militärischen Gesprächspartner im April in der DARC-Geschäftsstelle statt.
Es wurde verabredet, dass nach der WRC-19 sämtliche Nutzungsparameter der neuen 50-MHz-Zuweisung vereinbart werden, die entsprechend den „Signalen“ gegenüber dem heutigen Stand sicher besser sind.
Das CPG-Treffen im August in Ankara wird nun das in Yverdon gefundene Ergebnis „absegnen“, so dass die CEPT-Länder in der Frage der neuen 50-MHz-Zuweisung mit einer Stimme zur WRC-19 reisen.
Es bleibt jedoch abzuwarten, wie sich Russland verhält; dessen Verwaltung möchte bei 50 MHz nämlich nur 200 kHz an den Amateurfunkdienst neu zuweisen. Einige der ehemaligen Staaten der Sowjet-Union, die in der RCC-Gruppe zusammenarbeiten, könnten sich der russischen Idee anschließen (Russland ist sowohl in CEPT und RCC vertreten).
Unklar ist außerdem z.Zt. noch die Position der arabischen Gruppe ASMG, die auf der WRC-15 zusammen mit der CEPT den Vorschlag eines 6-m-Bandes eingebracht hat und deshalb auf der WRC-19 nun sicher nicht plötzlich dagegen sein wird. Außerdem haben einige Länder in Afrika bereits eine primäre Zuweisung per Fußnote im Band 50-54 MHz, so dass erwartet wird, dass die afrikanische Gruppe (ATU) dem Vorhaben einer neuen Zuweisung wohlgesonnen ist.
Als Ergebnis der WRC-19-Konferenz im ägyptischen Sharm-el-Sheik, die Ende Oktober beginnt, wird sicher irgendwie eine Lösung gefunden werden, die per Fußnote für einige Länder aber durchaus Unterschiede im Frequenzspektrum und Status bringen kann.
Der DARC wird mit DK4VW und zeitweise DF2ZC als Mitglieder der deutschen Delegation vor Ort sein.
DARC Referat Frequenzmanagement
Ulrich Müller, DK4VW
Bernd Mischlewski, DF2ZC
PS: zu der Thematik 2-m-Band und Flugfunk wird in einem gesonderten Beitrag eingegangen.